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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Lara.
    »Sie haben keine Namen dafür?«, hakte Hassam überrascht nach.
    »Ich glaube, das ist ein Männertick.«
    »Tragen Sie ein Messer?«, fragte Gaafar.
    »Manchmal«, erwiderte sie. »Heute nicht.«
    Gaafar ging zu seinem Kamel und holte einen Dolch mit geschnitztem Griff aus seiner Packtasche. »Dann schenke ich Ihnen den Leopardenzahn.«
    »Er ist wunderschön«, sagte sie und wog ihn in der Hand. »Danke.«
    »Sie ehren mich, wenn Sie ihn annehmen«, erwiderte der große Mann. »Und wann immer Sie einem Mahdisten damit die Kehle durchschneiden, werden Sie an Gaafar denken.«
    »Nun, dann wollen wir hoffen, dass ich nicht zu oft an Sie denken muss«, sagte sie.
    Alle vier reinigten ihre Waffen, und als eine Stunde vergangen war, standen sie auf und begannen wieder südwärts zu reiten, wobei sie sich stets zwanzig bis fünfundzwanzig Meilen vom See entfernt hielten.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit schlugen sie ihr Nachtlager auf. Lara dachte, sie würde noch ein paar Stunden aufbleiben, doch ihre Verletzungen und die Strapazen der vergangenen Nacht holten sie in dem Moment ein, da sie sich hinlegte …
    … und das Nächste, was ihr bewusst wurde, war Omar, der sie sanft wachrüttelte. Er erklärte ihr, dass sie fast zwölf Stunden geschlafen habe und es nun Zeit zum Aufbruch sei.
    Der Tag verstrich ereignislos. Etwa zwei Stunden vor Sonnenuntergang schickte Omar Hassam voraus, um sicherzugehen, dass sich bei der Oase keine Mahdisten herumtrieben. Neunzig Minuten später kehrte er zurück und meldete, dass es an der Oase nicht das geringste Anzeichen von Leben gebe.
    »Gut«, sagte Omar. »Wir werden eine Stunde nach Sonnenuntergang dort sein, die Tiere saufen lassen und unsere Feldflaschen auffüllen. Wenn wir nicht in einen Sandsturm geraten, sollten wir, bis wir die Grenze überschreiten und den Sudan erreichen, nur noch einmal anhalten müssen, um Wasser zu fassen.«
    »Klingt gut«, meinte Lara.
    Als der Wind zunahm, trieben sie ihre Kamele zu schnellerer Gangart, und sie erreichten ihr Ziel, wie von Omar vorausgesagt. Es gab ein kleines Wasserloch, das von nicht mehr als einem Dutzend Palmen gesäumt wurde. Lara kam nicht dahinter, warum das Wasser nicht verdunstete, und entschied schließlich, dass es wohl von einer unterirdischen Quelle gespeist werden musste.
    »Gaafar«, befahl Omar, als sie abstiegen, »überzeuge dich, dass die Umgebung sicher ist. Hassam, fülle unsere Feldflaschen, während die Kamele trinken.«
    »Nein! « , schrie Lara plötzlich, und alle erstarrten.
    »Was ist?«, fragte Omar.
    »Hassam, rühren Sie das Wasser nicht an!«, sagte sie.
    Er sah sie verwirrt an.
    »Haben Sie davon getrunken, als Sie vorhin hier waren?«
    »Nein«, erwiderte er mit gekränkter Miene. »Ich trinke nicht, bevor mein Anführer getrunken hat.«
    »Aber Ihr Kamel hat getrunken, oder?«
    Hassam runzelte die Stirn. »Ja.«
    »Was soll das alles?«, verlangte Omar zu wissen.
    »Sehen Sie«, sagte Lara auf Hassams Kamel deutend, das nicht mit den anderen zum Wasser gegangen, sondern zurückgeblieben war.
    Das arme Tier schwankte unsicher auf schwachen Beinen, ein Strom weißen Schaums troff ihm aus dem Maul. Hassam eilte zu ihm hin, aber noch ehe er es erreichte, brach das Kamel zusammen. Es fing an zu blöken, und dann, ganz plötzlich, versteifte es krampfartig seine Vorderbeine und starb.
    Hassam öffnete das Maul des toten Tieres. Die Zunge war schwarz und aufgequollen.
    »Das ist die einzige Quelle im Umkreis von hundert Meilen oder mehr, richtig?«, fragte Lara.
    »Das stimmt.«
    »Die Mahdisten sind offensichtlich eine gut organisierte Truppe«, sagte Lara. »Sie wussten, dass wir nicht offen am Ufer des Nils entlangreiten würden, und sie vermuteten, dass wir, sollten wir ihren ersten Angriff überleben, früher oder später an dieser Quelle eintreffen, also haben sie das Wasser vergiftet. Wenn wir nur fünf Minuten früher hier gewesen wären, bevor das Kamel Symptome zeigte, wäre das in zwei oder drei Stunden unser aller Schicksal gewesen.«
    »Mit was für einer wundersamen Frau reisen wir da?«, sagte Gaafar fast ehrfürchtig. »Lara Croft, Sie haben uns zum zweiten Mal das Leben gerettet!«
    »Ich habe gar nichts gemacht«, erwiderte Lara.
    »Doch, das haben Sie«, beharrte Gaafar stur.
    »Wir sind in der Wüste, wir haben ein Kamel verloren, die Oase ist vergiftet, und wir haben kein Wasser mehr«, sagte sie grimmig. »Dann hoffe ich mal, irgend jemand rettet die

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