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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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helfen, hätte sie vielleicht nie getan, was auch immer sie getan hatte, um Pavane ins Reich der Lebenden zurückzurufen. Hazard war dafür verantwortlich, dass sie vom Regen in die Traufe gekommen war, und jetzt konnte er verdammt noch mal seinen Hintern hierher bewegen und sich einen Plan ausdenken, um alles in Ordnung zu bringen.
    »Kaffee?«, fragte sie und ließ ihr schönstes Lächeln aufblitzen, als sie Taggart einen der drei Pappbecher auf dem Tablett anbot, das sie in der Hand hielt. Sie hatte auf dem Weg an einem Starbucks angehalten, weil sie sich ziemlich sicher war, dass sie etwas brauchen würde, wenn sie hier ankam, und außerdem musste Hazard schnell richtig aufwachen. Sie hatte aus reiner Freundlichkeit einen Becher für Taggart mitgebracht, nicht um ihn zu bestechen, aber wenn es funktionierte, dann sollte es eben so sein.
    Er grinste sie fröhlich an. »Mit Milch und Zucker?«
    Eve nickte in Richtung der Tüte in der Mitte des Tabletts. »Beides reichlich vorhanden. Und da drin sind auch Muffins.«
    »Muffins?« Seine blauen Augen funkelten, als er ihr den Becher abnahm. »Welche Sorte?«
    »Blaubeere und Zimt-Rosine.«
    Eve streckte ihm die Tüte entgegen, und er nahm sie.
    »Gehen Sie hoch«, sagte er heiter, bevor er sich umdrehte und in die Küche verschwand.
    »Ich?«, rief Eve hinter ihm her. »Warten Sie! Ich dachte, Sie gehen hoch und wecken ihn auf und sagen ihm, dass ich da bin.«
    »Da haben Sie falsch gedacht«, warf er über die Schulter zurück. »Es ist der Raum rechts, meine Liebe. Alles Gute.«
    Eve starrte empört seinem Rücken hinterher, bevor sie merkte, dass es ihr eigener Fehler war. Sie war keine Anfängerin im Austausch von Gefälligkeiten oder Informationen. Sie hätte den Kaffee und die Muffins zurückhalten sollen, bis er Hazard geholt hatte. Jetzt musste sie es selbst machen.
    Der Raum rechts, hatte Taggart gesagt. Das musste bedeuten, dass umgebaut worden war, dachte sie, als sie die Treppe hochstieg. In ihrer Kindheit hatte es rechts nur ein Bad, einen Einbauschrank und einen winzigen Raum gegeben, der als Kinderzimmer gedacht war. Das Bad war jetzt am Ende des Flurs, mit je einem großen Schlafzimmer links und rechts. Dass alles neu war, machte es ihr ein wenig leichter, aber sie musste trotzdem tief durchatmen und sich darauf konzentrieren, ihre Erinnerungen unter Kontrolle zu halten.
    Sie hielt vor der geschlossenen Tür auf der rechten Seite an, verlagerte das Tablett auf eine Hand und klopfte.
    Keine Antwort. Sie hielt ihr Ohr nah an die Tür und lauschte. Stille. Entweder war die Tür fast schalldicht oder Hazard schnarchte nicht.
    Sie klopfte wieder, diesmal fester. »Hazard?«
    Die Antwort kam als schläfriges Knurren. »Verpiss dich, Taggart.«
    Taggart hatte recht. Hazard war ein Morgenmuffel.
    Sie räusperte sich und versucht es ein drittes Mal. »Hier ist nicht Taggart. Ich bin’s. Eve.«
    Wieder hörte sie ein tiefes Knurren, aber diesmal waren die Worte unmöglich zu verstehen, und sie hatte das Gefühl, dass es auch besser so war.
    »Hazard, ich muss mit dir reden«, sagte sie laut.
    Es folgte ein kurzes Schweigen.
    »Jetzt?«, fragte er, seine tiefe Stimme gleichzeitig müde und gereizt.
    »Jetzt.« Es mochte sein, dass sie etwas auf der anderen Seite der Tür gehört hatte, aber Eve war sich nicht sicher. »Also kommst du jetzt entweder raus oder ich komme rein.« Sie wartete eine halbe Minute. »Ich werde bis drei zählen, dann komme ich rein. Eins. Zwei. Dr…«
    Die Tür wurde aufgerissen, und er stand direkt vor ihr, noch schlaftrunken und unglaublich sexy. Sein Haar war zerzaust, und auf seinem Kinn lag ein Bartschatten. Plötzlich hatte sie wilde Ideen. Sie wollte ihm durch die Haare fahren, ihn anfassen und andere unpassende Dinge tun. Er hatte das unordentliche Aussehen eines Mannes, der sich das Erste geschnappt hatte, was ihm in die Hände gefallen war. An seinen schwarzen Jeans war der Reißverschluss geschlossen, aber nicht der Knopf, sein schwarzes Baumwollhemd hing offen. Vor ihrem inneren Auge stieg ein Bild auf, in dem sie ihm beides auszog und ihn auf die zerwühlte Bettdecke stieß.
    Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich selbst, als ihr klar wurde, dass seine Lippen sich bewegten und sie keine Ahnung hatte, was er gesagt hatte.
    »Ähm«, versuchte sie Zeit zu schinden, ohne irgendwen damit zu täuschen.
    Seine Blicke durchbohrten sie, während sie ihn verwirrt ansah. »Ich habe gefragt, was so verdammt wichtig ist, dass du mitten

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