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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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konnte das sein? Sie hatte es vor über zwei Stunden auf der Hoteltoilette weggeworfen!
    „Du kannst es nicht loswerden“, sagte er, so als habe er ihre Gedanken gelesen. „Tahir hat dich als Medium ausgewählt, und du hast ihn gewähren lassen. Zwischen euch besteht nun eine Verbindung, doch noch ist sie nicht so stark, dass man sie nicht zerstören könnte. Ich …“
    „Was willst du?“ Wütend funkelte Lauren ihn an. Sie packte das Amulett, riss es sich vom Hals und schleuderte es in den Sand. „Siehst du, schon bin ich es los! Und nun zu dir: Bist du bloß hier, um mir Angst einzujagen? Hör mal, ich hab kapiert, dass du Tahir nicht magst. Aber was immer da auch zwischen euch sein mag – ich habe damit nichts zu tun, verstanden?“
    „Du hast sehr viel mehr damit zu tun, als du vielleicht für möglich hältst.“ Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Es tut mir leid, ich wünschte, ich könnte dich irgendwie da raushalten, aber das geht nicht. Tahir hat dich erwählt, und er wird dich so lange als sein Werkzeug benutzen, bis du ihm nicht mehr von Nutzen bist.“
    „Und warum sollte er das tun? Warum könnte ausgerechnet ich für ihn wertvoll sein?“
    „Weil er dich braucht, um seine volle Macht zurückzuerlangen. Denke immer daran: Nichts, was er tut, geschieht ohne Hintergedanken. Tahir ist ein Meister der Manipulation, denn er hatte den besten Lehrmeister, den man sich nur vorstellen kann. Seine Seele verkaufte er einst Schajtan , der ihm dafür unermessliche Kräfte und grenzenlose Macht versprach. Als Gegenleistung forderte dieser die Seelen unschuldiger Menschen.“ Er schaute Lauren unumwunden an. „Die Seelen von Menschen wie dir und deinen Freunden.“
    „Das ist doch … lächerlich“, fauchte sie, doch innerlich zitterte sie vor Furcht. Die Worte dieses Fremden mochten verrückt klingen, doch sie kamen ihm so eindringlich über die Lippen, dass Lauren kaum an ihnen zweifeln konnte. „Wenn es wirklich so ist, wie du sagst, warum bringt Tahir mich dann nicht einfach um?“
    „Was hätte er davon? Er braucht einen Vermittler, jemanden, der ihm seine Opfer bringt und dafür Stück für Stück auch seine eigene Seele verliert. Nur auf diese Weise kann er seine Macht mehren.“
    „Und dieser Vermittler soll dann wohl ich sein, was?“ Lauren schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber wenn du mir Angst einjagen willst, musst du dir schon was Besseres einfallen lassen!“
    Doch sie tat nur so unbeeindruckt. In Wahrheit musste sie immer wieder an Claire denken und an die Art und Weise, wie sie gestorben war.
    Du hast ihr den Tod gewünscht – und nun ist sie tot! Welche Beweise brauchst du denn noch?
    Lauren schloss die Augen. Nein, nein, nein, das kann nicht sein! Nicht ausgerechnet jetzt, wo ihr Leben sich endlich wieder in eine positive Richtung zu entwickeln schien! Endlich war sie wieder beliebt und wurde beachtet. Sie konnte das alles nicht einfach wieder aufgeben!
    „Du weißt, dass es stimmt“, sagte er, und seine Stimme schien bis in die hintersten Winkel ihrer Seele vorzudringen. „Du kannst es fühlen , nicht wahr?“
    Er blickte sie an, und das tiefe Blau seiner Augen ließ ihr Herz schneller schlagen. Es war so kühl und unergründlich wie das Meer, und einen Moment lang war Lauren versucht, darin einzutauchen und sich auf ewig zu verlieren.
    „Belästigt der Typ dich etwa?“
    Es war Derek, der plötzlich hinter ihr auftauchte und sie wieder in die Realität zurückholte, indem er ihr eine Hand auf die Schulter legte.
    „Was?“ Sie brauchte einen Moment, um wieder klar denken zu können. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, es ist alles okay, Derek. Er … Er wollte gerade gehen, nicht wahr?“
    Der Junge – erst jetzt fiel ihr auf, dass sie immer noch nicht seinen Namen wusste – zögerte, nickte dann aber. „Natürlich“, sagte er. „Aber vergiss bitte niemals, was ich dir gesagt habe. Er ist gefährlich …“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging einfach davon.
    „Was war das denn für ein schräger Typ?“, fragte Teri, die Derek gefolgt war. „Kennst du den etwa?“
    „Nein“, erwiderte Lauren. „Das heißt – ja, ich habe ihn schon mal in der Nähe unseres Hotels gesehen, aber …“
    „Schade, ganz gut ausgesehen hat er ja. So einen wie den hätte ich ganz bestimmt nicht von der Bettkante geschubst.“
    „Na ja, so umwerfend war er nun auch wieder nicht“, entgegnete Derek eingeschnappt, weil er nicht mehr im Mittelpunkt der

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