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Das Amulett

Das Amulett

Titel: Das Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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bestimmen.« Er wandte sich an Gallak, der abseits des großen Versammlungstisches saß. »Du, Gallak, wirst herrschen, bis ich wiederkehre oder die Nachricht meines Todes an dein Ohr dringt.«
    Gallak nickte stumm. Wurlagh hingegen brachte seine Gefühle deutlicher zum Ausdruck. Ul‘goth blickte ihn scharf an, und der Zorn in seinen Augen ließ keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit seiner Worte. »Sei vorsichtig, Sohn des Wantoi, oder ich könnte beschließen, deinen Kopf als Beweis meiner Herrschaft zu präsentieren.«

Gen Süden
    »Dein Vertrauen ehrt mich, Ul‘goth«, sagte Faeron, nachdem die anderen Häuptlinge den Saal verlassen hatten.
    »Und mich ebenfalls«, meldete sich Gallak zu Wort.
    »Was ist los mit dir, Elf?«, fragte Khalldeg verblüfft. »Noch ein wenig länger, und wir hätten einen guten Kampf gesehen.« Mit einem Grinsen fügte er an Ul‘goth gerichtet hinzu. »Wobei er sicherlich nicht lange gedauert hätte.«
    »Wurlagh«, seufzte Ul‘goth, »ist leider ebenso hitzköpfig wie einst sein Vater. Die Entscheidung, dir zu vertrauen, Gallak, war einfach. Du hast mich noch nie enttäuscht, und ich weiß, dass ich auch diesmal auf dich zählen kann.« Ul‘goth blickte von Faeron aus in die Runde. »Dir zu vertrauen, Faeron, fällt mir kaum schwerer. Wurlagh hat einen mächtigen Bann ausgesprochen, und da ich ein sehr mächtiger Ork war, wird mein Beweis umso größer ausfallen müssen. Umso mehr hoffe ich, dass ich meine Abenteuer nicht alleine bestreiten muss.«
    »Du bist ein mächtiger Ork, Ul‘goth«, stellte Tharador klar. »Und einer, den ich gerne als meinen Freund bezeichnen würde. Wir werden einen Weg finden, deine Herrschaft erneut zu rechtfertigen.«
    »Ich hätte gerne gewusst, was der Rabe dir zu erzählen hatte, Faeron«, unterbrach Gordan die Unterhaltung.
    Der Elf blickte verschwörerisch jedem von ihnen in die Augen: »Wir werden einen König töten.«
    Gallaks Brauen zuckten erschrocken hoch, und auch den anderen stand die Verwirrung deutlich in die Gesichter geschrieben.
    »Keine Sorge, Gallak«, beschwichtigte Faeron. »Ich spreche nicht von Ul‘goth. Wir müssen nach Süden. Dort treibt eine ganze Goblinarmee ihr Unwesen. Der Rabe bat mich um Hilfe.«
    »Crezik«, knurrte Ul‘goth. »Ich habe ihn in diese Welt geführt. Für wie viele Fehler werde ich noch bezahlen müssen?«, seufzte er, und die tiefe Falte zierte erneut seine breite Stirn. »Allerdings wird Wurlagh seinen Kopf kaum als Beweis akzeptieren.«
    »Macht nichts!«, rief Khalldeg und klopfte Ul‘goth aufmunternd auf die Schulter. »Dann betrachte ihn eben als Übung. Wir finden schon einen Herrschaftsbeweis, den dieser Bengel nicht ablehnen kann!«
    »Dinge können sich entwickeln«, fügte Faeron mit einem verschmitzten Grinsen hinzu. »Lasst uns so bald wie möglich aufbrechen.«
    »Deine Aufgabe ist eine andere, Tharador«, schalt Gordan den Paladin. »Das Buch Karand muss vernichtet werden.«
    »Das Buch Karand wird von niemandem mehr begehrt«, widersprach Tharador. »Und die Menschen im Süden brauchen unsere Hilfe.«
    Der alte Magier seufzte resignierend; die Worte kamen ihm seltsam vertraut vor. »Du versuchst, dich deiner Verantwortung zu entziehen ...«, setzte er an, doch der junge Mann schnitt ihm das Wort ab.
    »Im Gegenteil. Du hast selbst gesagt, ich soll denen das Licht bringen, die es verloren glauben. Und genau das gedenke ich zu tun.«
    »Du kannst uns nicht umstimmen, alter Freund«, sagte Faeron und legte dem Magier versöhnlich die Hand auf die Schulter. Mit einem Zwinkern fügte er hinzu: »Das könnte ein großer Spaß werden.«
    Wie verändert Faeron mit einem Mal wirkt , dachte Tharador. Seine ständige Trübsal, seine Grübelei. Was hat der Rabe ihm tatsächlich gesagt?
    »Ich werde euch nicht begleiten«, überraschte Gordan sie. »Ich bin für solche Reisen viel zu alt. Außerdem könnte ich Gallak hier von Nutzen sein, indem wir den Frieden zwischen Menschen und Orks weiter vorantreiben.«
    »Wir könnten bei unserem Kampf gegen die Goblins deine Hilfe gebrauchen«, gab Tharador zu bedenken.
    »Ich wäre euch weniger Hilfe als Wagnis, Tharador«, bedauerte Gordan.
    »Ein Wagnis? Wie meinst du das?«, fragte der Paladin verwirrt.
    »Andere Magier, Tharador«, antwortete Gordan. »Sie werden sich aus ihren Verstecken trauen. Viele von ihnen werden sich gegenseitig bekämpfen, doch ebenso viele könnten auch nach mir suchen. Durch Xandors Tod ist die Hierarchie ...« Gordan hielt

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