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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich
Autoren: Angelika Friedemann
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standen, schauten ihm interessiert zu.
"Fahren Sie bitte weiter, da das ein Polizeieinsatz ist. Es gibt nichts zu sehen", rief er bereits von Weitem. Das war eine Abwechslung und das musste man präzise verfolgen. Ein fast nackter Mann trug eine Tote auf dem Arm. Da würden die Freudinnen neidisch werden, dass sie das nicht gesehen hatten, dachte er lakonisch.
"Wie ein Polizist sehen Sie nicht aus", rief die jüngere Frau keck.
"Soll ich Sie abführen lassen, weil Sie Polizeiarbeit behindern? So bemerken Sie, dass ich einer bin. Rolf, zeig Ihnen den Ausweis und sie sollen verschwinden", wandte er sich an den Kollegen, der mit hochgekrempelter Hose, barfuß auf ihn zukommen wollte. "Bleib da, sonst siehst du noch so aus wie ich."
"Ist sie tot?"
"Eine Puppe und bitte fahren Sie, bevor es Ärger gibt. "
Er schritt an den Frauen vorbei, legte die Tote sacht ab, wischte sich über die Stirn, da erkannte er weiter vorn bereits einen der Streifenwagen. Eine der Frauen, die jüngere wollte näher gehen.
"Meine Kollegen kommen und werden Ihre Personalien aufnehmen. Sie bekommen folgend Post von der Staatsanwaltschaft. Rolf, befrag sie, eventuell haben sie etwas damit zu tun. Die Täter zieht es immer an den Ort des Verbrechens zurück."
Sie musterte ihn. "Wir fahren ja schon. Sind Sie nicht so unfreundlich."
"Jeder, wie er es verdient", brummte er.
Er schlüpfte in seine Jeans, kontrollierte, ob alles da war, zog das Shirt über.
"Schiet. Dreckig und ich stinke. Ich muss kurz nach Hause, duschen und etwas Sauberes anziehen. Die Schuhe lasse ich aus, sonst kann ich die wegwerfen."
"Meinst du, dass das die Mutter von dem Knaben ist?"
"Schon, nur auf der anderen Seite müsste sie gelaufen sein und dass nachdem sie gerade vor ein paar Tagen ein Kind bekommen hat? Eher unwahrscheinlich. Trotzdem könnte das sein. Nur warum erst Tage später? Sie sieht nicht so aus, dass sie fünf Tagen im Wasser gelegen hat. Ganz abgesehen davon, vermute ich, dass sie jemand gesehen hätte. Ich schätze maximal knapp zwei Tage, eher weniger. Sollte sie es sein, ist sie später umgekommen, falls es überhaupt Suizid war. Fragen wir den Doc, der kann uns da mehr zu sagen."
"Ist sie nicht ersoffen?"
"Nein, ertrunken ist sie definitiv nicht. Mach Fotos von unserer Toten. Besonders von den Oberarmen zwei, drei Großaufnahmen. Da hat jemand sehr fest zugepackt."
Die Männer kamen näher, schauten auf die Frau.
"Moin, kennt ihr sie?"
"Sagt mir nichts."
"Das Gesicht sagt mir auch nichts. Sieht wie hundert andere Teenager aus, falls sie noch leben würde. Da muss einer aber fest gezerrt haben, damit sie ersäuft."
"Sie ist nicht ertrunken. Arbeit für euch. Martin, Hans ihr teilt euch zu Teams und sucht wie gehabt die Gegend ab. Seht bitte auch auf der anderen Seite nach. Alles, was ihr findet, fotografieren und einsacken. Danke!"
Der Arzt kam und wenig später Staatsanwalt Kerper, der die Tote betrachtet, Eike musterte. "Du riechst etwas streng. Ist sie die vermisste Silke Strehler?"
"Laut Beschreibung ja. Ich warte nur noch auf einen ersten Befund, anschließend fahren wir zu den Eltern."
"Bitte duschen Sie vorher. Wieso haben Sie die Frau so fix gefunden?"
"Ursprünglich waren wir wegen des Lütten hier. Es wurden Hunderte Frauen überprüft, aber die Mutter war nicht dabei. Ich hoffte, noch etwas zu finden. Keiner kannte die Decke, in die er eingewickelt war. Keiner hat etwas gesehen. Wir hängen fest. Ich bin inzwischen davon ausgegangen, dass die Mutter nicht von hier kommt."
"Die Mutter hast du sehr wahrscheinlich", meldete sich der Arzt. "Sie hat auf jeden Fall vor sehr kurzer Zeit ein Baby bekommen und das nicht mit ärztlicher Hilfe. Ob sie es ist, wird eine DNA-Analyse ergeben."
"Seit wann ist sie geschwommen?"
"Seit gestern, auf keinen Fall länger. Sie konnte aber nicht schwimmen, als sie im Wasser lag."
"Ich weiß, sie war vorher tot und wie?"
"Tot ja, wie, weiß ich noch nicht. Äußerlich nichts zu sehen. Sie hat Hämatome an den Armen, sonst sieht man nichts. Entweder erstickt oder durch etwas, was sie zu sich genommen hat. Mehr kann ich dir noch nicht sagen. Außerdem weißt du das meiste doch selbst."
"Danke! Werden wir mit den Eltern sprechen. Da gibt es sehr viele Fragen."
"Wasch dich vorher. Du stinkst!"
"Danke, wusste ich noch gar nicht. Das nächste Mal rufe ich dich an und du latschst durch die Matsche."
"Ist gesunder Schlamm und die Urlauber kommen extra deswegen her, damit sie dadurch latschen können", grinste der Mann und erhob
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