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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich
Autoren: Angelika Friedemann
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Handschuhe, zog die selber über, holte danach einen Plastikbeutel hervor. Darein legte er das Handy von dem Mädchen. Neustes Modell stellte er fest und teuer.
"Schau im Schreibtisch nach. Bilder, Tagebuch, ecetra. Ich gucke im Bad nach Blutspuren. Mach vorher ein paar Fotos, von dem Raum und so. Das machen wir immer zur Sicherheit, nicht dass es hinterher heißt, meine Wände waren vergoldet und die bösen Beamten haben das herunter- gekratzt. Da ist die Zeit auf jedem Bild, ergo kann man das zeitlich rekonstruieren."
Er nahm die Lampe und verschwand nach nebenan, wo er die Jalousien etwas schloss. Systematisch suchte er den Boden ab und wurde pfündig. Besonders an der Badewanne fand er in den Rinnen der Fliesen reichlich davon. Sie hat folglich hier das Kind bekommen, wenn er sich nicht gänzlich täuschte. Er ging in das Nebenzimmer, holte das nötige Material und nahm Proben aus dem Bad. Das musste man später zum KTI schaffen, damit die das untersuchten.
Ansonsten fand er dort nichts Wichtiges, aber extrem teure Kosmetika und das bei einer 16-jährigen.
"Etwas entdeckt?"
"Drei weitere Handys, alle in Betrieb und alle sehr neu. Eins davon ein I-Phone. Wieso hat man vier Handys? Mich nervt bisweilen eins."
"Weil sie spinnen. Mein Vater sagt immer, lebten wir früher schön ruhig. Keiner konnte uns dauernd erreichen."
"Genau! Geld ist über 500,- Euro in ihrem Portemonnaie, dazu drei verschiedene Bankkarten und zig solcher Firmenkarten. Zig Briefe der Schule an die Eltern. Sie muss dort seit Monaten nicht gewesen sein. Ich vermute, dass da jemand vor uns geräumt hat. Guck mal, zwei Bilderrahmen ohne Bilder und da fehlen Fotos." Rolf hielt ihm eine Digitalkamera hin und Eike schaltete die Bilder durch.
"Die nehmen wir mit. Eventuell kann man da noch etwas finden. Zumindest können wir herausfinden, wo sie dort mit jemand war und finden Zeugen. Das muss Nähe Hafen gewesen sein. Gucken wir uns nachher an. Wie ich sehe, hast du bereits einiges eingetütet. Sehr schön."
"Nirgends gibt es einen Hinweis auf das Baby."
"Doch, im Bad, wie ich vermute. Das müssen sie nachher zum KTI schaffen, damit wir es genauer wissen. Da hat auf jeden Fall jemand reichliche Blutspuren hinterlassen. Verletzungen habe ich an ihr keine gesehen. Wenn jemand etwas gesucht hat, warum nicht der Erzeuger?"
"Du denkst, der hat sie getötet?"
"Könnte sein! Gehen wir mal chronologisch vor. Keiner weiß, dass sie schwanger ist. Sie bekommt das Kind, gibt ihm sogar die Flasche. Das ist erwiesen. Sie hat Windeln, Creme und Wäsche gekauft. Ergo heißt das nicht unbedingt, dass sie das Kind weggeben wollte." Er griff zum Handy. "Andrea, sende mir diese Wolldecke des Lütten auf mein Handy. Danke!" "Nein, noch nicht. Schicke bitte Martin und Olaf her. Sie müssen uns helfen. Heute dürfen alle Parksünder ungestraft falsch halten." "Ja, danke, bis später."
"Also weiter. Das Kind ist da und der Erzeuger kommt, fordert, dass das verschwindet. Er nimmt ihr das Baby weg und schafft es zum Deich. Sie hört in den Nachrichten vom Fund des Kindes, beansprucht es womöglich zurück. Er kommt zum Streit, der eskaliert und sie ist tot. Er schafft sie aus dem Haus, wirft sie ins Wasser. Er zurück ins Haus und entsorgt alles, was auf ihn oder den Lütten hindeuten könnte. So im Groben mit einigen Fragezeichen. Wir müssen die beiden Zimmer nach Fingerabdrücken absuchen lassen."
"Guck mal, noch ein Handy."
"Kann man es einschalten?"
"Nein!"
"Pack es ebenfalls ein. Sollen sie sich im KTI darum kümmern."
Sie durchsuchten noch eine Weile die Schränke, fanden jedoch nichts Brauchbares. Indes war hier alles der pure Luxus. Nur Designersachen, Schuhe ohne Ende, teure Stereoanlage, Plasma-Fernseher, DVD-Player, Playstation, Xbox, iPad, Notebook. Schien eine verwöhnte Prinzessin gewesen sein. Notebook und iPad wurden ebenfalls eingetütet.
Im Flur zogen sie die Anzüge aus und gingen hinunter.
Das Ehepaar saß im Wohnzimmer. Die Frau hatte verweinte Augen.
"Gleich kommen Kollegen, die das Zimmer Ihrer Tochter auf Spuren untersucht. Wir müssten Ihnen noch einige Fragen stellen. Geht das?"
"Setzen Sie sich und trinken Sie Kaffee. Was wollen Sie wissen?"
Eike zog sein Handy heraus, suchte das Foto von der Decke. "Kennen Sie diese Decke?"
Der Mann schüttelte den Kopf, seine Frau jedoch nickte. "Sicher, die gehört unserer Tochter. Die haben wir damals gekauft, als sie ein Baby war. Wie kommen Sie an das Foto und was soll das?"
"Am Donnerstag haben wir einen
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