Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
Überflutungen. Ihr bleibt also brav zuhause."
"Mist, dann hat Holger Notdienst. Ich habe einen Mann, nur wir sehen uns nie."
"Das ist ja ab nächste Woche anders, da seht ihr euch jeden Tag. Genug des Tüch. Rolf, komm her, wir schauen uns die Bilder an. Mal sehen, ob Leute darauf sind, die wir noch nicht aufgesucht haben. Sind ja nur 1.263."
"Hast du Chips und Bier dazu?"
"Witzbold!"

Das dauerte Stunden und Eike rieb sich am späten Nachmittag die Augen. Renate und Andrea waren bereits gegangen. Er holte Cola aus dem Kühlschrank.
"Was denkst du, wie viele sind übrig geblieben?"
"Bestimmt hundert."
"Die werden wir extra speichern und ihren Freunden oder Eltern zeigen. Sie wird ja keine Leute geknipst haben, die sie nicht kennt, oder?"
"Bei den Hintergründen nicht."
"Mich würde interessieren, wer da Fotos gelöscht hat? Stell dir vor, du bist der Mörder und weißt es gibt Fotos von dir. Wie würdest du da vorgehen?"
"Den Chip entfernen."
"Ich auch. Da hat sich jedoch jemand die Mühe gemacht, sich tausend Bilder angesehen und nur die gelöscht, auf die er oder sie zu sehen waren. Warum?"
"Vielleicht weil derjenige zu blöd war, den Chip zu entfernen."
"Ein älterer Herr, der mit der neuen Technik nicht so sehr vertraut ist? Nur er muss wissen, wo man drückt, um zu löschen. Bei dem Modell dreimal pro Bild. Hätte der nicht einfach die Kamera irgendwo entsorgt?"
"Frag mal deinen Opa."
"Der hat sich neulich mein iPad ausgeliehen, weil er das ausprobieren wollte. Oma will eins haben. Das sind die falschen Leute, da sie sich zu gut damit auskennen." Er stellte die leere Dose beiseite. "Kein normaler Mensch macht sich die Mühe, stundenlang in einem fremden Haus Bilder zu sortieren, zumal wenn man gerade den Tod des Mädchens erlebt hat. Das hat Silke gemacht. Schiet, lassen wir es. Ich muss noch einkaufen, sonst darf ich am Wochenende hungern. Danach gehen wir mal nachsehen, wie die nette Frau Schiller mit dem Personal umgeht. Kannst du filmen?"
"Ja, denke schon."
"Mach wir Fotos davon. Freuen sich mein Freund und das Arbeitsgericht."
Sie verließen das Büro. "Wann kommt denn nu der Sturm?"
Eike schüttelte lachend den Kopf. "Früh genug. Der Wind hat schon bannig zugelegt. Wenn du nachher weggehst, schließe die Jalousien, da gehen die Fensterscheiben nicht kaputt, falls was dagegen fliegt."
Sie fuhren einkaufen und danach zu dem Laden.
"Snaksch, das war die Mutter."
Rolf schaute ihn erstaunt an. "Was war die Mutter?"
"Die Bilder. Sie hat die Fotos gelöscht, damit keiner erfährt, wer der Vater ist oder was Töchterchen sonst angestellt hat."
"Da werden wir nochmal mit der Frau reden müssen und sie muss Butter bei die Fische geben."
"Das auch", grinste Eike, dem der junge Mann immer besser gefiel. Mit ihm schien man einen guten Griff getan zu haben.

Eine Stunde später standen sie hinter einem Transporter versteckt und warteten, dass man sie hinten hereinwinkte. Schnell schlüpften sie in das Lager und suchten einen geeigneten Platz, wo man den Ausgang mit dem Tisch gut im Blickfeld hatte. Den fanden sie hinter einem Stapel Kartons. Eike las die Aufschrift und dachte amüsiert. Made in China. Was ich sagte, billiger Plunder.
Nach schier endloser Wartezeit erschien Serena Schiller, stellte sich neben den Tisch, und als die erste Verkäuferin erschien, ging es los. Tasche ausräumen, Kontrolle des Handys, der Geldbörse. Es folgten Jacken- und Hosentaschen, danach tatschte die Schiller die Frau überall ab, zog ihr den Pullover hoch.
Rolf filmte das.
Diese Frau war abscheulich, dachte Eike, der das Prozedere beobachtete. Einer älteren Frau nahm sie die Geldscheine aus dem Portemonnaie, da sie das angeblich gestohlen hätte. Bei einer Auszubildenden öffnete sie sogar deren Hose, betatschte die junge Frau. Die hatte Tränen in den Augen und wurde deswegen noch verspottet, angeblich weil sie jetzt nichts mehr klauen konnte, würde sie heulen.
Endlich war die letzte Mitarbeiterin weg und nur die Geschäftsführerin des Ladens war noch anwesend. Auch sie wurde kontrolliert, danach verließen beide Frauen den Raum und man schloss ab.
"Hast du gesehen? Die Schiller klaut den Leuten Geld und steckt es ein. Die ist doch bekloppt, die Braut."
"Was die hier abzieht, ist menschenunwürdig. Da freut sich nicht nur das Arbeitsgericht, sondern auch der Staatsanwalt. Diebstahl! Schauen wir mal, ob sie weg sind, damit wir nach Hause fahren können."
Die Autos waren alle weg und Eike schloss auf und nun konnte er endlich nach

Weitere Kostenlose Bücher