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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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unkontrolliert vermehren und sich einen Scheißdreck um Geheimhaltung kümmern. Das soll wohl eine Invasion sein oder so was.«

    Vasiliy prustete los. »Oder so was? Nein, echt? Ihr Möchtegernvampirjäger habt doch keine Ahnung, was hier wirklich los ist. Ihr wisst ja nicht mal, auf welcher Seite ihr steht.«
    Setrakian brachte den Kammerjäger mit einer Geste zum Verstummen und sah Gus an. »Wissen sie , dass ihr nach mir sucht?«
    Der Mexikaner schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Das werden sie aber bald herausfinden. Und sie werden nicht besonders erfreut darüber sein.« Setrakian hob die Hände. »Keine Angst! Wir leben in finsteren Zeiten für alle, die noch rotes Blut in den Adern haben. Ich bin froh, dass ihr mich aufgesucht habt.« Inzwischen wusste Vasiliy, dass die Augen des alten Mannes zu leuchten begannen, wenn er eine Idee hatte. So wie jetzt. »Da gibt es etwas, das ihr für mich tun könnt.«
    Gus warf Vasiliy einen vernichtenden Blick zu. »Schieß los, alter Mann. Ich bin dir noch was schuldig.«
    »Du musst mich und meinen Freund zu ihnen bringen.«

FBI-Büro Brooklyn/Queens
    Ephraim Goodweather saß allein im Verhörraum des FBI-Büros, die Ellbogen auf den verkratzten Tisch gestützt. Obwohl er nirgends eine Tasse oder einen Becher entdecken konnte, roch der Raum nach abgestandenem Kaffee. Die Deckenlampe erhellte einen Handabdruck auf dem Verhörspiegel - wohl das Überbleibsel einer kürzlich durchgeführten Befragung.
    Eph fühlte sich unwohl dabei, beobachtet zu werden; es führte dazu, dass er ständig seine Haltung korrigierte, über jede Bewegung nachdachte und nur selten in den Spiegel blickte. Wüssten die Laborratten, dass man sie ständig überwachte,
wäre jedes Käse-im-Labyrinth-Experiment um Längen interessanter …
    Und doch freute er sich geradezu auf das Verhör, weil er wusste, dass das FBI von seinen Antworten nicht besonders begeistert sein würde. Zumindest, so hoffte er, würde er dadurch einen Überblick über den Fortschritt ihrer Ermittlungen erhalten und einen Eindruck davon, wie ernst die Gesetzeshüter und die Regierung die Vampirinvasion überhaupt nahmen.
    Irgendwo hatte er einmal gelesen, dass es ein Anzeichen von Schuld ist, wenn der Verdächtige vor dem Verhör einschläft: Das von Schuldgefühlen zerfressene Gehirn ist ohne ein Ventil schnell erschöpft. Hinzu kommt das unbewusste Bedürfnis, sich zu verstecken oder irgendwie zu entkommen. Eine Übersprungshandlung.
    Tatsächlich war er todmüde - aber in erster Linie erleichtert. Es war vorbei. Er befand sich in der Hand des FBI. Der Kampf war zu Ende, er konnte Setrakian und Vasiliy nicht mehr helfen.
    Und Zack und Nora waren auf dem Weg nach Harrisburg. Sie waren in Sicherheit …
    In diesem Moment betraten zwei finster dreinblickende FBI-Agenten den Raum und legten ihm wortlos Handschellen an. Entgegen den sonstigen Gepflogenheiten verlangten sie jedoch nicht, dass er vorher die Hände auf den Rücken nahm. Dann zogen sie ihn hoch und führten ihn hinaus.
    Sie gingen an einer Reihe leerer Arrestzellen vorbei und betraten einen Fahrstuhl, der sich nur mit Codekarte bedienen ließ. Auf dem Weg nach oben herrschte weiter eisiges Schweigen. Die Aufzugtür öffnete sich in einen schmucklosen Korridor. Von dort aus führte eine Treppe aufs Dach hinauf.
    Wo ein Hubschrauber auf sie wartete, dessen Rotorblätter in der Nachtluft knatterten. Es war viel zu laut, um Fragen zu stellen, also eilte Eph mit seinen Wächtern in gebückter
Haltung auf den Helikopter zu, stieg ein, setzte sich und ließ sich die Sicherheitsgurte anlegen.
    Der Hubschrauber hob ab und flog in einem weiten Bogen über Kew Gardens und Brooklyn. Ganze Häuserblöcke standen in Flammen, und die Maschine musste immer wieder dicken, schwarzen Rauchsäulen ausweichen. Die Zerstörung unter ihnen war mit dem Wort »surreal« nicht einmal ansatzweise zu beschreiben.
    Als sie den East River überquerten, begann sich Eph zu fragen, wo sie ihn eigentlich hinbrachten. Das FBI-Hauptquartier befand sich auf der Federal Plaza in der Nähe des Rathauses - der Hubschrauber flog jedoch direkt auf den Finanzdistrikt zu.
    Sein Ziel war das einzige erleuchtete Gebäude in der Umgebung. Ein Kreis aus roten Blinklichtern markierte die Landezone. Nach einer einigermaßen sanften Landung öffneten die Agenten Ephs Sicherheitsgurt, zogen ihn aus dem Sitz, ohne selbst aufzustehen, und schubsten ihn förmlich auf das Dach hinaus.
    Er blieb gebückt stehen, während

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