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Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen

Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen

Titel: Das Blut des Adlers 2 - Licht über weissen Felsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liselotte Welskopf-Henrich
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deutlich geworden. Queenie wich aus.
    »Sie kennen den Vorschlag Mac Leans?«
    »Wir sind mit der Familie sehr befreundet.«
    »Haben Mac Leans nicht schon eine große Ranch?«
    Mrs. Whirlwind hüllte sich wieder in die Schlangenhaut der Liebenswürdigkeit.
    »George, der zweite Sohn, hat geheiratet und möchte sich selbständig machen. Er hat eine reizende, junge Frau, ganz reizend, und sie freut sich schon darauf, Ihre Nachbarin zu werden. Sie kommt aus der Stadt und würde sich ohne einen gebildeten Menschen in der Nähe verzweifelt einsam fühlen. Ich habe ihr von Ihnen erzählt.«
    Mrs. Whirlwind, die keine Antwort erhielt, machte eine Pause und wartete nun offenbar darauf, daß ihr eigener Mann wieder aus dem Hause herauskäme, um die Fahrt fortzusetzen. Als er sich nicht sehen ließ, wurde sie in der schneidenden Kälte unruhig.
    Nebel zogen heran, und Flocken begannen zu tanzen. Queenie war verlegen. Auch sie wußte nicht, ob es angebracht sein konnte, das Gespräch der Männer im Hause zu stören.
    Die Frauen beschlossen in stillem Einvernehmen, weiter in der Kälte draußen auszuharren. Wakiya stand noch immer ungerührt und wortlos neben der hübsch gekleideten, zierlichen Susanne. Einmal hatte er gedacht, daß er sie nie würde heiraten können. Das schien ihm lange her. Jetzt dachte er, daß er Susanne nie würde heiraten wollen. Mochte David Freundschaft mit einer Familie suchen, die Inya-he-yukans Pläne störte. Für Wakiya-knaskiya war eine solche Familie der Feind. Er steckte auch noch die andere Hand in die Hosentasche.
    Ob Queenie nun etwas von der Schulranch sagen würde? Nein. Mrs. Whirlwind setzte das Gespräch fort.
    »Der junge Mac Lean, wissen Sie, ist einfach versessen darauf, endlich eine eigene Ranch zu bewirtschaften. Das Tal hier ist ihm vertraut. Die Mac Leans haben ja früher mit Booth verkehrt.«
    Jetzt zuckte Queenie sichtlich zusammen und schaute zu der Booth-Ranch hinüber.
    Mrs. Whirlwind lenkte rasch ab.
    »Übrigens ist es eine Schande, daß die Verwaltung Ihnen noch kein neues Haus bewilligt hat. Ihre ganze Familie in einem einzigen Raum, das ist doch barbarisch und einfach schrecklich! Sie haben auch noch immer kein Atelier.«
    »Wir stehen auf der Warteliste. Zur Zeit leben wir noch wie Ihre Vorfahren, die Pioniere. Waren das nicht in Ihren Augen bewundernswerte Menschen mit bewundernswert einfacher Lebensweise?«
    Mrs. Whirlwind schien verwirrt und, von Natur lebhaft, ließ sie ihre Worte immer schneller kullern. »Natürlich, natürlich. Das sagt auch mein Mann immer. - Mein Mann hat aber beim Superintendent für Sie vorgesprochen. Mein Mann hat großen Einfluß. Es wird nun alles schneller gehen. Persönliche Freundschaft ist sehr viel wert.«
    Der erwartete Schneewirbel setzte ein. Susanne verzog das Gesicht. Die Frauen entschlossen sich, mit den Kindern zusammen ins Haus zu gehen.
    Der Bub und das Mädchen liefen voran. Wakiya öffnete die Tür. Eine schwere Luft des Schweigens schlug ihm in der Hütte entgegen. Mr. Whirlwind und Joe King saßen auf den deckenbelegten Bettgestellen übereck einander gegenüber. Sie sprachen nicht. Sie rauchten nicht. Sie schauten sich nicht an. Sie rührten sich überhaupt nicht. Sie nahmen auch keine Notiz von den Eintretenden, die daher nicht wagten, sich zu setzen, sondern im Raume - unschlüssig und ebenso stumm wie die beiden Männer -stehenblieben.
    Endlich begannen die eingezogenen Lippen des älteren Ranchers noch einmal zu arbeiten, und es kam etwas hervor.
    »Dein letztes Wort, Joe King?«
    »Ich bin nicht verantwortlich dafür, daß der jüngere Sohn von Mac Lean eine eigene Ranch findet. Amerika ist groß, und für Weiße gibt es Platz genug. Ich bin Mitglied unseres Stammes und mit euch allen zusammen verantwortlich dafür, daß unsere jungen Leute lernen und Arbeit finden und daß das letzte Stück Boden, das uns von unserem Kontinent geblieben ist, von uns und für uns entwickelt wird.«
    »Unsere jungen Leute sollen als amerikanische Bürger lernen und arbeiten. Je früher sie aus der Stickluft der Reservation hinausgedrängt werden, desto besser. Wir brauchen weiße Nachbarn, die uns anerkennen und durch die wir schneller in das gesamte Volk und in die amerikanische Lebensweise hineinwachsen.«
    »Wir sind die ersten Amerikaner, und wir haben zu der amerikanischen Lebensweise unseren eigenen Beitrag zu geben. Dafür brauchen wir einen Standplatz. Wir müssen zu uns selbst kommen, dann können auch wir den anderen etwas

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