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Das Blutschwert

Das Blutschwert

Titel: Das Blutschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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sind«, er lächelte, »die Notfälle ausgegangen, und ich will früher Feierabend machen, weil ich noch immer an den Folgen dieses Skiunfalls leide.« Er merkte selbst, wie abenteuerlich seine Geschichte klang.
    Aber der Rotschopf wirkte beeindruckt. »Oh, Sie sind Arzt?«
    »Ja, Anästhesist. Gerade habe ich mit dem Museum telefoniert. Die warten da auf mich, weil ich einen Diavortrag halten soll. Über Anästhesie. Damals und heute.«
    Die beiden jungen Frauen wechselten einen Den-schleppen-wir-ab-Blick. Und der Rotschopf sagte: »Wir können Sie mitnehmen, Doktor.«
    »Sehr gerne sogar«, fügte ihre kleine blonde Freundin hinzu.
    »Vielen Dank, meine Damen«, beteuerte Xander und folgte ihnen zu einem Wagen, auf dessen Stoßstange ein Aufkleber LIEBE EINE SCHWESTER verkündete. Aber bedauerlicherweise war Xander viel zu krank und zu erschöpft, um daran auch nur zu denken.
    »Oh Gott, was für eine Klapperkiste«, jammerte Cordelia auf dem Beifahrersitz, während sie in Claire Silvers Zauberbuch blätterte. »Giles, wann besorgen Sie sich endlich ein richtiges Auto?«
    »Cordelia, mir ist durchaus bewusst, dass eine junge Südkalifornierin, die besessen ist von der Vorstellung.«
    »Warten Sie«, unterbrach Cordelia und wedelte mit der Hand. »Hier liegt ein loses Blatt zwischen den Seiten.« Sie überflog es. »Oh, mein Gott, Giles, hören Sie sich das an.«
    17. Juni 1820
    Ich habe soeben etwas außerordentlich Faszinierendes erfahren. Das buddhistische Kloster auf dem Berg Hiei hat mir eine Schriftrolle zukommen lassen, die eine Reihe von Ereignissen aus der Chronologie des Schwertes des Sanno schildert. Damit steht fest, dass dieses Schwert tatsächlich existiert und sich derzeit in der Obhut des Klosters befindet!
    Kaiser Kammu hütete bislang dieses heilige und gefährliche Objekt und bewahrte es im Pavillon seiner Vorfahrin auf, der Sonnengöttin Amaterasu-no-kami. Aber nachdem es zu landesweiten Unruhen kam (als Folge eines ungerechten Steuersystems und anderer sozialer Probleme), befahl Kaiser Kammu, die Hauptstadt der Nation von Nara nach Kyoto zu verlegen.
    Während dieses gewaltigen Unternehmens kam es zu einem Erdbeben, und Kaiser Kammu sorgte sich, dass diese heftige Erschütterung der Erde mit dem Schwert zu tun haben könnte.
    Deshalb sendete er das Schwert des Sanno, begleitet von pompösen Zeremonien, zu dem Kloster, mit der Auflage, es für alle Zeiten zu beschützen. An den Klostervorsteher schrieb er einen bemerkenswerten und geheimnisvollen Brief.
    »Ich beauftrage Euch, alles in Eurer Macht Stehende zu tun, um den Frieden zwischen Eurem Schutzherrn, Lord Sanno, und dem abscheulichen Dämon Chirayoju zu bewahren, die in diese Waffe verbannt wurden. Ihr allein sollt das Geheimnis hüten, und gemäß unserer Vereinbarung werde ich es keinem anderen enthüllen. Lord Sannos Rache wäre wahrhaft schrecklich, und keine Sühne wäre groß genug, den Verrat wieder gutzumachen, den er in den Taten seines überaus verzweifelten Kaisers gewiss sieht.«
    Daraus schließe ich, dass der Kaiser Sanno in sein eigenes Schwert verbannte.
    »Verstehe ich das richtig, da ist noch jemand in dem Schwert?«, fragte Cordelia. »Oder ist das der Typ, der von Willow Besitz ergriffen hat, oder wie?«
    »Ich weiß es auch nicht«, gestand Giles. »Aber wir sind schon da, also.« Er trat auf die Bremse. »Gütiger Himmel, ist das nicht Xander?«, platzte er heraus und deutete auf ein Auto, das direkt vor ihnen am Straßenrand hielt.
    Als hätte er auf dieses Stichwort gewartet, stieg Xander aus dem Wagen und winkte ihnen zu.

14

    Während Tsukuyomi, der Mondgott, die winterliche Landschaft in sein fahles Licht tauchte, marschierte Lord Chirayojus höllische Armee schnell und lautlos auf Kaiser Kammus Palast zu.
    Die Wachen entdeckten sie, stürzten in den prächtigen Festsaal des Kaisers und meldeten die Invasion.
    Als die Männer in das rauschende Fest stolperten, brach die Musik ab und alle Augen richteten sich auf sie. Sie blieben ausgestreckt auf dem Boden liegen, bis ihnen der Kaiser zu sprechen gestattete oder -wie es sein Recht war, nachdem sie auf diese Weise hereingeplatzt waren - ihnen befahl, sich selbst zu entleiben. Schließlich wartete man auf die Einladung des Kaisers, statt einfach an ihn heranzutreten.
    Aber auch dem Kaiser war klar, dass etwas Besonderes vorgefallen sein musste, wenn die Männer alle kaiserlichen Regeln missachteten. Und so forderte er sie auf zu berichten.
    Sanno lauschte entzückt,

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