Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
östlich des Großen Meeres, das spätere Mittelerde, gebraucht; und dann zu »Große Lande« umgewandelt (S. 40). Die »Äußeren Lande« werden nun definiert als die Dämmerinseln, Eruman (oder Arvalin) und Valinor (S. 121). In den Verschollenen Geschichten wird merkwürdigerweise sehr häufig »die Welt« gleichgesetzt mit den Großen Landen oder mit der ganzen Oberfläche der Welt westlich der Äußeren Lande; so ragten die Berge »gewaltig zwischen Valinor und der Welt« auf (S. 124), und König Inwe hörte »das Klagelied der Welt« (S. 33).
Es ist sinnvoll, hier eine Karte wiederzugeben, die eigentlich erst zum Text einer späteren Geschichte (Melkos Diebstahl und die Verdunkelung von Valinor) gehört. Diese Karte, auf eine Manuskriptseite gezeichnet, ist nicht mehr als eine hastige Skizze und in vielen Details schwer oder gar nicht zu deuten. Die Wiedergabe ist so exakt wie möglich. Die Kleinbuchstaben (a, b, c etc.) habe ich eingefügt, um die Erklärung zu vereinfachen.
Utumna (später Utumno) liegt im äußersten Norden, nördlich von der Leuchten-Säule Ringil; die Lage der südlichen Säule scheint nach dieser Karte noch nicht festgelegt gewesen zu sein. Das a genannte Rechteck ist offensichtlich Valmar, und die beiden b genannten Punkte habe ich den Zwei Bäumen zugeordnet, von denen es später heißt, sie hätten sich nördlich der Stadt der Götter befunden. Der c genannte Punkt ist ziemlich sicher der Wohnsitz Mandos’ (vgl. S. 94, wo es heißt, dass Vefántur Mandos und Fui Nienna von Aule erbaten, ihnen eine Wohnstatt zu graben, »unter den Wurzeln der kältesten und nördlichsten Berge Valinors«); 22 mit dem Punktsüdlich von c kann schwerlich die Halle von Makar und Meásse gemeint sein, weil es heißt (S. 136), sie habe, wenn auch nicht weit von Mandos’ Hallen entfernt, »auf den Grenzen der Äußeren Lande« gestanden.
Die Gegend, die ich mit h bezeichnet habe, ist Eruman/Arvalin (sie erhielt am Ende den Namen Avathar), früher Habbanan/Harmalin (Harwalin) (vgl. S. 138).
Auf einer in den 30er Jahren angefertigten Karte verläuft die Westküste des Großen Meeres in einer sanften und regelmäßigen, nach Westen gebauchten Kurve von Norden nach Süden, während die Berge Valinors faktisch das Gegenbild dieser Kurve in östlicher Richtung bilden; wo beide Kurven sich in der Mitte berühren, liegen Túna und Taniquetil. So erstrecken sich zwischen den Bergen und dem Meer zwei Landgebiete in langgestreckter V-Form vom Mittelpunkt nach Norden bzw. nach Süden; diese werden Eruman (nach Norden) und Arvalin (nach Süden) genannt.
In der kleinen einfachen Karte verläuft das Gebirge bereits ebenso und wird im Text beschrieben als »mächtig geschwungene Kurve nach Westen«. Anders dagegen verläuft die Küstenlinie. Leider ist die kleine Karte hier nicht eindeutig, denn es gibt mehrere Linien (als j bezeichnet), die von Kôr (d) nach Norden verlaufen, und es ist unmöglich auszumachen, ob die darauf befindlichen Zeichen später wegradiert wurden oder ob sie parallele Bergketten bedeuten sollten. Ich glaube aber, dass diese Linien in Wahrheit verschiedene Lösungsmöglichkeiten für den Verlauf des Gebirges von Valinor im Norden darstellen; ich habe kaum Zweifel, dass mein Vater zu dieser Zeit keine klare Vorstellung von dem »Ödland« nördlich von Kôr und östlich des Gebirges hatte. Diese Deutung der Karte stimmt mit der Beschreibung im Text überein: »die Schattenmeere bilden im Norden Erumans eine ausgedehnte Bucht, so dass die Wogen an die Füße der großen Klippen schlagen und die Berge am Meeresrand stehen« (S. 121); und: Taniquetil blickt »von der Spitze der Bucht nach Süden über Eruman hin und nach Norden über die Feenbucht«.Unter diesem Gesichtspunkt wurde der Name Eruman (später Araman), zuerst eine Alternative zu Arvalin, für das nördliche Ödland übernommen, als die Küstenregionen symmetrischer angelegt wurden.
In der Geschichte heißt es (S. 120f.), dass es »in dieser großen Wasserwüste des Westens viele kleinere Länder und Inseln [gibt], bevor man zu den abgeschiedenen Meeren gelangt, deren Wellen die Zauberinseln umspielen«. Die kleinen Kreise auf der Karte (k) stellen offenbar diese Inselgruppen dar (von den Zauberinseln wird weiter unten die Rede sein). Die Schattenmeere waren, wie später deutlicher werden wird, ein Teil des Großen Meeres westlich von Tol Eressea. Die anderen Buchstaben auf der Karte beziehen sich auf Details, die in der Geschichte noch
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