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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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dem Ried am schimmernden Teich, / (45) Dann aus fernem Dickicht, wo die Moose dick sind, / Kamen rasch trillernd ein paar zarte Töne. //
    Ich sprang über den Bach, und ich eilte über die Lichtung, / Denn Zwitschervogel war es, der spielte; / Ich muss dem Laut seiner Zwielicht-Flöte folgen / (50) Durch Schilf und Rohr, / Unter Geäst, über Wurzeln / Und über schwach erhellte Felder und durch raschelnde Gräser, / Die murmeln und nicken, wenn der alte Elb hindurchgeht, / Über alte Berge und weit fort, / [dorthin,] Wo die Harfen des Elbenvolks so sanft erklingen.
Frühere Lesarten:

    1–2 Es war einst ein sehr stiller Abend im Juni – Und ich dachte, die Sterne seien zu früh aufgegangen – Vgl. S. 159: »Die Noldoli sagen, dass die Sterne früher hervorkommen, wenn Zwitschervogel spielt.«
    8 von den Küsten des Meeres] am Feenmeer.
    9 Elbenheim] eine Verbesserung im Text der endgültigen Fassung; ersetzte »Feenland«.
    24 Bis die Sterne aufgingen, wie es schien, zu früh. Vgl. die Anmerkung zu Zeile 2.
    25–26 Sie gehen immer auf, wenn er trillert und spielt, / Und sie strahlen hellblau, solange er da ist. Vgl. S. 160: »… oder er spielt unter einem glänzenden Mond, und die Sterne erstrahlen hell und blau.«
    54 Elbenvolk] eine Verbesserung im Text der endgültigen Fassung; ersetzte »Feen«.
    Der erste Teil dieser Geschichte von der Einkerkerung Melkos erhielt in den späteren Fassungen eine gänzlich andere Form. Im Silmarillion (S. 43) geschah es während des Aufenthaltes der Valar auf der Insel Almaren unter dem Licht der Zwei Leuchten, dass »die Saaten, die Yavanna gesät, rasch zu keimen und zu knospen [begannen], und vielerlei Gewächs ging auf, großes und kleines, Moos undGräser und große Farne und Bäume mit Wipfeln in den Wolken«, und dass »Tiere kamen und lebten auf den grasbewachsenen Ebenen oder in den Seen und Flüssen, oder sie liefen durch den Schatten der Wälder«.
    Dies war der Frühling von Arda; doch nach der Ankunft Melkors und nach der Erschaffung Utumnos wurde alles Grün »krank und faulte, und Flüsse erstickten in Schlingpflanzen und Schlamm, und stinkende, giftige Sümpfe wurden geschaffen, den Fliegen zur Brutstätte; Wälder wurden zu Albträumen der Angst, dunkel und gefahrvoll, und Tiere wurden zu Ungeheuern mit Horn und Hauer und tränkten die Erde mit Blut«. Dann folgte der Sturz der Leuchten, und »so endete der Frühling von Arda« (S. 44 f.). Nach der Erschaffung Valinors und der Zwei Bäume »lag Mittelerde im Dämmerlicht unter den Sternen« (S. 47), und Yavanna und Orome kehrten als einzige der Valar zuweilen dorthin zurück: »Yavanna ging dort zwischen den Schatten, voll Kummer, weil das Wachstum und die Verheißungen des Frühlings von Arda sich nicht erfüllten. Und sie legte Schlaf auf Vieles, das im Frühling aufgegangen war, damit es nicht altern, sondern auf die Zeit des Erwachens warten sollte, die noch kommen würde« (S. 57). »Doch schon hatten sich die ältesten lebenden Dinge erhoben: im Meere die großen Wasserpflanzen und auf der Erde der Schatten der großen Bäume; und in den Tälern der umnachteten Gebirge waren dunkle Geschöpfe, alt und stark.« (S. 57)
    Andererseits wird in der frühesten Fassung nicht erwähnt, dass in der Zeit, als die Lampen leuchteten, das Wachstum begann (vgl. S. 123) und die ersten Bäume und niedrigen Pflanzen nach ihrem Sturz durch Yavannas Zaubersprüche im Dämmerlicht zum Leben erwachten. Mehr noch: Im letzten Satz dieser Geschichte wurden »Samen ausgesät« in der Zeit »voller Frieden und Ruhe«, in der Melko in Ketten lag, »die nur auf die Ankunft des Lichtes warteten«. In der frühen Geschichte sät Yavanna also in der Dunkelheit mit Blick (wie es scheint) auf Wachsen und Blühen in späteren Tagen des Sonnenlichts, wogegen in allen späteren Fassungen die Göttin in der Zeit der Finsternis nicht mehr sät, sondern stattdessen einen Schlaf auf viele Dinge legt, die unter dem Licht der Leuchten im Frühling von Arda entstanden waren. Aber nur in der frühen Erzählung und im Silmarillion findet sich ein Hinweis darauf, dass Yavanna voraussieht, dass am Ende das Licht zu den Großen Landen, nach Mittelerde kommen wird.
    Die Vorstellung von einem flutenden, flüssigen Licht in den Lüften der Erde nimmt wiederum deutlich Gestalt an, und es scheint, dass der ursprünglichen Idee zufolge die Zeitalter der Dämmerung in der Welt östlich des Meeres sowohl noch von Spuren dieses Lichtes erhellt wurden

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