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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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weiterleite?«
    Bucky schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Ich will nicht, dass das Weiße Haus oder sonst wer etwas davon zu sehen bekommt, solange wir keine Gelegenheit hatten, das Material zu Hause zu studieren und zu analysieren.«
    »Das ist mir klar«, sagte Gaines. »Aber wir würden verschlüsselt übertragen.«
    »Das wird die wichtigste Nachricht sein, die je von einer Maschine zur anderen übermittelt wurde. Was denken Sie, wie lange es dauern wird, bis die CIA oder das FBI unsere Verschlüsselung geknackt haben, nachdem die Botschaft abgefangen wurde?«
    »Was ist los, Bucky? Wir haben gerade die wichtigste Entdeckung in der Geschichte der Menschheit gemacht, und Sie klingen plötzlich geradezu paranoid!«
    »Wir sind nicht die Ersten, die was-immer-das-ist entdeckt haben«, erwiderte Bucky grimmig. »Merke: Du bist nur paranoid, wenn man nicht hinter dir her ist!«

33
    Marcia Neimark und Phil Bassinger kletterten in die Kommandokapsel und mühten sich aus ihren Raumanzügen.
    »Ich wünschte, ich könnte behaupten, die Luft wäre hier frischer«, kommentierte Bassinger.
    »Seien Sie damit zufrieden, dass es hier mehr davon gibt«, entgegnete Bucky und blickte die beiden an. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Sie dafür verabscheue, dass Sie gelandet sind, während ich hier oben festgesessen habe.«
    »Ach, wie süß!«, gab Neimark zurück.
    »Wirklich«, unterstrich Bucky. »Bereiten Sie sich schon mal darauf vor, mir auf dem Rückweg alles zu beschreiben, was Sie gesehen haben, jeden Schritt, den Sie getan haben, jedes Gefühl, das Sie empfunden haben!«
    »Ach? Und sonst geben Sie uns nichts mehr zu essen?«, fragte Bassinger grinsend.
    »Für den Anfang.« Buckys Tonfall klang so ernst, dass sich die beiden Astronauten nicht ganz sicher waren, ob er wirklich scherzte. Plötzlich schaute er sich neugierig um. »Also, wo ist es?«
    »Kommen Sie mit nach hinten und sehen Sie selbst!«
    Halb ging, halb schwebte Bucky in den hinteren Bereich des Schiffs, wo die zwei gewölbten Platten sicher angeschirrt waren.
    »Wissen Sie«, meinte er, »auf einer alten Kirche, einem Tempel oder auch auf einem alten Parlamentsgebäude hätte ich die Dinger keines zweiten Blickes gewürdigt.« Einen Moment musterte er die Platten eingehend. »Und doch sind diese Platten verantwortlich für drei Mondflüge und Kosten in Höhe von wer weiß wie vielen Milliarden Dollar. Warum haben NASA und Regierung das getan?«
    Niemand hatte eine Antwort zu bieten. Nach einigen Augenblicken kehrte Bucky wieder nach vorn zurück.
    »Und, was denken Sie?«, fragte Gaines.
    »Die Dinger wecken lange nicht so viel ehrfürchtiges Erstaunen wie das hier«, erwiderte Bucky und deutete mit der Hand auf den Sichtschirm. »Wir sind nicht mehr erdgebunden. Ich habe der Menschheit diese Möglichkeit eröffnet. Andere werden mir folgen. Denn nun, da ich bewiesen habe, dass wir dazu keine Regierung brauchen, werden die Menschen wieder und wieder hier herauskommen. Die größte Schande der Menschheit ist, dass wir alle dem hier fünfzig Jahre lang den Rücken zugekehrt haben.« Bucky starrte hinaus zu den Sternen. »Verdammt, ich hoffe, es ist ein außerirdisches Artefakt! Wenn wir einmal sicher wissen, dass es da draußen noch jemanden gibt, wird uns nichts mehr zurückhalten!«
    »Beruhigen Sie sich, Bucky«, mahnte Neimark, »Sie bekommen sonst noch einen Schlaganfall!«
    »Nein, sicher nicht«, widersprach er. »Früher, als ich noch gedacht habe, ich hätte so ziemlich alles erlebt und erreicht, da hätte ich einen Schlaganfall mit Gleichmut hingenommen. Aber jetzt, nachdem ich hier oben war, jetzt, nachdem ich begriffen habe, dass ich meinen Fuß noch nicht auf den Mars gesetzt habe, das aber noch schaffen kann, jetzt, nachdem ich gesehen habe, was wir mit nach Hause bringen, habe ich die feste Absicht, nur mit äußerstem Widerwillen zu sterben!«
    »Darauf trinke ich!«, bemerkte Neimark.

34
    George Cunningham hatte sich wie jeder Präsident längst an Kritik gewöhnt. Doch nun änderte sich deren Duftnote. Normalerweise warf man ihm schlechtes Urteilsvermögen vor. Nun jedoch hieß es, er habe sich hintergehen lassen, es gäbe eine Verschwörung inmitten der Regierung und er wisse nicht mehr über diese Vorgänge als die Wähler. Wo also war der Präsident, der sich im Wahlkampf gebrüstet hatte, der Einzige zu sein, unter dessen Führung die Regierung wirklich funktionieren würde?
    Brian Colson spielte ein Video ab, das

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