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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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was. Woher wussten Sie das?«
    »Nur ein Gerücht, das uns zu Ohren gekommen ist.«
    »Tja, also, er hat sie tatsächlich einmal vergessen.« Sie runzelte die Stirn. »Das ist eine komische Geschichte.«
    »Warum? Was ist passiert?«
    »Na ja, Jack Cohen und Larry sind oft zusammen zum Mittagessen gegangen. Normalerweise in das Hotelrestaurant im Watergate. Eines Tages waren sie auch dort und sind hinterher wieder ins Büro gekommen.« Conroy überlegte einen Moment, bemüht, sich die Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen. »Ich glaube, sie haben sich in Larrys Büro gesetzt und sich eine Weile unterhalten. Später, am Nachmittag, hat Cohen angerufen und gesagt, er habe irgendwo seine Aktentasche vergessen, vermutlich bei uns, und ob wir mal nachsehen könnten.
    An Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nicht einmal mehr, ob ich den Anruf entgegengenommen habe oder ob es Jessica war. Ich glaube nicht, dass Larry zu dem Zeitpunkt da war. Aber wir haben nachgesehen. Und nichts gefunden. Als Larry dann wieder im Büro war, hat er auch noch einmal nachgesehen. Cohen ist kurz vor Büroschluss wieder aufgetaucht, und sie haben noch eine Weile gesucht. Das ist mir im Gedächtnis geblieben, weil es etwa zu der Zeit des Einbruchs passiert ist.«
    »War das in der gleichen Nacht?«, fragte Ray. »Der Einbruch?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mr Chambers. Möglich ist es. Aber vielleicht war das auch einen oder zwei Tage später.«
    »Audrey«, fragte Ray, »ist die Aktentasche je wieder aufgetaucht?«
    »Oh ja. Wie sich herausgestellt hat, hat er sie in dem Restaurant vergessen.«
    »Ich nehme an, Cohen hat sie zurückbekommen.«
    »Soweit ich weiß, ja. Larry dürfte sich darum gekümmert haben.«
    »Danke, Audrey.«
    Cunningham hatte eine gesonderte Leitung zu Ray. »Fragen Sie sie, ob sie irgendeine Ahnung hat, was in der Aktentasche war!«
    Ray gab die Frage weiter.
    Audrey nickte. »Genau kann ich es nicht sagen. Aber er war Dozent, und ich glaube, es hatte etwas mit seinen Seminaren zu tun. Aber ich weiß es nicht mehr. Wie gesagt, es ist lange her. Auf jeden Fall hat er einen ziemlich wirren Eindruck gemacht. Andererseits war der Bursche eigentlich immer so. Larry hat mal gesagt, er sei brillant, aber das müsste man ihm erst mal beweisen.«
    »Ray, woher wusste Blackstone, wo er nach den Abstiegsstufen suchen muss?«
    Ray sah ratlos aus. »Was meinen Sie?«
    »Er scheint genau gewusst zu haben, wo er suchen muss.« Das war ein Gedanke, der dem Stabschef offenbar nicht in den Sinn gekommen war. »Die Rückseite des Mondes hat eine Oberfläche von über achtzehn Millionen Quadratkilometern. Blackstone hat ein paar Metallstücke gesucht, die optisch mit der Umgebung verschmolzen sind. Wie konnte er wissen, wo er sie suchen muss?«
    Ray nagte an der Oberlippe und schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Er wird wohl einfach Glück gehabt haben.«
    »Bestimmt hatte er Glück. Dennoch sollten wir ihn danach fragen.«
    »Sie wissen doch selbst, wie er ist, Mr President. Er wird es uns nicht sagen.«
    »Ich glaube, er wird. Wir werden natürlich die Schadenfreude hinnehmen müssen. Ich sage Ihnen was: Rufen Sie Jerry Culpepper an! Sagen Sie ihm, dass ich mit ihm sprechen wolle.«
    Culpepper machte einen nervösen Eindruck. Von dem klugen, freundlichen, lockeren Burschen, der für die Wahlkampagne vor ein paar Jahren solch ein Gewinn gewesen war, war nichts mehr zu spüren. Und Cunningham wusste auch, warum: Er war zum Feind übergelaufen. Es war schwer zu begreifen, wie es so weit hatte kommen können. Er wusste, dass Culpepper viele Jobangebote erhalten hatte. Gute. George selbst hatte ihm ein paar davon verschafft. Aber offenkundig hatte Blackstone alle anderen überboten. Er hatte Jerry allein aus dem Grund ins Boot geholt, weil seine Gegenwart den Präsidenten in Verlegenheit bringen würde. Was war der Kerl doch für ein Kotzbrocken! Aber in diesem Moment war George nicht ganz sicher, welchen der beiden Männer er dabei im Sinn hatte.
    »Wie ist es Ihnen ergangen, Jerry?«, fragte er, bemüht, den Zorn aus seiner Stimme fernzuhalten.
    »Gut, Mr President.« Culpepper schaute zur Seite, aber George bezweifelte, dass da noch eine andere Person war. Culpepper atmete tief durch. Dann blickte er wieder in die Kamera. »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Meinen Glückwunsch zum Myshko-Flug.«
    »Danke. Ich werde es weitergeben.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Cunningham

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