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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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erst sehen, um entscheiden zu können, ob es mehr wert sei.«
    »Und dann?«
    »Dann entscheiden Sie.«
    Camden ging zur Tür. »Ich komme so schnell wie möglich zurück.«
    Und dann war er fort. Bucky zündete sich eine Havanna an, nahm einige Züge und ging vor dem Schreibtisch auf und ab, ehe er sich endlich setzte.
    »Ich muss mit Jerry Culpepper reden«, verkündete er.
    »Culpepper?«, wiederholte Gloria. »Selbst wenn er weiß, was passiert ist, was ich bezweifele, wird er es Ihnen nie erzählen.«
    »Wir sind auf der gleichen Seite«, entgegnete Bucky. »Er weiß es nur noch nicht.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Brent.
    »Sein Job ist es, Informationen zu verbreiten.« Gloria und Brent starrten ihn nur aus großen Augen an. »Begreifen Sie das nicht?«, fuhr er fort. »Seine ganze Karriere hängt von seiner Glaubwürdigkeit ab. Wenn sein Arbeitgeber ihn belügt oder mit falschen Informationen füttert, wird genau das zerstört, was Culpeppers eigentliches Kapital ist, seine Wahrhaftigkeit nämlich. Wüsste er, dass er die Unwahrheit verbreitet, wäre das etwas anderes; es wäre seine Entscheidung. Aber so, wie ich ihn einschätze, ist er ein ehrbarer Mann. Teufel auch, Sie haben doch beide mitbekommen, was zu diesem Bohei mit Kirby geführt hat: Culpepper wollte wissen, was passiert ist.« Wieder legte Bucky eine kurze Pause ein. »Er ist auf unserer Seite. Eines schönen Tages wird er das auch merken. Und in der Zwischenzeit muss ich mit ihm reden.«
    »Aber warum, wenn er doch entweder lügt oder keine Ahnung hat?«, wollte Brent wissen.
    »Damit er weiß, dass wir ihm bei uns eine neue Heimat bieten, sollte die NASA ihn rauswerfen«, antwortete Bucky. »Früher oder später wird die Wahrheit herauskommen, und dann brauchen Sie einen Prügelknaben – und, wie Humphrey Bogart sagen würde, Culpepper ist wie geschaffen für diese Rolle.
    Brent zuckte mit den Schultern. »Sie sind der Boss.«
    »Wenn wir uns in dem Punkt alle einig sind, dann stellen Sie eine direkte audiovisuelle Verbindung her!«
    Gloria ging zu ihrem kleineren Schreibtisch, und einen Moment später tauchte Jerry Culpeppers Bild auf Buckys Computermonitor auf.
    »Hi, Jerry, sind Sie gerade sehr beschäftigt?«
    »Das bin ich dieser Tage ständig«, antwortete Culpepper lächelnd. »Was kann ich für Sie tun, Mr Blackstone?«
    »Bucky«, korrigierte ihn Bucky.
    »Bucky«, bestätigte Jerry. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Nur zu!«
    »Ihr Vorname ist Morgan. Warum Bucky? Die Presse bezeichnet Sie als den ›Cowboy-Milliardär‹. Aber im Gegensatz zu sämtlichen texanischen Ölmännern, die mir je begegnet sind, tragen Sie weder Stetson noch Stiefel, also warum …?«
    »Das wollen Sie wirklich wissen?«, fragte Bucky lächelnd.
    »Darum habe ich gefragt.«
    »Nach Buck Rogers. Ich wollte immer Astronaut werden.«
    Jerry lächelte. »Wirklich?«
    »Ist das so schwer zu glauben?«, fragte Bucky.
    »Ganz und gar nicht. Es hat Zeiten gegeben, da war ich John Carter vom Mars oder ein Grauer Herrscher. Die Erde war nie groß genug für mich.«
    Bucky gluckste. »Hach, ich wusste gleich, wir haben viel gemeinsam!«
    »Da bin ich nicht so sicher«, widersprach Culpepper. »Ihr Taschengeld dürfte locker etwa dem entsprechen, was ich in meinem ganzen Leben für mein Frühstück ausgebe.«
    »Kommen Sie zu mir, arbeiten Sie für mich, dann können wir das ändern!«
    Culpepper lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich habe einen Vertrag, Bucky.«
    »Und ich habe die besten Anwälte im ganzen Land. Und ich bezahle die Gerichtskosten, sollte die NASA Sie verklagen.«
    »Ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, das tue ich wirklich«, räumte Culpepper ein. »Aber ich möchte meinen Verpflichtungen nachkommen, ich kann nicht anders. Was würden Sie von mir denken, würde ich das nicht tun?«
    »So enttäuschend das für mich auch ist, ich bewundere Ihre Standhaftigkeit«, entgegnete Bucky.
    »Deswegen haben Sie mich angerufen?«
    »Nein, obwohl ich mich natürlich wahnsinnig freuen würde, wenn ich Sie auf unsere Seite holen könnte.«
    »Stehen wir denn auf verschiedenen Seiten?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Bei der NASA fiebern alle mit Ihnen mit. Wir alle hoffen, dass Sie Ihr gesamtes Paket an Vorhaben im All umsetzen können und dadurch hoffentlich genug Interesse wecken, dass wir die finanzielle Unterstützung erhalten, die nötig ist, wenn wir ebenfalls wieder ins Rennen einsteigen wollen«, sagte Culpepper. »Sie sind unsere größte

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