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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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gehört zur Mafia, Mrs. Aliso. Und ich fürchte, Ihr Mann kannte ihn gut. Wir fliegen nach Las Vegas um ihn zu holen. Falls alles gut geht, werden wir ihn morgen mitbringen. Dann geht der Fall ans Gericht. Es wird eine Anhörung im städtischen Gericht geben, und falls er dann, wie wir annehmen, angeklagt wird, wird der Prozeß im Obersten Gerichtshof von Los Angeles stattfinden. Wahrscheinlich werden sie dabei aussagen müssen. Als Zeugin der Anklage.«
    Sie nickte, ihre Augen blickten in die Ferne.
    »Warum hat er es getan?«
    »Wir wissen es nicht genau. Wir stecken noch in den Ermittlungen. Wir wissen, daß Ihr Gatte Geschäftsbeziehungen mit Goshens – hm Arbeitgeber hatte. Ein Mann namens Joseph Marconi. Erinnern Sie sich, ob Ihr Gatte Goshen oder Marconi jemals erwähnt hat?«
    »Nein.«
    »Wie ist es mit den Namen Lucky oder Joey Marks?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Was für Geschäftsbeziehungen?« fragte sie.
    »Er hat Geld für sie gewaschen. Und seine Filmproduktionen dafür benutzt. Wußten Sie davon?«
    »Natürlich nicht. Brauche ich meinen Anwalt? Wissen Sie, er hat mir schon angeraten, nicht mit Ihnen zu sprechen.«
    Bosch lächelte offen und hielt seine Hände hoch.
    »Nein. Mrs. Aliso, Sie brauchen keinen Anwalt. Wir versuchen nur Fakten zu sammeln. Falls Sie etwas über die Geschäfte Ihres Mannes wissen, könnte es uns helfen Goshen und seinen Boss dingfest zu machen. Goshen kann uns nicht mehr entkommen, darüber müssen wir uns keine Sorgen machen. Wir haben Ballistik-Befunde, Fingerabdrücke, handfeste Beweismittel. Aber er hätte den Mord nie ohne Befehl von Joey Marks verübt. Wir wollen Marks haben. Je mehr Informationen wir über Ihren Mann und seine Geschäfte haben, desto besser sind unsere Chancen. Falls Sie uns also irgendwie helfen können, sollten Sie es uns jetzt sagen.«
    Er schwieg und wartete. Sie schaute auf das Blatt, das sie inzwischen zusammengefaltet hatte. Schließlich nickte sie sich selbst zu und sah ihn an.
    »Ich weiß nichts über seine Geschäfte«, sagte sie. »Aber letzte Woche kam ein Anruf. Mittwoch abend. Er meldete sich vom Apparat in seinem Büro und schloß die Tür, aber – ich schlich zur Tür und horchte. Ich konnte hören, was er sagte.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er nannte den Anrufer Lucky. Das weiß ich. Er hörte lange zu und sagte dann, daß er Ende der Woche dort sein werde. Er würde ihn dann im Club sehen. Das war alles.«
    Bosch nickte.
    »Warum haben Sie uns das nicht vorher gesagt?«
    »Ich dachte, es sei nicht wichtig. Ich … Verstehen Sie, ich dachte er sprach mit einer Frau. Ich dachte, Lucky wäre der Name einer Frau.«
    »Haben Sie deshalb gehorcht?«
    Sie schlug ihre Augen nieder und nickte.
    »Mrs. Aliso, haben Sie je einen Privatdetektiv beauftragt, Ihren Mann zu beschatten?«
    »Nein. Ich habe es mir überlegt, aber nicht getan.«
    »Aber Sie hatten den Verdacht, daß er eine Affäre hatte?«
    »Affären, Detective. Ich hatte nicht nur einen Verdacht, ich wußte es. Eine Ehefrau weiß so was.«
    »Okay, Mrs. Aliso. Erinnern Sie sich noch an irgendeine Einzelheit? An etwas, was bei dem Anruf gesagt wurde?«
    »Nein, nur was ich Ihnen gesagt habe.«
    »Es würde uns vor Gericht helfen, Vorsatz zu beweisen, wenn wir den Zeitpunkt des Anrufs fest bestimmen könnten. Sind Sie sicher, es war Mittwoch?«
    »Ja, weil er am nächsten Tag flog.«
    »Um wieviel Uhr kam der Anruf?«
    »Spät. Wir schauten die Nachrichten auf Kanal 4. Also war es nach elf und vor halb zwölf. Ich glaube nicht, daß ich es mehr einengen kann.«
    »Okay, Mrs. Aliso, das ist präzise genug.«
    Bosch schaute zu Edgar hinüber und zog seine Brauen hoch. Edgar nickte. Er war bereit zu gehen. Sie standen auf, und Veronica Aliso brachte sie zur Tür.
    »Ach«, sagte Bosch, bevor sie die Tür erreichten. »Es gibt noch eine Frage in Bezug auf Ihren Mann. Wissen Sie, ob es einen Arzt gibt zu dem er regelmäßig ging?«
    »Ja, er ging manchmal. Warum?«
    »Nun, ich möchte gern wissen, ob er an Hämorrhoiden litt.«
    Sie machte den Eindruck, als wollte sie gleich loslachen.
    »Hämorrhoiden? Das halte ich für unwahrscheinlich. Wenn Tony welche gehabt hätte, hätte er laut und oft geklagt.«
    »Wirklich?«
    »Ja, wirklich. Außerdem haben Sie mir gesagt, daß die Autopsie abgeschlossen ist, der Doktor sollte Ihnen die Frage beantworten können.«
    Bosch nickte. Dagegen war nichts vorzubringen.
    »Wahrscheinlich, Mrs. Aliso. Wir haben eine Tube Preparation H in seinem

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