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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Miri mit Kajas Hilfe die Treppe hinab. Ihr Kopf schmerzte höllisch.
Im Erdgeschoss hielt Simon immer noch zusammen mit Tsar ihren Onkel in Schach.
Miri weigerte sich, ihn anzusehen und lief mit starrem Blick an ihm vorbei. Als
die beiden draußen waren, zogen sich Simon und sein Hund rückwärts zurück. Er
traute es diesem Irren durchaus zu, dass er plötzlich mit einem Sturmgewehr dastand.
Erst als er auf dem Gehweg angekommen war, drehte er sich um.
    Kaja
und Miri standen bei den Autos. Die beiden diskutierten heftig. Aufgebracht
drehte Kaja sich zu Simon um. „Kannst du bitte Miri davon überzeugen, dass sie
ins Krankenhaus muss? Sie ist der Meinung Seife und ein Heftpflaster würden es
auch tun“, fügte sie etwas sarkastisch hinzu.
    Simon
musterte Miri kurz. „Immerhin sind ein paar Lebensgeister zurückgekehrt. Lass
uns das später besprechen. Wir sollten so schnell wie möglich weg hier. Nicht
dass irgendwelche besorgten Nachbarn tatsächlich noch die Polizei rufen.
Treffen wir uns in Miris Wohnung?“
    „Aye,
aye, Captain“, antwortete Kaja mit dem Anflug eines Schmunzelns trotz der
ernsten Situation und verfrachtete Miri in ihr Auto.

Kapitel 14
    Die beiden
Frauen saßen erschöpft nebeneinander auf dem Sofa. Chili hatte sich auf Miris
Schoß zusammengerollt und versuchte sein Frauchen durch ausgiebiges Schnurren
zu beruhigen. Maxi hatte sich hinter Miri auf der Sofalehne platziert und
summte leise das Kinderschlaflied vor sich hin. Ausnahmsweise zankten sich die
beiden nicht, geeint in ihrer Sorge um Miri. Der einzige, der es geschafft
hatte, während der ganzen Aufregung entspannt zu bleiben, war Simon. Momentan
werkelte er in der Küche. Er hatte ihnen einen Eistee à la Simon versprochen.
    „Ich
komme mir so vor, als hätte ich gerade eine Schlacht hinter mir!“, stöhnte
Miri. Kaja warf ihr einen schrägen Blick zu.
    „Du
siehst auch so aus, wenn ich das so sagen darf. Willst du wirklich nicht ins
Krankenhaus? Der Schnitt sieht wirklich übel aus.“
    „Krankenhäuser
sind auch übel. Erinnerst du dich noch an die ganze Prozedur, als wir uns
kennengelernt haben?“ Miri lehnte sich an Kaja. Maxis Schwanz, der auch in
ihrer momentanen Minigröße noch eine beträchtliche Länge auswies, hing über
ihrer Schulter und kringelte sich über ihrem Bauch zusammen.
    „Ja,
stimmt. Das hat ewig gedauert. Aber dann lass mich wenigstens die Wunde
säubern“, bat Kaja.
    „Sag
mal, hast du auch noch anderen Tee außer Fencheltee?“, ließ sich Simon aus der
Küche vernehmen.
    „Nachdem
werdende Mütter offensichtlich ausschließlich Fencheltee trinken sollen, nicht
mehr.“
    Diese
Aussage brachte Simon im Nullkommanichts ins Wohnzimmer zurück. „Werdende
Mütter? Was diskutieren wir denn hier lange über Krankenhaus oder nicht
Krankenhaus! Natürlich muss sie ins Krankenhaus.“ Aufgeregt tigerte er in dem
kleinen Wohnzimmer hin und her. „Das ist natürlich ganz was anderes… Was ist?
Wieso schaut ihr mich so an?“ Irritiert blickte er auf die beiden Frauen auf dem
Sofa hinunter. Amüsiert blickten ihn die beiden an.
    „Ich
habe mir den Kopf gestoßen, weißt du, nicht den Bauch. Darüber bin ich auch
echt froh.“
    „Aber
das Kind, die sind doch noch so winzig und…“, stotterte er, sichtlich verlegen.
    Miri
legte sich liebevoll die Hand auf den Bauch. Sofort verflocht sich der
Drachenschwanz mit ihren Fingern. „Genau. Winzig. Soviel ich weiß optimal
geschützt gegen Stöße und Erschütterungen jeglicher Art.“
    „Da
bist du dir ganz sicher?“
    „Sicher!“
    „Puh!“
Jetzt doch reichlich gestresst fuhr sich Simon mit einer Hand übers Gesicht.
„Bin ich froh, dass ich nicht vorher Bescheid wusste! Das hätte mich den
letzten Nerv gekostet.“
    „Eigentlich
ist es ganz nett zu sehen, dass es doch Dinge gibt, die dich aus der Fassung
bringen“, beteiligte sich Kaja grinsend am Gespräch.
    „Wenn
du wüsstest“, murmelte er. Dann riss er sich sichtlich zusammen. „Gut. Dann
gibt es also Fencheltee für alle.“ Dabei machte er ein so unglückliches
Gesicht, dass Miri Mitleid mit ihm hatte.
    „Es
gibt auch Kaffee für die anwesenden nicht schwangeren Personen“, rief sie ihm
hinterher. „Kaffee ist im Schrank über der Spüle. Die Cafetiere steht
vermutlich vom Morgen noch da. Weißt du, wie die funktioniert?“
    Simon
schnaubte vernehmlich.
    „Ich
interpretiere das als ein Ja“, beschloss Kaja. Sie stand auf und zog Miri
vorsichtig auf die Füße. Diese verzog das Gesicht.

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