Das Erbe der Gräfin: Historischer Roman (German Edition)
Ortwin?«, fragte sie gurrend und hob die Röcke, um ihn mit dem Anblick ihrer gezupften Scham näher zu locken. Mit geschickten Griffen stopfte sie den Stoff vor ihrem Bauch in den Gürtel, spreizte die Beine und ließ neckend die Hand nach unten wandern. Etwas an seiner Körperhaltung schien ihr verraten zu haben, dass er es nicht nur auf ein kurzes Geplänkel mit harmlosen Küssen anlegte, da sie weiter in den Schutz des Pfeilers zurückwich. Mit der Linken lockte sie ihn näher, während die andere Hand Dinge tat, die Ortwin den Mund austrocknen ließen.
»Zehn Pfennige«, hauchte sie und hielt ihm die feucht glänzenden Finger entgegen, in die er fahrig die gewünschte Summe zählte. So schnell, dass er der Bewegung kaum folgen konnte, ließ sie die Münzen in den Falten ihres Gewandes verschwinden, bevor sie ihn am Hemd fasste und näher an sich zog. Da sie beinahe so groß war wie er selbst, konnte er die braunen Sprenkel in ihren katzengrünen Augen sehen, und auch die Unreinheiten ihrer stark geschminkten Haut entzogen sich nicht seinem hungrigen Blick.
Spielerisch ließ sie die Zunge über ihre Lippen gleiten, die sich leicht öffneten, um ihn zu empfangen. Kaum hatte er die Arme um sie gelegt und seinen Mund auf den ihren gepresst, schlang sie die Beine um ihn und ließ sich von ihm gegen den kalten Stein drücken. Nur mühsam unterdrückte er einen Ausruf, als sich ihre Finger an der Schnürung seiner Hose zu schaffen machten, bevor sie sich fest um seine Erregung schlossen. Mit einem Stöhnen ließ er zu, dass sie ihn streichelte, doch als sich ihr Gesicht zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln verzog, schlug er ihre Hand beiseite und packte sie brutal an der Kehle.
»Ich bin dir wohl nicht groß genug?«, zischte er gefährlich und weidete sich an der Furcht, die sich in ihren Blick stahl. Innerhalb weniger Atemzüge färbten sich ihre gebleichten Wangen puterrot, und sie rang keuchend nach Luft.
»Lasst mich los«, krächzte sie und wand sich in seinem Griff, was jedoch lediglich zur Folge hatte, dass er noch härter zupackte. Wie eine gewaltige Woge durchströmte ihn ungezügelte Lust, die ihm die Sinne zu rauben drohte, und er drang ohne Vorrede in sie ein, während sich seine Nägel in ihr Fleisch gruben. Ohne auf ihr leises Wimmern zu achten, stieß er immer schneller und heftiger, bis er sich in einem gewaltigen Höhepunkt in sie ergoss. Kaum hatte er sich aus ihr zurückgezogen, ließ er sie fallen und beobachtete mit kaltem Interesse, wie sie auf dem Boden zusammensackte. Röchelnd massierte sie sich die wunde Kehle, auf der sich bereits eine Reihe roter Male abzeichnete. Wie viel besser es doch war, wenn man ihnen Schmerzen zufügte, dachte er zufrieden und verstaute sein bestes Stück wieder in seinem Latz. Der Schleier der Furcht, der sich über ihre Augen legte, wenn man ihnen wehtat, ließ ihn jedes Mal zur Höchstform auflaufen. Mit einem letzten Blick auf die Magd, die inzwischen ihre Röcke um sich gewickelt hatte, wandte er sich von ihr ab und schlenderte mit einer heiteren Melodie auf den Lippen zurück zu seiner Ritzzeichnung.
Als habe der Akt die Schleusen seiner Schaffenskraft geöffnet, ging ihm das, was vorher unmöglich erschienen war, innerhalb weniger Minuten von der Hand, sodass er nach kurzer Zeit zufrieden sein Werkzeug verstaute. Da an diesem Donnerstag in der Bauhütte eine Versammlung der Gesellen stattfand und er nichts anderes zu tun hatte, begab er sich dorthin, um sich anzuhören, was die Rädelsführer zu sagen hatten. Seit vor einiger Zeit die Idee geboren worden war, sich in einer Bruderschaft zusammenzuschließen, um mehr Einfluss zu gewinnen, wurde beinahe täglich heftig diskutiert. Viele der Gesellen waren erbost darüber, dass ihnen der Aufstieg in den Stand eines Meisters durch immer weitere vom Rat und der Zunft beschlossene Regeln erschwert wurde, deren Ziel es war, sie in Abhängigkeit zu halten. Nicht nur war der Lohn eines Gesellen mickrig, es war ihm auch nicht erlaubt, ohne die Zustimmung seines Meisters zu heiraten. Die Unsummen, welche die Anfertigung eines Meisterstückes, das Mahl für die Meister der Zunft, die Wachskerzen für die Zunftstube und der eigene Harnisch verschlangen, waren für kaum einen der Männer aufzubringen. »Es ist ein Skandal«, trompetete einer der ältesten Gesellen der Bauhütte soeben, als Ortwin die Tür öffnete. »Bürgeraufnahmegeld und Hausbesitz! Was sollen wir denn noch alles bezahlen, bevor wir endlich
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