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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bereit; einige der Tiere waren bereits gesattelt, und Neldo machte gerade mit Arvans Pferd weiter, was für den Halbling aufgrund seiner geringen Körpergröße ziemlich mühsam war.
    »S chön, dass du wieder da bist«, meinte Borro. »L irandil drängt zum Aufbruch. Wir sind spät dran. Das heißt wohl leider auch, dass das Frühstück ausfallen wird, aber…«
    Arvan ging einfach an dem rothaarigen Gefährten vorbei, geradewegs auf Brogandas zu.
    Ungestüm und mit hochrotem Gesicht fasste er ihn an dessen Halstuch, drückte das gesattelte Pferd zur Seite, neben dem er stand, und presste den Dunkelalben ziemlich grob gegen die Wand des Gasthauses.
    »A rvan!«, riefen Zalea und Whuon nahezu ihm selben Augenblick, wenn auch in zwei völlig unterschiedlichen Tonlagen. Der Schwertkämpfer führte gerade sein fertig gesatteltes Pferd aus dem Stall und erstarrte mitten in der Bewegung, als er sah, was Arvan tat.
    Brogandas ließ erstaunlicherweise die grobe Behandlung ohne jede Gegenwehr geschehen. Er begegnete Arvan lediglich mit einem durchdringenden Blick.
    »W as hast du vor, großer Held? Denkst du, nur weil du den siebenarmigen Riesen Zarton töten konntest, wird es auch kein Problem sein, einem Dunkelalben die Kehle einzudrücken?«
    »I hr habt es in der letzten Nacht geschafft, den Schattenvogel mithilfe Eurer Magie glauben zu lassen, dass ich in dem Haus wäre, das man vom Dachboden aus sehen konnte!«
    »N a und?«
    »I hr habt zugelassen, dass alle, die sich im Haus befanden, jetzt tot sind!«
    »E s waren nur Bauern«, sagte Brogandas. »K eine Krieger, die wir für den Kampf gegen Ghool brauchen.«
    »D u hast den Schattenvogel von mir abgelenkt auf Kosten dieser Leute!«
    »D afür wird uns Ghool eine Zeit lang vielleicht in Ruhe lassen und dir nicht mehr auf Schritt und Tritt zu folgen versuchen. Ich habe dir gesagt, dass sein Hass dich von dem Augenblick an verfolgt hat, als ihn die Kunde erreichte, dass du es warst, der seinen Feldherrn erschlug. Was hast du erwartet? Hast du wirklich geglaubt, dass der Verderber des Schicksals, den nicht einmal die Ersten Götter auf Dauer in seine Schranken weisen konnten, so einen Schlag einfach so hinnehmen würde?«
    In seinem Kopf dröhnte eine Gedankenstimme.
    Arvan!
    Es musste Lirandil sein, aber Arvan war fest entschlossen, ihn diesmal einfach zu ignorieren. Das war eine Sache zwischen ihm und Brogandas. Und da hatte sich niemand einzumischen.
    Die Wut überspülte seine Seele wie eine große Welle. Nur die Tatsache, dass Brogandas ihm immerhin schon zweimal das Leben gerettet hatte, konnte sie noch einigermaßen eindämmen und verhindern, dass sein Zorn vollkommen die Herrschaft über ihn gewann.
    »I hr seid vollkommen skrupellos«, stellte Arvan fest.
    »H abe ich je etwas anderes behauptet? Stärke bedeutet, alle Mittel einzusetzen, die notwendig und Erfolg versprechend sind. Ich bin auf deiner Seite, Menschling. Es ist traurig, dass du das noch nicht einmal ansatzweise begriffen hast.«
    »D u bist ein verfluchter Mörder ohne Gewissen!«
    Plötzlich vollführte Brogandas eine seitliche Bewegung mit der Hand. Eine ungeheure Kraft riss Arvan plötzlich zu Boden. Er lag auf dem Rücken, wollte sofort wieder aufspringen, sich auf diesen skrupellosen Mörder werfen, der ihn selbst zum Komplizen eines Zaubers gemacht hatte, der aus Arvans innerster, instinktiver Überzeugung heraus abgrundtief böse war.
    Dass dieser Zauber ihm selbst zum Vorteil gereichte, konnte Arvan dabei weder trösten noch seinen Zorn mindern. Im Gegenteil! Von nun an, so war er überzeugt, werde kein Tag vergehen, an dem er nicht an die entsetzlich entstellten Leichen jener Menschen denken musste, die hatten sterben müssen, um den Schattenvogel von ihm abzulenken, nur deswegen. Wie Köder bei der Jagd hatte der Dunkelalb diese ahnungslosen Flüchtlinge benutzt.
    Brogandas’ Augen wurden schmal. Seine Lippen bewegten sich kaum, während er sprach. »J etzt will ich dir mal etwas sagen, du kleiner Held eines kleinen Volkes. Denn auch wenn deine Eltern Caraboreaner waren, so bist du doch durch deine Erziehung nichts anderes als ein großer Halbling geworden, der Schuhe trägt, um menschlich zu wirken. Ich will dir mal etwas über Helden verraten. Die sterben im Allgemeinen jung! Und zwar gerade diejenigen, die so rücksichtslos gegen sich selbst sind wie du und keine Gefahr auslassen. Wenn du die besondere Selbstheilungsgabe nicht hättest, würdest du zerhackt auf dem Schlachtfeld an

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