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Das Erbe des Vaters

Das Erbe des Vaters

Titel: Das Erbe des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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den letzten Monaten ein wenig verringert hätte. Jetzt fragte er sich, ob dieser Eindruck nicht getrogen hatte.
    Sie klopfte mit einem Füller ungeduldig auf ihre offene Hand. »Der Bauunternehmer hat mir gesagt, daß sie in ungefähr sechs Wochen fertig sind«, bemerkte sie unvermittelt. »Kannst du mir für den Garten auch ein Datum nennen? Ich würde die Brasserie gern im Juli eröffnen.«
    »Das Gröbste müßte bis Ende Mai getan sein – spätestens Mitte Juni. Eine Schlechtwetterperiode würde uns natürlich zurückwerfen, aber nicht allzuweit, hoffe ich.«
    »Ich brauche nur ein definitives Datum, Caleb.«
    Sie sprach mit ihm wie mit einem ihrer Angestellten oder einem Lieferanten. Was er ja in gewisser Weise auch war, sagte er sich.
    Draußen klopfte es. Eine junge Frau öffnete die Tür. »Dr. Napier ist am Telefon, Romy.«
    Romy wurde rot. »Sagen Sie ihm, ich rufe zurück.«
    Als sie wieder allein waren, versuchte Caleb, es ihr zu erklären. »Ich meinte, wenn es beispielsweise noch einmal Frost geben sollte. Obwohl das in London eigentlich nicht zu erwarten ist. Und Pflanzen brauchen natürlich ihre Zeit, um zu wachsen. Ich kann die Lücken anfangs mit Töpfen füllen, aber –«
    »Ich brauche keinen Vortrag über Gartenkunde.« Immer noch schlug sie mit dem Füller ungeduldig auf die offene Hand. »Ich muß mich nur darauf verlassen können, daß du deine Arbeit machst.«
    Er mußte eine ärgerliche Erwiderung hinunterschlucken. Als er dann sagte: »Ich habe dich am Freitag vermißt«, hob sie mit einem Ruck den Kopf.
    »Ich hatte zu tun«, sagte sie kurz. »Wenn das alles ist, Caleb …«
    Er war an der Tür, als er sich erinnerte. An das Fest bei den Harbornes. Und an Patrick Napier, blond, elegant, vermögend.
    »Dr. Napier –«, sagte er langsam.
    »Er ist ein Freund von mir.« Sie sah ihn zornig an. »Ich wüßte allerdings nicht, was dich das angeht.«
    »Romy –«
    Sie schob trotzig das Kinn vor. »Er hat mich gebeten, ihn zu heiraten.«
    Es traf ihn wie ein Schlag. Ohne zu überlegen, versetzte er: »Heiraten? Das wirst du doch nicht tun!«
    »Vielleicht doch.« Es klang herausfordernd. »Warum sollte ich nicht?«
    »Weil er nicht der Richtige für dich ist.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ach, und du weißt, wer der Richtige für mich ist, Caleb?«
    »Du liebst ihn nicht«, sagte er, und sie schien unsicher zu werden.
    »Ich habe Patrick gern.«
    »Das ist nicht das gleiche.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht nicht. Aber vielleicht ist das gar nicht so wichtig. Vielleicht reicht es, jemanden gern zu haben. Vielleicht ist es sogar besser. Vielleicht ist die Liebe gar nicht so toll, wie es immer heißt.«
    »Vielleicht hast du ihr nur keine richtige Chance gegeben.«
    »Ach ja, da bist du natürlich der Experte«, versetzte sie spöttisch.
    »Was soll das heißen?«
    »Nur –« der Füller glitt ihr aus der Hand und fiel zu Boden. Sie stieß einen Laut des Ärgers aus. »Nur daß du in diesen Dingen mehr Erfahrung hast als ich.«
    Hitzig sagte er: »Ich verstehe nicht, was meine – meine Erfahrung, wie du es nennst, mit deinem Entschluß zu tun hat, Patrick Napier zu heiraten.«
    »Nein?« Sie trat von ihm weg. Als könnte sie es nicht ertragen, dachte er, in seiner Nähe zu sein. »Aber bei Männern ist es ja auch ganz anders, nicht wahr? Das hat Mrs. Plummer immer gesagt. Für Männer gelten andere Regeln als für Frauen.«
    Er hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. Aber er hörte, wie sie in abschließendem Ton sagte: »Patrick ist ein gutherziger und großzügiger Mensch. Er ist intelligent und interessant. Wenn ich ihn heiraten will, werde ich ihn auch heiraten.«
    Er hat einen Haufen Geld , hatte Diana Coulthard über Patrick Napier gesagt. Und Geld war Romy wichtig. Langsam sagte Caleb: »Ich bezweifele nicht, daß Patrick Napier das alles ist. Intelligent und interessant und was du sonst noch so aufgezählt hast. Und reich ist er auch, nicht wahr?«
    »Das spielt hier überhaupt keine Rolle. Also, wenn du mich jetzt entschuldigen würdest. Ich muß arbeiten.«
    Er blieb stehen, wo er war. »Tu doch nicht so, Romy! Wenn du mich fragst, spielt es eine Riesenrolle. Geld war dir doch immer schon wichtig.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte sie mit zusammengekniffenen Augen. »Willst du mir unterstellen, daß ich daran denke, Patrick seines Geldes wegen zu heiraten?«
    »Ist es denn nicht so?«
    »Wie kannst du es wagen!« Ihr Gesicht war weiß vor Zorn.
    Ihm

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