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Das Experiment

Das Experiment

Titel: Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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»Außerdem fühle ich mich nicht besonders .«
    »Das soll wohl heißen, daß Dad nicht zu Hause ist, hab’ ich recht?« fragte Kim. Im Laufe der Jahre hatte sie die Reaktionen ihrer Mutter kennengelernt.
    »Dein Vater ist gestern abend zu einer kurzen Geschäftsreise nach London aufgebrochen«, sagte Joyce.
    »Das tut mir leid«, erwiderte Kim.
    »Es macht mir nichts aus«, sagte Joyce. »Wenn er hier wäre, würde er mich auch nicht mehr beachten. Wolltest du mit ihm sprechen?«
    »Ja, eigentlich schon«, sagte Kim.
    »Er kommt am Donnerstag zurück. Wenn er es sich nicht anders überlegt.«
    Kim merkte, wie gequält ihre Mutter klang. »Ist er mit Grace Traters nach London geflogen?« fragte sie. Grace Traters war seine derzeitige persönliche Assistentin.
    »Natürlich begleitet sie ihn«, schnaubte Joyce. »Ohne Grace kann sich dein Vater doch nicht einmal mehr die Schuhe zubinden.«
    »Ich begreife nicht, warum du dir das alles gefallen läßt«, sagte Kim. »Du ärgerst dich doch jedesmal darüber.«
    »Ich habe doch gar keine andere Wahl«, entgegnete Joyce.
    Kim biß sich auf die Zunge. Sie spürte, wie langsam die Wut in ihr hochstieg. Einerseits tat es ihr leid, daß ihre Mutter die ständigen Eskapaden ihres Vaters ertragen mußte, auf der anderen Seite verachtete sie sie deswegen, weil sie ihre Opferrolle regelrecht auszukosten schien. Ihr Vater hatte schon immer Affären mit anderen Frauen gehabt; meist hatte er nicht einmal ein Geheimnis daraus gemacht. Kim konnte sich nicht daran erinnern, daß es jemals anders gewesen war.
    Um das Thema zu wechseln, fragte sie ihre Mutter nach Elizabeth Stewart.
    Joyce fiel die Lesebrille von der Nase und baumelte an einer Kette vor ihrer Brust.
    »Was für eine seltsame Frage«, sagte sie überrascht. »Warum, um Himmels willen, willst du etwas über diese Frau wissen?«
    »Ich war in Großvaters Weinkeller«, erklärte Kim. »Und dort bin ich zufällig auf ein Portrait von ihr gestoßen. Sie sieht mir ziemlich ähnlich. Mir ist aufgefallen, daß ich eigentlich so gut wie nichts über sie weiß. Hat man sie wirklich wegen Hexerei aufgehängt?«
    »Darüber rede ich nicht gerne«, sagte Joyce.
    »Und warum nicht?« wollte Kim wissen.
    »Es ist einfach ein Tabuthema.«
    »Vielleicht solltest du deinen Neffen Stanton mal daran erinnern«, bemerkte Kim. »Er hat die Geschichte nämlich vor kurzem auf einer Dinnerparty zum besten gegeben.«
    »Das werde ich tun«, sagte Joyce wütend. »Was fällt ihm bloß ein, in aller Öffentlichkeit darüber zu reden. Er weiß genau, daß ich das nicht möchte.«
    »Aber warum ist die Geschichte nach so vielen Jahren noch immer tabu?« wollte Kim wissen.
    »Weil wir auf dieses Kapitel unserer Familiengeschichte nicht gerade stolz sein können«, erwiderte Joyce. »Es war eine grauenvolle Angelegenheit.«
    »Ich habe gestern etwas über die Hexenprozesse von Salem gelesen«, sagte Kim. »Es gibt jede Menge Bücher darüber. Aber nirgends wird Elizabeth Stewart erwähnt. Langsam frage ich mich, ob man sie wirklich der Hexerei bezichtigt hat.«
    »Nach allem, was ich darüber weiß, wurde sie von einem Gericht verurteilt«, erwiderte Joyce. »Aber nun laß uns dies Thema bitte beenden. Wie bist du eigentlich auf ihr Portrait gestoßen?«
    »Ich war am Samstag in der Burg«, erklärte Kim. »Ich habe mal unser Anwesen inspiziert, und jetzt bin ich drauf und dran, das alte Haus zu renovieren, um dort einzuziehen.«
    »Um Himmels willen!« stöhnte Joyce. »Wie kannst du nur auf so eine hirnverbrannte Idee kommen? Das Haus ist doch viel zu klein.«
    »Aber es hat Charme«, entgegnete Kim. »Außerdem ist es um einiges größer als mein Apartment. Und ich finde es sehr verlockend, mal aus Boston rauszukommen.«
    »Bist du dir darüber im klaren, wieviel Arbeit du in die alte Bruchbude stecken mußt, um sie wieder bewohnbar zu machen?« fragte Joyce.
    »Genau darüber wollte ich mit Dad sprechen«, sagte Kim. »Aber leider ist er nicht da – wie immer, wenn ich ihn mal brauche.«
    »Er hätte dir auch nicht helfen können; von solchen Dingen hat er keine Ahnung. Warum bittest du nicht George Harris und Mark Stevens um Rat? George Harris ist Bauunternehmer, und Mark Stevens ist Architekt. Die beiden haben gerade unser Haus renoviert, und alles hat wie am Schnürchen geklappt. Die beiden arbeiten immer zusammen und haben ein Büro mitten in Salem. Außerdem solltest du noch mit deinem Bruder über die Angelegenheit sprechen.«
    »Das

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