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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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empfunden.
    Wenn er sich nun auf dem Hof umschaute, erfüllte ihn eine merkwürdige Mischung aus Verblüffung und Erleichterung.Die Kollegen von der Spurensicherung hatten einiges zu tun. Nicht nur um die Esche herum, an der sich Thies Lüdersen aufgehängt hatte. Auch im Haus und in der Scheune waren sie auf jede Menge Verwertbares gestoßen.
    Ganz zu Beginn des Erstzugriffs auf den Fundort war die Lage noch unüberschaubar gewesen. Auch wegen der Ziegen, die ob der Ankunft so vieler Fremder verwirrt und ängstlich meckernd mal hierhin, mal dorthin gelaufen waren, ehe es den Schupos gelang, die kleine Herde hinter das Haupthaus zu treiben, wo sie niemanden mehr störte. Vor allem Holt hatte eine gewisse Skepsis angemeldet, ob sie es wirklich mit einer Selbsttötung zu tun hatten. Ihre Bedenken gründeten sich auf den Umstand, dass keine Leiter oder wenigstens ein Stuhl in der Nähe der Leiche zu sehen war. »Mal im Ernst, meint ihr etwa, der Mann war so verrückt, dass er nackt mit einer Handvoll Lederriemen und diesem Speer zwischen den Zähnen auf den Baum geklettert ist, um sich selbst an diesem Ast aufzuhängen? Und dann schneidet er sich den Bauch auf und reißt sich das Auge raus?«
    Dann war der Moment gekommen, als Barswick sie beide völlig überrumpelt hatte. Mit einem verächtlichen Kopfschütteln hatte ihr Chef gesagt: »Ihr unterschätzt die Auswirkungen von religiösem Eifer. Ich weiß, was dieser Irre vorhatte. Er wollte sich neun Tage und neun Nächte hier aufhängen, wie der Göttervater Odin an der Weltenesche Yggdrasil. Er hat gedacht, dass ihm durch diese Prüfung alle Geheimnisse des Kosmos offenbart werden.«
    »Das hast du dir gerade ausgedacht, oder?«, fragte Holt.
    »Nein«, erwiderte Barswick. »Das habe ich gelesen. Mit elf, mit zwölf, und mit vierzehn noch mal. ›Nordische Götter- und Heldensagen‹ . Als ich so alt war, hatten wir noch anständige Sachen und nicht dieses ganze Zeug über Zauberschulen und so einen Krempel.«
    Trotz Barswicks Prahlerei mit seiner guten alten Allgemeinbildung war Möhrs noch nicht endgültig überzeugt,dass Lüdersen der Mann war, nach dem sie die letzten Tage über verzweifelt gesucht hatten. Das änderte sich erst, als Borowski angelaufen kam, um sie in die Scheune zu holen. Borowski strich sich zufrieden den Schnauzer, während sie um Lüdersens alten Wagen herumstanden, der eine gewaltige Delle in der linken Front aufwies. Auf dem zerschrammten Hellgrün waren die Spuren von rotem Lack am verbeulten Metall nicht zu übersehen. Möhrs brauchte nicht lange darüber nachzudenken, mit welchem anderen Auto Lüdersens Lieferwagen kollidiert war. »Ich wette einen Zehner, das ist von Burmesters Audi. Er muss ihn von der Straße gedrängt haben. Und danach hat er ihn aus dem Wrack geholt und weggebracht.«
    Die Leiche des paranoiden AKW-Mitarbeiters war bislang jedoch verschwunden geblieben. Lüdersen konnten sie schlecht fragen, wohin er den Körper in seinem Wahn geschafft hatte. Tote waren notorisch schweigsam. Möhrs war nur froh, dass zu Lüdersens Vieh keine Schweine zählten, an die der Leichnam hätte verfüttert werden können.
    Inzwischen war der gesamte Hof sozusagen leichenfrei. Nachdem die Spusi ihre Fotos geschossen hatte, war von Barswick angeordnet worden, den Toten vom Baum auf dem schnellsten Weg in die Rechtsmedizin nach Lübeck zu überführen. Dort waren Özen und die anderen Weißkittel sicher bereits dabei, ihm mit ihrem Handwerkszeug auf den Leib zu rücken. Möhrs atmete tief durch. Alles ging so rasend schnell.
    »War er es? War er es wirklich?«
    Er drehte sich zu Katja Jakobs um, die ihm seit seiner Ankunft nachlief wie ein kleiner Hund. Er hatte es aus einer ganzen Reihe guter Gründe geduldet, dass sie so an ihm klebte: Sie war diejenige, die Lüdersens Leiche gefunden und sie darüber informiert hatte. Barswick störte sich augenscheinlich auch nicht weiter an ihrer Gegenwart. Der Chef hatte ohnehin ausnehmend blendende Laune, und vielleicht fander sogar Gefallen an der Idee, dass eine Journalistin hautnah dabei war, während seine Jungs und Mädels den größten Triumph seiner Laufbahn feierten. Darüber hinaus war Möhrs selbst kein völlig gefühlloser Klotz, und er verstand durchaus, dass es Jakobs einiges bedeutete, den Mörder ihres Onkels zur Strecke gebracht zu sehen. Und außerdem – und das war wahrscheinlich der gewichtigste Grund – war sie bis jetzt so schlau gewesen, ihre unverschämt große Klappe zu

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