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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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Erwiderung. Jede Sekunde zählte. »Thies Lüdersen hat diese Morde nicht allein begangen. Er hatte eineKomplizin. Veronika Möllner. Die Wirtin vom ›Hirschhof‹. Ein Kollege von Ihnen war vorhin bei ihr.«
    »Nicht so schnell, nicht so schnell.« Möhrs klang so verwirrt, wie Bernd sich fühlte. »Was ist los?«
    Bernd holte tief Luft und wiederholte seine letzten Sätze. Langsam und deutlich.
    »Wie kommen Sie darauf, dass sie etwas damit zu tun hat?«
    Es war vermutlich eine Routinefrage, aber Bernd war dennoch von ihr erschüttert. Wer würde sich so etwas ausdenken? »Sie ist auf einem Foto, das ich hier gefunden habe. Mit den Männern aus dem AKW, auf die sie es abgesehen hat. Ich vermute, sie haben ihr vor langer Zeit etwas Schlimmes angetan, für das sie sich jetzt rächt.«
    »Wo sind Sie?«
    »Im ›Hirschhof‹. Sie ist nicht da.«
    »Sie rühren sich nicht von der Stelle«, befahl ihm Möhrs. »Ich fahre sofort los. Verstanden?«
    »Halt!«, rief Bernd. »Moment! Sie müssen Leute zu den Männern schicken, die noch leben. Wahrscheinlich ist sie auf dem Weg zu ihnen.«
    »Bleiben Sie ruhig. Ich bin jeden Moment bei Ihnen«, beschwichtigte ihn Möhrs. »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja doch, Mann. Geben Sie Gas!« Bernd legte auf und eilte zurück in die Scheune. Dort war alles so, als wäre er nie weg gewesen. Klaus saß auf der Bank, das Album auf dem Schoß, und streichelte wieder das Foto. »Veronika. Veronika.«
    Bernd drückte sich die Fäuste gegen die Schläfen. Was für ein Wahnsinn! Er hockte sich neben Klaus, sprang auf, ging drei Schritte, setzte sich. Was für ein absoluter Wahnsinn! Und er war von dieser Frau fasziniert gewesen. Wie hatte er nur so blind sein können? Wie war es ihr gelungen, ihn dermaßen zu täuschen? Was hatte er bloß in ihr gesehen? Warum war ihm nicht aufgefallen, dass etwas mit ihr nicht stimmte? Dass sie am Ende mindestens genauso verrückt wie Lüdersen war? Hatte er es nur nicht wahrhaben wollen?Oder war es insgeheim das, was sie so anziehend für ihn gemacht hatte? Hatte er unbewusst gespürt, dass sie ein furchtbares Geheimnis bewahrte, so wie er? Minuten verrannen, in denen er sich selbst mit diesen Fragen quälte, weil er an nichts anderes mehr denken konnte.
    Dann hörte er draußen ein Auto. Verflucht, das ging schnell! Möhrs musste entweder in der Nähe gewesen oder wie ein Irrer gerast sein. Oder hatte er Kollegen in Uniform geschickt, die in der Gegend Streife gefahren waren?
    Der Motor des Wagens verstummte. Türen wurden zugeschlagen. Schritte knirschten auf Kies. Bernd sammelte sich, straffte die Schultern und sah zum Tor der Scheune. Nein, das konnte nicht sein. Er war verrückt. Oder er lag in Wahrheit in seinem Zimmer auf dem Bett, und das alles hier war nur ein Fiebertraum.
    Es waren keine Polizisten, die die Scheune betraten. Weder Möhrs noch irgendwelche Schupos. Die beiden Männer, die da hereinkamen, waren die, um deren Unversehrtheit er eben noch gefürchtet hatte, weil er Veronika inzwischen alles zutraute. Männer, die mit ihr auf diesem verdammten Schiff gewesen waren. Horst Johnsen und Mike Ritter. Der Schichtleiter aus dem Kraftwerk und der Widerling, der Katja auf dem Osterfeuer bedrängt hatte. Bernds eigene Überraschung spiegelte sich auf ihren Gesichtern. Einen Moment lang waren sie alle drei sprachlos und schauten einander nur stumm und ungläubig an.
    Wie zum Beweis, dass auf nichts in dieser Welt mehr Verlass war – nicht einmal auf die feige Art eines geborenen Mitläufers –, war es ausgerechnet Ritter, der sich als Erster fing. »So sieht man sich wieder.« Er kratzte sich an der Oberlippe. »Diesmal überrumpelst du Drecksack mich nicht.«
    »Kann schon sein«, gab Bernd dumpf zurück.
    Johnsen, die Hände in den Seitentaschen seiner Windjacke, baute sich breitbeinig vor der Bank auf, auf der Bernd und Klaus saßen. »Wer ist der Krüppel?«
    Bernd ignorierte die Frage. Alles an Johnsen – die Art, wie er sich bewegte, die Kälte seiner Stimme, sein starrer Blick – roch nach Ärger. »Was wollen Sie hier?«
    »Ich habe dir eine Frage gestellt.« Johnsen fixierte Klaus, der irritiert zu ihm aufschaute, als hätte er den Neuankömmling erst mit einiger Verzögerung bemerkt. »Wer ist das?«
    »Klaus Möllner«, sagte Bernd, der keinen Nutzen darin erkannte, Johnsen unnötig zu provozieren. »Der Mann der Wirtin hier.«
    Ritter lachte dreckig auf. »Sag bloß. Die ist ja noch perverser, als ich dachte.«
    »Halt’s

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