Das Frauengesundheitsbuch
aus.
Das können Sie tun: Bei allen Lebererkrankungen gilt: Schonen Sie das Organ, indem Sie auf Alkohol, Zigaretten und andere Drogen verzichten. Viel Ruhe ist angesagt, außerdem sollten Sie dringend Ihr Immunsystem stärken (→ S. 111 ). Ernähren Sie sich vollwertig und bewegen Sie sich regelmäßig. Weitere Tipps (→ S. 58 Leberstoff - wechsel).
Fettleber
Die häufigste Erkrankung der Leber ist die so genannte Steatosis hepatis, die Fettleber. In den westlichen Industrienationen leiden geschätzt bis zu 40 % der Erwachsenen darunter. Frauen sind nur etwa halb so oft betroffen wie Männer. Man spricht dann von einer Fettleber, wenn sich in der Hälfte der Leberzellen Neutralfette abgelagerthaben. Hauptursache bzw. Hauptrisikofaktor ist der Alkohol. Bei seinem Abbau wird viel Sauerstoff verbraucht, der dann nicht mehr für die Verarbeitung von Fettsäuren zur Verfügung steht. Außerdem schädigt Alkohol die Fettzellen dergestalt, dass Fett in der Leber eingelagert, statt, wie im gesunden Organismus, in ein anderes Fettdepot abtransportiert wird. Während der Schwangerschaft kann eine leichte Fettleber auftreten, die sich jedoch von allein normalisiert.
Symptome und Diagnose:
Leider macht sich eine verfettete Leber oft über lange Zeit nicht bemerkbar. Es treten höchstens ein Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch, Blähungen und Abgeschlagenheit auf. Je schwerer die Erkrankung ausgebildet ist, desto mehr kann der Druck zunehmen. Das Ultraschall bestätigt den ersten Verdacht. Eine Gewebeentnahme durch die Bauchdecke unter örtlicher Betäubung zeigt am besten, wie weit die Verfettung fortgeschritten ist, und ob sie bereits zu einer Entzündung, einer so genannten Fettleber-Hepatitis, oder zu einer Leberzirrhose geführt hat.
Therapie
Konventionell
Die Therapie heißt im Grunde: Sofortiges Abstellen des Verursachers. Liegt „nur“ eine Verfettung und noch keine Entzündung oder Schrumpfung vor, kann ein bedrohlicher Krankheitsverlauf noch vermieden werden. Das gelingt, indem ganz oder fast vollständig auf Alkohol verzichtet wird. Waren andere Gifte im Spiel, muss der Kontakt sofort abgestellt werden. Dazu muss dringend Übergewicht abgebaut und auf fettreduzierte Kost umgestellt werden. Steckt eine andere Erkrankung dahinter, muss diese gut eingestellt werden.
Unterstützend Homöopathie: Chelidonium majus D4, D6 oder D12 bei Schwindelgefühlen, Blähungen und Schmerzen am unteren rechten Schulterblatt, wenn Wärme, Berührung und Bewegung die Symptome verschlimmert, gegen vier Uhr in der Nacht und am Nachmittag am stärksten sind. Mariendistel Carduus marianus D3 oder D4, wenn Kopfschmerzen, Übelkeit und Verstopfung auftreten, die Zunge weiß belegt ist. Sind Sie leicht gereizt, haben immer Hunger, sind aber nach wenigen Bissen satt, haben nach allen Mahlzeiten Blähungen und empfinden eine Verschlechterung am Nachmittag bis zum Abend, Lycopodium clavatum D3, D4 oder D6.
Spagyrik: 3 × tgl. 20 Tr. HECHOCUR spag. Peka Tropfen (Pekana) in Wasser oder Tee.
Das rät die Ärztin
Leberpflege
Bei allen Lebererkrankungen besteht die Gefahr, dass sich eine chronische Entzündung und in deren Folge eine Zirrhose bildet. Dabei schrumpft und verhärtet bzw. vernarbt die Leber und wird funktionsuntüchtig. Fragen Sie Ihre Ärztin, wie Sie selbst eine Leberreinigung vorbeugend durchführen können.
Ernährung: Bitterstoffe aus bitteren Salaten, wie Chicorée, Radicchio undLöwenzahn stärken die Leber. Die günstige Leber-Wirkung von Artischocken ist ebenso nachgewiesen, wie die der Mariendistel.
Tipp: Eine große Hilfe für Ihre Leber ist, wenn der Darm gut verdaut und sich nicht zu viele Gase bilden. Schädliche Darmbakterien und Hefen bilden Ammoniak und Alkohol, die genauso wie der getrunkene Alkohol die Leber belasten. Deshalb gehört zur richtigen Lebertherapie auch immer eine Darmbehandlung (s. o. Darmpflege, → S. 56 , und Mikrobiologische Therapie, → S. 91 ).
Gallensteine
Die Gallenblase ist ein kleines beutelartiges Organ zwischen Leber und Darm. Darin wird die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit gespeichert, die für die Fettverdauung unentbehrlich ist. Bei Bedarf zieht die Blase sich zusammen und schüttet Flüssigkeit in den Zwölffingerdarm aus. Gallensteine entstehen, wenn die Inhaltstoffe der Flüssigkeit in einem schlechten Verhältnis zueinander stehen. Meist kommt zu viel Cholesterin auf zu wenig Gallensäure. Gallensteine können sich in der Blase oder im
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