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Das Geheimnis der Jadekette - Fandorin ermittelt Kriminalerzaehlungen

Das Geheimnis der Jadekette - Fandorin ermittelt Kriminalerzaehlungen

Titel: Das Geheimnis der Jadekette - Fandorin ermittelt Kriminalerzaehlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Akunin
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eifersüchtig.
    Der Fuchs-Mensch Taissi erging sich in Gejammer, und Fedot Fedotowitsch war noch nicht im Büro. Der Dienst hatte gerade erst begonnen.
    Sie lamentierten ein Weilchen über den furchtbaren Mordanschlag, dann ging jeder an seine Arbeit: Die Schriftführer kratzten mit den Federn, der Maschineschreiber setzte sein Wunder der Technik in Gang, Marja zog sich in die Küche zurück, und die Künstlerin malte weiter an dem Porträt. Ihr Pinsel bewegte sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Vielleicht hatte »Maurice Sieurduc« in Paris wirklich eine große Zukunft vor sich.
    »Schade, dass Sie heute einen Gehrock tragen«, klagte Mawra. »Ich wollte noch die Reflexe auf den Uniformknöpfen malen.«
    Aber als Student hatte Fandorin heute nicht kommen können. Die entscheidende Schlacht stand bevor, und in die durfte er nicht verkleidet gehen.
    »Sagen Sie«, flüsterte er ganz leise. »Das Geld für die Parisreise gibt Ihnen der Baron? Richtig?«
    Das Mädchen nickte.
    »Zum Gedenken an meinen Bräutigam.«
    »Haben Sie es außer mir noch jemandem erzählt?«
    Sie schüttelte den Kopf und legte den Finger an die Lippen, denn Taissi spitzte schon die Ohren, und Landrinow rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
    Jetzt fügt sich eins zum andern, dachte Fandorin. Bleibt nur noch zu warten.
    Alle warteten. Die Ahnung eines unerbittlich nahenden schrecklichen Ereignisses hing im Raum. Ohne dass jemand ein Wort sagte, war sie zu spüren – daran, dass der Banditenüberfall nur so kurz erörtert worden war, am Schweigen, an den raschen Blicken eines jeden, bald zur Tür des leeren Kabinetts, bald zur Eingangstür.
    Als der Direktor in Begleitung des Kammerdieners hereinkam, arbeiteten alle mit verdoppeltem Eifer, nur Mawra grüßte Sergej von Mack und errötete wieder zart wie am Vortag. Jetzt war verständlich warum – aus Dankbarkeit.
    »Guten Morgen«, erwiderte der Baron ihren Gruß und trat zur Staffelei.
    Aber ihn interessierte nicht das Mädchen und erst recht nicht das Porträt. Die entzündeten übernächtigten Augen schauten nur auf Fandorin, besorgt und fragend.
    Fandorin antwortete zuerst mit einem kaum merklichen Nicken und dann mit einem kurzen Kopfschütteln. Die kleine Pantomime besagte: Ja, ich weiß alles. Nein, nicht jetzt.
    Der Baron verstand ihn, aber es war schwer zu sagen, ob ihn die Mitteilung beruhigte oder im Gegenteil in noch größere Unruhe versetzte.
    Nach kurzem Zögern ging er in sein Zimmer, Fedot Fedotowitsch folgte seinem Herrn.
    Es verstrich nicht mehr als eine Viertelstunde, als im Treppenhaus schwere Schritte und Gerassel zu hören waren – eine Gruppe Menschen kam heraufgepoltert.
    Im Zimmer richteten sich schlagartig alle auf, keiner tat mehr so, als ob er konzentriert arbeitete. Marja steckte den Kopf aus der Küche.
    Die Tür wurde aufgerissen.
    Als Erster kam Wanjuchin herein, er hielt triumphierend ein Papier in der Hand.
    Nach ihm erschienen, sporenklirrend und säbelrasselnd, der Polizeioberstleutnant Ljachow vom Basmanny-Bezirk, zwei Unteroffiziere der Polizei und der stadtbekannte Journalist Steinchen von der Zeitung »Der Moskauer Kirchgänger«, die zu lesen in gehobenen Kreisen als geschmacklos galt, was jedoch nichts daran änderte, dass täglich hunderttausend Exemplare des Boulevardblatts verkauft wurden.
    Beim Anblick des Skandaljournalisten runzelte Fandorin die Stirn. Das hätte Wanjuchin nicht tun dürfen. Jetzt würde die Geschichte, wie immer sie endete, im ganzen Land Staub aufwirbeln.
    »Da bin ich«, verkündete der Petersburger lautstark. »Haben Sie mich schon sehnsüchtig erwartet? Und hier das versprochene Dokument.«
    Er schwenkte das Papier.
    Auf den Lärm hin schaute Sergej von Mack aus seinem Kabinett und erbleichte. Hinter seiner Schulter zeigte sich der Kopf des Kammerdieners.
    »Mein Herr«, wandte sich der Untersuchungsführer an den Baron, »ich bin gekommen, um Sie in Gewahrsam zu nehmen. Hier ist die Verfügung des Herrn Staatsanwalts.«
    Als der Baron nicht antwortete, befahl Wanjuchin dem Oberstleutnant: » Tun Sie Ihre Pflicht.«
    Der Journalist kritzelte schon eifrig in sein Heft. Fandorin erhob sich und ging, leise auftretend, an dem Journalisten vorbei. Dabei warf er einen Blick in dessen Heft und las: »Bei diesen Worten des Untersuchungsführers malte sich auf dem gedunsenen, lasterhaften Gesicht des Vatermörders unaussprechliches Entsetzen.«
    Der Oberstleutnant räusperte sich und schritt auf den Baron zu.
    »Gemäß den

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