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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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leichte Verbeugung andeutete.
    »Verzeihen Sie, Ma’am. Lieutenant Charles Dowell von der DIA. Ich habe Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen, aber das kann ich Ihnen nicht von hier aus heraufbrüllen. Ich müsste schon hereinkommen.«
    Elena überlegte. Die Straße war voller Leute, Autos, Eselskarren, Radfahrer und Mopeds.
    »Nein, ich komme zu Ihnen. Warten Sie einen Augenblick.«
    Dowell zuckte mit den Schultern, erwiderte jedoch nichts.
    Einen Augenblick später schloss sie die Tür auf und blieb im Rahmen stehen.
    »Also, was haben Sie mir zu sagen?«
    Dowell dämpfte seine laute texanische Stimme.
    »Das, was ich Ihnen zu sagen habe, ist eigentlich streng geheim. Aber, da Sie selbst in Gefahr sind, habe ich mich entschlossen, es Ihnen zu sagen. Wir beobachten seit einiger Zeit einen Doppelagenten. Ein sehr gefährlicher Mann ...«
    Elena schaute ihn streng an.
    »Und? Was habe ich damit zu tun?«
    Dowell räusperte sich.
    »Sie sind mit ihm gesehen worden. Ich kann Sie nur warnen. Geben Sie ihm keine Informationen, beantworten Sie seine Fragen nicht, auch wenn es Ihnen absurd erscheint. Alle, die mit ihm in Kontakt stehen, schweben in Lebensgefahr. Der Kerl ist mit allen Wassern gewaschen, kennt alle Tricks, wechselt ständig sein Aussehen und seinen Namen. Im Moment nennt er sich Robert Darling.«
    Elena schüttelte energisch den Kopf.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Wir beobachten ihn schon eine ganze Weile. Vor allem wollen wir wissen, wer seine Hintermänner sind.«
    Elena trat einen Schritt zurück.
    »Danke, das reicht. Bitte gehen Sie jetzt.«
    Dowell bemühte sich, ein möglichst zerknirschtes Gesicht zu machen.
    »Ich wollte Sie nur warnen. Hier – auf dieser Karte steht die Nummer meines Mobiltelefons. Rufen Sie mich an, wenn Sie Hilfe brauchen. Mehr kann ich nicht tun.«
    Er machte eine leichte Verbeugung und ging davon.
    Minutenlang stand Elena im Esszimmer. Ein kalter Schauer rann über ihren Körper.
    Robert ein Agent? Dieser nette, höfliche und gebildete Mann? Aber was wusste sie eigentlich von ihm? Alles was sie wusste, hatte er ihr erzählt. Beweise, ob das alles stimmte, gab es nicht. Was hatte der blonde Amerikaner gesagt? Alle, die ihm Informationen geben, schweben in Lebensgefahr?
    Elena schaute zur Uhr. Mein Gott, und wenn wirklich etwas dran war?
*
    Einen Augenblick verharrte Robert im dunklen Gang und horchte. Er bemerkte einen süßlich-ekligen Geruch, hörte das Plätschern des Springbrunnens und das Brummen eines Fliegenschwarms. Dann ging er mit langsamen Schritten weiter, bis sein rechter Fuß plötzlich in etwas Weiches stieß. Er beugte sich hinunter.
    Trotz der schwachen Beleuchtung konnte er den Blutfleck sehen, der sich auf dem weißen Kaftan ausgebreitet hatte. In Hassans verkrampfter Hand steckte noch ein Faustmesser, eine Art Schlagring mit Klinge. Offenbar wollte er sich wehren oder seinen Herrn verteidigen. Der lag mit seinem Kopf auf dem Mosaiktisch. Der Schuss hatte ihn in die Stirn getroffen. Sein Hemd war bis zum Bauch aufgerissen. Eine blutige Spur zog sich um seinen Hals, die die Kette eingeschnitten hatte, als man sie ihm mit Gewalt vom Hals riss.
    Roberts Herz begann zu rasen.
    Jetzt keine Fehler machen. Nichts anfassen. Die Polizei rufen? Nein, in eine solche Lage bringst du dich nicht wieder, Roberto. Elena musste kommen und die Leichen entdecken.
    Er tastete nach dem Zettel in der Tasche und zog sein Handy aus der anderen. Gerade als er die Nummer eintippen wollte, sah er den dritten Mann.
    Er lag zusammengekrümmt auf der Seite zwischen zwei Tongefäßen in einer großen Blutlache. Robert trat näher und stieß ihn mit dem Fuß an. Durch den Stoß rollte die Leiche auf den Rücken. Ein Schuss hatte seine Halsschlagader zerfetzt. Robert merkte, wie ihm das Adrenalin in die Blutbahnen schoss.
    Bleib jetzt cool, Roberto. Denk nach. Woher kennst du diesen Kerl?
    Plötzlich fiel es ihm ein. Das war der Mann, der Elenas Haus beobachtet hatte. Merkwürdig , dachte er. Ein Mann, der offenbar für einen amerikanischen Geheimdienst arbeitet, erschießt einen Geheimnisträger, seinen Diener und dann sich selbst. Allerdings war nirgendwo eine Waffe zu sehen. Es musste noch jemand hier gewesen sein, der nichts mit den anderen zu tun hatte. Und wo war der Amerikaner geblieben, der Pangalos sprechen wollte?
    Mein Gott, die Schriftrollen. Dort auf den schmalen Tisch hatte er sie hingelegt. Der Tisch war leer.
    Er tippte Elenas Nummer in sein Handy. Schon nach dem ersten

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