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Das Geheimnis des Himmels

Das Geheimnis des Himmels

Titel: Das Geheimnis des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Schoch
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können!“, seufzte Barbara. „Wie gut, dass Friedrich ein so schönes neues Heim gefunden hat!“
    „Du hast recht. Allerdings werden wir unseren Aufbruch von hier beschleunigen müssen. Und das heißt konkret: Da das Haus, das Friedrich gefunden, bereits bezugsfertig ist, werden wir alle dort einziehen, bevor Barbara und Friedrich sich das Jawort geben. Friedrich wird also zunächst noch nicht dort wohnen können, aber das ist ja nur für eine kurze Zeit. Wir müssen uns allerdings Gedanken machen, wie wir etwas Geld verdienen können. Das heißt, wir werden versuchen, eine Beschäftigung zu finden … Magdalena natürlich ausgenommen.“
    Barbara fügte eifrig hinzu: „Friedrich wird uns helfen. Sein Vater alimentiert ihn recht großzügig. Ich bin schon gespannt, meinen künftigen Schwiegervater kennenzulernen. Allerdings werde ich ihn wohl erst bei unserer Hochzeit zu Gesicht bekommen.“
    „Hoffen wir, dass sich alles so ergibt, wie wir es geplant haben.Ich werde mich jetzt um ein Fuhrwerk kümmern und natürlich das neue Haus besichtigen. Barbara, du begleitest mich, es wird ja bald
dein
Haus sein. Und Sophia, du hast in der Zwischenzeit ein Auge auf Katharina und Magdalena!“
    Elisabeth und Barbara Bernhardi spazierten aus der Schlossanlage und machten sich auf den Weg in den Ort, um ein Pferdefuhrwerk zu suchen, wie Barbara vermutete.
    „Ich weiß ja noch gar nichts von unserem neuen Haus“, erklärte Barbara endlich.
    „Und ich bin froh, dass du dir nichts hast anmerken lassen. Ich hatte nicht vor, den Pflugs auch nur den geringsten Triumph zu lassen, und musste deshalb ein bisschen schummeln. Glücklicherweise sehen deine Schwestern unsere Probleme zurzeit nur als interessante Abwechslung an, sie können den Ernst der Lage noch nicht richtig einschätzen. Hoffentlich ändert sich das nicht so schnell. Auch wir werden jetzt nur ein Fuhrwerk für die nächste Woche ordern. Da wir von Friedrich noch nichts gehört haben, habe ich meine Schwester in Leipzig gebeten, ob sie für uns eine geeignete Unterkunft besorgen kann. Ich bin mir sicher, dass sie etwas für uns finden wird, sie kennt die halbe Stadt. Das heißt aber auch, dass dein Verlobter wahrscheinlich mit einem Umzug in diese Stadt vorliebnehmen muss.“
    Barbara nickte bedrückt. Sie hatte sich den Umzug, verbunden mit der Hochzeit, als einen ersten Schritt zur Normalität erhofft und musste nun erkennen, dass es bis dahin noch ein weiter Weg sein würde. Dass sich Friedrich noch nicht gemeldet hatte, bedrückte sie zusätzlich.
    Während sie sich dem Ortseingang näherten, bemerkten sie einen Reiter, der ihnen entgegenkam. Als er die beiden erreicht hatte, hielt er an und sprang vom Pferd.
    „Schön, dass ich Euch hier antreffe, meine Damen. Dannmuss ich nicht bis zum Schloss. Hier ist ein Brief für die junge Frau Bernhardi.“ Er überreichte das Schriftstück an Barbara, verbeugte sich und wünschte den Damen einen guten Tag. Mit einem Satz schwang er sich wieder aufs Pferd und entschwand ihren Blicken.
    „Na endlich, von Friedrich!“ Barbaras Stimmung hatte sich in kürzester Zeit aufgehellt. „Ich wusste doch, dass man sich auf ihn verlassen kann.“
    „Bevor du weiter ins Schwärmen gerätst, solltest du vielleicht nachsehen, welche Neuigkeiten dein Verlobter für uns hat“, holte ihre Mutter sie auf den Boden der Realität zurück.
    „Welche Neuigkeiten er für
mich
hat!“ Barbara hatte etwas vom Stolz ihrer Mutter geerbt. Sie öffnete das versiegelte Papier und begann zu lesen.
    Elisabeth Bernhardi beobachtete ihre Tochter, und es blieb ihr nicht verborgen, dass sich auf deren Gesicht keine Fröhlichkeit einstellen wollte. Im Gegenteil, ihre Mimik verriet, dass es anscheinend nicht so gut um ihre Angelegenheiten zu stehen schien. Tränen waren in ihre Augen gestiegen.
    „Was ist mein Kind?“
    Schluchzend überreichte Barbara ihrer Mutter das Schreiben. Elisabeth atmete tief durch und begann zu lesen. Als sie geendet hatte, schwieg sie kurz, dann aber hatte ihre Tatkraft wieder die Oberhand gewonnen. Sie strich ihrer Tochter über das Haar.
    „Mein Kind, es war ja nie ganz auszuschließen, dass von Friedrichs Verwandtschaft vielleicht Hindernisse zu erwarten wären. Nun sind sie eingetroffen. Du musst in Erfahrung bringen, wie Friedrich sich nun verhalten wird. Er ist ja, wie er dir mitgeteilt hat, nach Frankfurt gereist, um seinen Vater doch noch zu überzeugen. Was er dir von ihm geschrieben hat, lässt allerdings keine

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