Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier

Titel: Das Geheimnis von Summerstone - Die furchtlosen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gitty Daneshvari
Vom Netzwerk:
Handy.«

    »Ruhig Blut, Theo. Ich bin sicher, es gibt irgendwo eine Treppe oder so was«, sagte Lulu hoffnungsvoll. »Oder womöglich ein Aufzug? In einen Aufzug steige ich aber nicht ein, Sheriff. Ist das klar?«
    »Wir sind da«, sagte der Sheriff in ein Funkgerät am Armaturenbrett und drehte sich dann zu Theo und Lulu um. »Ihr habt mein Wort, dass es weder eine Kletterpartie noch einen Aufzug gibt.«
    Ein unbekanntes Geräusch erschreckte die Schüler und zerrte weiter an ihren schon blanken Nerven. Das Rasseln von Metall über ihren Köpfen veranlasste sie, sprachlos an die Decke des Vans zu starren. Plötzlich hörte der Lärm auf und der Van hob sich von der Straße, wobei alle Knochen der Schüler durchgerüttelt wurden.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, murmelte Theo vor sich hin, ehe er die Augen schloss, verzweifelt bemüht, seine Lage auszublenden.
    »Wir sind fast da, Kinder«, sagte der Sheriff aufmunternd, als der Van auf das Hochplateau herabgelassen wurde.
    Das Erste, was sie sahen, als sie die Augen öffneten, war etwa acht Meter hoch und aus splitterndem Holz konstruiert. Es war der Kran, der sie auf den Berg gehievt hatte - und er sah nicht einmal stabil genug aus, einen Blumenstrauß hochzuheben. Am Fuß des Krans saß in einer kleinen Führerkabine ein steinalter Mann. Er war vielleicht der älteste Mann im ganzen
    Land. Zumindest sah er aus sieben Meter Entfernung so aus.
    »Es muss doch noch einen besseren Weg geben, hier heraufzukommen«, sagte Lulu.
    »Ernsthaft, Sheriff, bauen Sie doch eine Straße!«, platzte Garrison heraus.
    »Wenn etwas nicht kaputt ist, warum soll man es dann flicken?«, entgegnete der Sheriff.
    »Sparen Sie sich Ihre dämlichen Sprichwörter für jemand anderen. Ich habe mich gefühlt wie ein Fisch, der am Angelhaken an Land gezogen wird! Schauen Sie sich das Ding doch an. Wann wurde es zum letzten Mal einer Inspektion unterzogen?«, fragte Theo ernst. »Ich werde die Baubehörde davon in Kenntnis setzen. Haben Sie gehört, Sheriff?«
    Das Hochplateau war von einer hohen Steinmauer umgeben, auf der in einer Reihe gespenstisch stille Krähen saßen und in Richtung des fernen Farmington blickten. Madeleine hatte das Gefühl, sie wäre auf einer Insel im Himmel, weit weg von allem, was sie kannte. Sie hoffte, dass die große Höhe und die steilen Felswände Spinnen und Insekten fernhielten.
    Der Van fuhr unter einem Torbogen hindurch, worauf Summerstone in all seiner Pracht in Sicht kam. Lulu, Madeleine, Theo und Garrison konnten sich nicht erklären, warum die kunstvollen Gesimse in der Kalksteinfassade des herrschaftlichen Hauses oder der scheckige Rasen sie so einschüchterten, aber es war so.

    Selbst die verwilderten Sträucher ließen ihnen die Nackenhaare zu Berge stehen. Obwohl das Haus unheimlich und in schlechtem Zustand war, wirkte es aufgrund seiner fantastischen Architektur und der gewaltigen Größe trotzdem sehr majestätisch. Ein paar Eimer Farbe und ein Gärtner würden hier Wunder wirken.
    Der Sheriff fuhr langsam einen Kiesweg entlang, sodass die Kinder ihre Umgebung in sich aufnehmen konnten, ehe er vor dem Haus anhielt. Ein hölzernes Portal von fast drei Metern Breite und sieben Metern Höhe mit einem gusseisernen Klopfer in der Form einer Eule unterstrich den imposanten Eindruck. Rechts und links der Tür hingen große Glaslaternen an verrosteten Goldketten.
    Der alte Mann, der vorher den Kran bedient hatte, watschelte die Treppe hinauf und blieb vor dem riesigen Tor stehen. Im sich schon längst auflösenden Führerschein des Mannes stand zwar, er sei 1,75 Meter groß, aber aufgrund eines großen Geschwürs im Nacken maß er nur noch 1,65 Meter. Eine schwarze Polyesterhose, die von einem Gürtel knapp unterhalb seiner Achselhöhlen gehalten wurde, ließ seinen Oberkörper kürzer als 15 Zentimeter erscheinen. Im Laufe der Jahre hatte sich der Bauch des Mannes gerundet, was er durch das Hochziehen seiner Hosen vergeblich zu verbergen versuchte. Von noch schlechterem Geschmack als seine Kleidung zeugte die lange Strähne grauer Haare, die sich wie ein Turban um seinen Oberkopf
wand. Wenn man sie löste, hing sie ihm bestimmt bis über die Schulter herab. Seine Frisur war vermutlich die aufwendigste Verdeckung einer Glatze in ganz Neuengland.
    »So, Kinder, wir sind da«, verkündete der Sheriff vom Fahrersitz aus.
    »Was ist denn das für ein komischer Kauz?«, fragte Garrison den Sheriff.
    »Das ist Schmidty, der Hausmeister von

Weitere Kostenlose Bücher