Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Winterset

Das Geheimnis von Winterset

Titel: Das Geheimnis von Winterset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
Vom Netzwerk:
helles Sommerlicht in das winzige Büro.
    Seufzend sah Reed sich um. „Das kann Stunden dauern. Und ich hätte daran denken sollen, eine Lampe mitzunehmen."
    „Wir können schon einmal anfangen. Wenn wir bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht fündig geworden sind, können wir immer noch eine Lampe holen."
    „Da haben Sie natürlich recht. Wo sollten wir Ihrer Meinung nach beginnen?"
    „Sind die Kartons beschriftet?"
    „Ich glaube schon." Reed strich mit der flachen Hand den Staub beiseite. „Hier steht Verpachtungen' und das Jahr -
    also nicht das, was wir suchen."
    Sie sortierten einige weitere Kartons aus, doch da die großen Truhen nicht beschriftet waren, öffneten sie die erste auf gut Glück und fingen an, den Inhalt durchzusehen. Alles war voller Staub, und es dauerte nicht lange, bis auch ihrer beider Kleidung von oben bis unten beschmutzt war. Nachdem sie die erste Truhe ohne Erfolg durchsucht hatten, öffneten sie die zweite. Eine gewaltige Staubwolke wirbelte auf, als sie den Deckel hochhoben, und erschrocken schrie Anna auf.
    „Oh nein! Sehen Sie nur!" Verärgert blickte sie auf ihren Rock, der über und über mit Staub bedeckt war. „Das bekommt Penny bestimmt nie mehr sauber. Sie muss denken, dass ich mich draußen auf dem Boden gewälzt habe."
    Sie versuchte, den Staub abzuwischen, was es jedoch nur noch schlimmer machte. „Oje", seufzte Anna und strich sich resigniert eine Locke aus der Stirn.
    Reed lachte leise, und seine Augen funkelten vergnügt. „Jetzt haben Sie auch noch einen Streifen Staub auf der Stirn. Nein, warten Sie ... hier."
    Er holte ein großes weißes Taschentuch aus seiner Jackentasche, nahm Annas Hand und begann, ihr den Staub von der Handfläche zu wischen.
    Fasziniert schaute sie auf seine langen, gelenkigen Finger. Sie hatte seine Hände schon immer gemocht, denn sie waren kraftvoll und männlich, ohne dabei plump oder derb zu sein. Es waren zupackende Hände, die gleichzeitig zart und behutsam sein konnten. Auf einmal wurde Anna von Empfindungen ergriffen, die sie wohlig erschaudern ließen. Scharf sog sie den Atem ein.
    Reed hielt inne, und ihre Blicke trafen sich. Reglos verharrten seine Hände auf den ihren, und so standen sie einen kurzen Moment, schauten sich schweigend an, bis Reed wieder auf ihre Hände blickte und fortfuhr, den Staub abzuwischen. Durch den dünnen Stoff des seidenen Taschentuchs konnte Anna jede seiner Berührungen sanft auf ihrer Haut spüren.
    „Das sollten Sie nicht tun", bemerkte sie etwas außer Atem. „Sie werden Ihr Taschentuch ruinieren."
    „Das macht nichts", erwiderte er, seine Stimme klang ein wenig rau. Er ließ ihre Hand sinken, nur um seine Aufmerksamkeit dann auch der anderen zu widmen. Erneut spürte Anna die zärtliche Berührung auf ihrer Haut ...
    und ein plötzliches Aufbranden stürmischen Verlangens. Völlig unverhofft fühlte sie sich mit jeder Faser ihres Seins lebendig und nahm alles mit neuer Intensität wahr - das sanfte Streicheln des Seidentuchs, die laue Luft, die sie mit jedem Atemzug in sich aufnahm, und den lauten Schlag ihres pochenden Herzens.
    Schließlich ließ Reed ihre Hand wieder sinken und richtete sich auf. Er umfasste stattdessen ihr Kinn und begann, den Staub von ihrer Stirn zu wischen. Sie waren sich nun sehr nah, kaum eine Handbreit trennte ihre Gesichter voneinander, und ihre Blicke trafen sich. Anna war es, als ob seine grauen Augen bis auf den Grund ihrer Seele reichten und er all die Geheimnisse ihres Herzens sehen könnte. Wie gebannt konnte sie den Blick nicht von ihm abwenden.
    Reed hielt inne, seine Hand ruhte reglos auf ihrer Wange, und das Taschentuch flatterte unbemerkt zu Boden. Er schloss die Hände um ihr Gesicht, und Anna spürte die Wärme seiner Haut, die ihr eigenes Verlangen entflammte.
    Ein zitterndes Beben begann tief in ihrem Innern, und sie meinte, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Unwillkürlich neigte sie sich näher zu Reed und sah ein verheißungsvolles Leuchten in seinen Augen aufscheinen.
    Und dann spürte sie endlich seine Lippen auf den ihren ... All ihre vernünftigen Vorsätze waren vergessen und wurden jäh von der Heftigkeit ihres Verlangens zunichte gemacht. Sie erschauderte und hielt sich unwillkürlich an den Reversaufschlägen seines Gehrocks fest.
    Die Leidenschaft, gegen die sie seit dem Abend ankämpfte, da er sie auf der Terrasse von Winterset geküsst hatte, flammte erneut auf ... und loderte heißer und verzehrender als je zuvor. Reed küsste

Weitere Kostenlose Bücher