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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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aufgeregt und eilte zu seinem kleinen Freund. Dieser lag wie ohnmächtig im Sand.
    „Mein Freund, schön, dich wieder zu sehen.“
    Zubla schlug die Augen auf und sagte nur: „Mann oh Mann, war das ein Puff.“
    Gerason war inzwischen zu seiner Gattin geeilt, die ohnmächtig auf dem Boden neben Zubla lag. Als sie erwachte, umarmten auch sie sich glücklich. Um nicht doch noch von den Wachen überrascht zu werden, zogen sie sich zurück in den Wald, in dem Zubla von den Geschehnissen berichtete: „Ich hielt mich schon seit einiger Zeit draußen vor dem Städtchen auf, immer in guten Verstecken, da ich die Hoffnung hatte, dich nur hier zu treffen, denn wenn du weiter in das Land gezogen wärest, dann wären wir uns wohl nicht mehr begegnet. Zu groß ist Arganon. Und da sah ich, wie sie dieses Wesen auf den Berg führten und es aufhängen wollten. Ich besann mich meiner Wurzel und dem Blitzzauber. Gerade als sie die Schlinge um den Hals legten, sprach ich den Zauber. Ich hatte aber die ganze Wurzel gegessen und dadurch bekam der Zauber eine riesige Kraft. Mann, war das ein Blitz! Er versengte etlichen Zuschauern die Haut und auch die Kleidung. Die sind dann überstürzt zurück in das Städtchen geflüchtet. Die hängen demnächst niemanden so schnell wieder auf. Ach ja, da konnte noch ein Mann fliehen, der auch gehängt werden sollte.“
    Er musste lachen. Es klang komisch in seiner piepsenden Stimme, wobei die anderen nicht so recht wussten, über was sie sich so belustigten, über den Kleinen oder den großen Bums. Lombard bat um Ruhe. Er hatte Angst, von seinem Erzfeind gehört zu werden.
    Vinc dachte an die Vorhersage der Seherin, in der sie den Blitz erwähnte.
    Sie eilten zurück in die schützende Höhle der Seherin.
    Eine der schwierigsten Aufgaben, die Befreiung der Kinder aus der Festung, lag vor ihnen. Zuerst mussten sie wissen, ob die Aufseher wieder in Wachtiere verwandelt worden waren. Die Augen wurden erneut in die Festung geschickt, worauf sie kurz darauf die telephatische Meldung von der Seherin bekamen, dass die Wächter in ihrer jetzigen Gestalt geblieben sind. Aber warum wurden sie nicht zurück verzaubert? Sie konnten sich das nur damit erklären, wie bereits bekannt, die Wachtiere nachts nur gut hören, aber nichts sehen, oder damit die Hexe und ihr Adjutant, der Magiersohn, ungehindert herumschleichen konnten. Beides war in gleichem Maße gefährlich.
    Sie entschlossen sich, dennoch in die Festung einzudringen, aufgrund eines Planes von Lombard. Sie wollten durch den Geheimgang, in dem der Zwerg und Vinc geflüchtet waren, wieder zurückkehren. Allerdings bestand das Risiko, dass die beiden, die Hexe und Jimias, ihn schon entdeckt hatten, was jedoch die Gruppe riskieren musste.
    Sie warteten wieder einmal die Nacht ab. In der Dunkelheit schlichen sie zu dem Eingang im Graben hinter den Büschen. Dieser Vorgang dauerte länger, da man sich nur paarweise dorthin getraute, um nicht entdeckt zu werden.
    Unten im Geheimgang, finster wie zuvor, tasteten sie sich voran. Licht wagten sie nicht zu entzünden, aus Angst, gesehen zu werden.
    Die Finsternis barg auch Gefahren, denn zu jeder Zeit konnte ein Hinterhalt erfolgen. Weit der Gruppe voraus, erkundete ein Späher die Ungefährlichkeit.
    Der Raum, in dem der Junge gefesselt gelegen hatte, befand sich noch im heillosen Durcheinander. Die Fratze des Teufels und der Altar waren zwar säuberlich weggeräumt, aber wahrscheinlich an anderer Stelle wieder aufgebaut, damit sie ihren Herren und Meister weiter vergötzen konnte.
    Hier erläuterte Lombard seinen Plan, der die Augen und seine fliegenden Hände einschloss.
    „So, und nun noch deinen Hammer. Dann kann es losgehen“, sagte er zu Gerason, der ihn gerne hergab.
    Wie gewohnt tauschte der Meisterdieb seine Gedanken wieder mit der Seherin aus. Im Nu waren die fliegenden Augen an ihrem Einsatzort. Sie erforschten die Umgebung und stellten fest, dass die Hexe und der Magiersohn friedlich in ihren Zimmern schliefen. Ihnen galt das erste Ziel, das Lombard aussuchte.
    Die fliegenden Hände flogen, mit dem Hammer bewaffnet durch das offene Fenster und schwebten neben das Bett des Früchtchens von Xexarus, um ihn aufzuwecken. Erschrocken schnellte er hoch, um gleich von dem betäubenden Schlag des Hammers umzufallen, ebenso erging es der Hexe.
    „Wir brauchen Seile, um sie zu fesseln“, sagte Lombard zu dem Zwerg, während er die Hände in den Geräteschuppen dirigierte. Sie knebelten und fesselten

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