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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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dumpfe Prasseln von Handfeuerwaffen, dann nichts mehr.
    Aygar stapfte auf die Barriere aus den beiden zusammengestauchten Abfalltonnen zu. Mit einem schnellen Achselzucken folgte sie ihm und sprang direkt in einen Matsch aus verfaultem Gemüse und Obstschalen auf der anderen Seite. Aygar hatte dem Mann in seinem Versteck glatt den Hals gebrochen. Sassinak zog vorsichtig die Füße aus dem ekelhaften Matsch und lächelte Aygar an.
    »Bemühe dich, niemanden zu töten, wenn es nicht unbedingt sein muß«, hörte sie sich sagen.
    »Daran habe ich mich gehalten«, sagte er ernst. »Schauen Sie!«
    Und es stellte sich heraus, daß der Insystem-Wachmann sich selbst da noch an seine Waffe geklammert hatte, als eine Abfalltonne ihm die Beine einklemmte.
    »Richtig. Manchmal muß es sein … gut gemacht.« Zumindest mußte sie sich bei ihm keine Sorgen machen, daß er nach einem Kampf einen hysterischen Anfall bekam. »Hauen wir ab.«
    Aygar zögerte. »Sollte ich nicht besser seine Waffe mitnehmen?«
    »Nein, das ist illegal. Wir haben schon genug Ärger.« Wir haben schon genug Ärger, dachte sie. »Aber wenn ich noch einmal darüber nachdenke, dann ja. Nehmen Sie sie mit. Warum sollten die Bösen alle Vorteile genießen?«
    Aygar riß dem Mann die Waffe aus der Hand und hielt sie Sassinak höflich hin. Sassinak hob überrascht die Augenbrauen, als sie sie entgegennahm und in eine Seitentasche steckte. Und indem sie vergeblich an den Flecken an ihrem Overall herumwischte, ging sie durch die Gasse auf die Straße hinaus.
    Inzwischen heulten in der Nähe Sirenen. Mit etwas Glück konnten sie die andere Straße erreichen. Sassinak schob Aygar zurück. Solang ihm Blut aus dem Gesicht tropfte, versteckte er sich besser. Sie lugte vorsichtig um die Ecke. Als habe er auf sie gewartet, brüllte dort ein untersetzter Mann in heller, orangefarbener Uniform herum und blies auf einer Pfeife. Sassinak murmelte einen Fluch und gab Aygar mit einem Knuff zu verstehen, daß er ihr hinterherlaufen sollte. Es hatte keinen Sinn, in die Gasse zurückzuschleichen. Am anderen Ende stand sicher auch jemand.
    Sie jagten die Straße hinunter und wichen Passanten aus, die ihnen entgegenkamen. Sassinak rechnete damit, daß wenigstens einer versuchte, sie aufzuhalten, aber niemand tat etwas. Der Mann mit der Pfeife blieb immer weiter hinter ihnen zurück. Sassinak lief bis zur nächsten Ecke voraus und verfiel in einen fast vornehmen Trab, als sie in die erste Gleitschienenbahn stieg. Ayagar neben ihr schnaufte nicht einmal.
    Dann packte er sie am Handgelenk. Auf der anderen Straßenseite, auf einer Fußgängerbrücke über den Gleitschienenbahnen, stand ein Spalier von Männern in orangefarbenen Uniformen. Sie hielten Gegenstände in den Händen, die verdächtig nach Sturmgewehren aussahen. Sassinak und Aygar zogen sich aus der Bahn zurück. In dieser Straße, wie in den anderen, gab es viele kleine Bars und Geschäfte.
    Es blieb keine Zeit, um wählerisch zu sein. Sassinak schlüpfte in den ersten Eingang und hoffte, daß der Laden über einen brauchbaren Hinterausgang verfügte.
    »Sie sehen ja furchtbar aus«, sagte jemand aus dem Halbdunkel.
    Sassinak wollte schon etwas erwidern, als sie bemerkte, daß die junge Frau Ayagar ansah. Der wiederum sie anschaute.
    »Wir haben keine Zeit für so was«, sagte sie und zerrte an Aygars plötzlich unbeweglicher Gestalt.
    »Für so was haben Männer immer Zeit«, sagte die junge Frau und setzte ihre verspielte Kostümierung in Bewegung. »Was Sie angeht, Schätzchen, warum schauen Sie sich nicht nebenan ein bißchen um?«
    Jemand von dort war bereits unter den Türbogen getreten. Sassinak ignorierte ihn und versuchte das einzige, was ihr in diesem Moment einfiel.
    »Wir müssen Fleur finden. Sofort. Es ist ein Notfall.«
    »Fleur! Was wissen Sie über sie?«
    Eine ältere Frau stürmte durch die Vorhänge, die einen weiteren Türbogen verdeckten. Zu Sassinaks nicht geringer Überraschung hatte sie das forsche, modische Auftreten einer erfolgreichen Geschäftsfrau, die sie in gewisser Hinsicht ja auch war. »Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich muß sie finden. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Ist Ihnen der Sicherheitsdienst auf den Fersen?« Weil Sassinak nicht sofort antwortete, drängte sich die Frau an ihnen vorbei, um zum Fenster hinauszuschauen. »Sie sind hinter jemandem her, und ihr seid mit Blut besudelt und stinkt nach Gott weiß was. Sagen Sie mir sofort, was los ist! Du da!«
    »Ja. Ich bin

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