Das Genesis-Unternehmen (German Edition)
sich dort gut gehen und veranstaltete in Rom große Feste. Damals lebte man ziemlich üppig in diesen Kreisen. Aber viele der Senatoren konnten sich mit der Königin nicht anfreunden. Sie war ihnen zu hochnäsig. Und sie war ihnen vor allem nicht gut genug. Zu ... ländlich.«
»Ein ägyptisches Landei«, bemerkt e Alexis.
Sie ignoriert e ihn. »Auch Caesar führte sich allmählich immer mehr als Alleinherrscher auf, was den Senatoren besonders missfiel. Die „Göttlichkeit“ der ägyptischen Könige strahlte langsam auf ihn ab und er begann nach und nach solche Ehren einzufordern. Zwei Jahre nach ihrer Ankunft wurde er dann auch durch ein Komplott ermordet. Danach musste Kleopatra aus Rom fliehen und kehrte mit ihrem Sohn nach Alexandria zurück.«
»Ach deshalb wurde Caesar also umgebracht?«, fragte Gwen. »So wird das natürlich klar. Kleopatra hatte ihn wohl darin bestärkt, den Senat abzuschaffen.«
» So ist es«, bestätigte Rebecca. »Sie war sich eine Monarchie gewohnt. Nun, kurz nach ihrer Rückkehr soll Kleopatra ihren Bruder vergiftet haben. Damit hatte sie sich diese Konkurrenz auch endlich vom Hals geschafft. Und dann erhob sie doch tatsächlich ihren dreijährigen Sohn als Mitregent auf den Thron. Während sie in ihrem Land die Lage stabilisierte, musste sie aber gleichzeitig die im Römischen Reich tobenden Machtkämpfe beobachten. Zwei taten sich dabei als Kämpfer gegen die Mörder von Caesar hervor: Marcus Antonius und Octavian. Während Antonius ein ausgezeichneter Feldherr, Frauenheld, Draufgänger und Liebling seiner Soldaten war, war Octavian unerfahren und oft kränklich, dafür aber kühl berechnend. Kurze Zeit später trafen sich Marcus Antonius und Kleopatra zum ersten Mal. Und sie verführte ihn. Nun hatte sie wieder den mächtigsten Römer zu ihrem Geliebten. Marcus Antonius folgte dann Kleopatra nach Ägypten und wurde dort ziemlich verwöhnt Sie veranstaltete dort jede Menge Bankette für ihn. Er verlor so aber immer mehr Einfluss auf Rom und reiste dann nach drei Jahren wieder ab.«
»Und kam nicht mehr zurück?«, fragt e Alexis.
»Jein«, antwortet e sie. »Sie trafen sich dann einige Jahre später wieder in Syrien. Sie gebar ihm auch einige Kinder. Marcus Antonius war nun wieder ein erfolgreicher Feldherr und weitete sein Reich aus. Auch Kleopatra profitierte davon und bekam mehrere Ländereien. Die beiden begannen dort sogar gemeinsam zu regieren. Dann erlitt Marcus Antonius aber eine beträchtliche Niederlage und musste durch Armenien an die Küste zurückflüchten. Der Konflikt zwischen ihm und Octavian begann sich nun zuzuspitzen. Zurück in Alexandria führte Kleopatra im riesigen Gymnasion eine beeindruckende Veranstaltung durch. Sie saß dort in ägyptischen Gewändern neben Marcus Antonius auf einem goldenen Thron. Darunter ihre Kinder. Sie erhielt dann den Titel „Königin der Könige“.«
»Klingt ganz schön selbstverliebt«, meint e Alexis.
Rebecca nickt e. »Ja. Sie hatte damals ziemlich dick aufgetragen. Ab 33 vor Christus begannen dann die Vorbereitungen zum Endkampf zwischen Marcus Antonius und Octavian. In Rom verstreute Octavian Gerüchte über das dekadente Leben in Alexandria. Damit wiegelte er Rom schließlich so weit auf, dass sie Ägypten den Krieg erklärten. Und er führte ihn natürlich gleich selber an.
Der Showdown ereignete sich dann im Jahr 30 vor Christus, als Octavian nach Alexandria eindrang. Dann wird es ein bisschen rätselhaft. Kleopatra ließ Marcus Antonius die Nachricht über ihren Selbstmord überbringen, worauf er sich selber versuchte das Leben zu nehmen. Nun, es klappte nicht ganz. Als er erfuhr, dass sie noch lebte und in ihrem Mausoleum wartete, ließ er sich zu ihr bringen. Aber der Zugang war versperrt. Also ließ er sich mit Seilen durch ein Fenster hineinhieven und starb dann in den Armen von Kleopatra.«
»Klingt wie aus einen Film«, meint e Gwen.
Rebecca nickt e nur. »Sie durfte ein prächtiges Begräbnis für Antonius ausrichten und wurde in ihrem Palast schonend bewacht. Dann versuchte sie auch Octavian zu verführen, aber blieb dieses Mal erfolglos. Nach einem Gespräch mit ihm wusste sie schließlich, dass es keine Chance mehr für eine Regierung ihrer Kinder gab.
Dann erfuhr sie heimlich von einem jungen Adligen, dass Octavian beabsichtige, sie und ihre Kinder in drei Tagen aus Alexandria wegzuführen. Um sie zum Triumph nach Rom mitzunehmen. Also bat sie ihn, das Grab von Antonius aufsuchen zu dürfen. Er
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