Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Meter groß war.
Die Neuankömmlinge gingen um den Tisch herum und stellten sich neben Jin und Korey. Diane bemerkte, dass die Schürze einen Muschelsaum hatte und die Aufschrift RAY’S DINER in blauer Farbe aufgestickt war. Sie war also tatsächlich Kellnerin gewesen.
So interessant die Schürze auch sein mochte, Jin und Korey richteten jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Strickjacke.
Jin blickte immer noch grinsend zuerst David, dann Diane und zuletzt Neva an. Offensichtlich erwartete er, dass ihnen daran sofort etwas auffallen würde.
Es war eine Damenstrickjacke, grau und handgestrickt, die vom jahrelangen Aufenthalt im Wasser direkt neben einem verwesenden Körper stark verfärbt war. Vorne konnte sie durch eine Reihe von Silberknöpfen geschlossen werden.
Dianes Augen weiteten sich vor Überraschung. Auch David hatte es erkannt. Er holte seine Handlinse aus der Tasche und beugte sich über die Jacke.
»Ich kann es nicht glauben«, murmelte er dann.
»Gleichen diese Knöpfe nicht dem, den wir in der Höhle gefunden haben?«, fragte Neva.
»Ja«, sagte David. »Es sind genau die gleichen.« Er richtete sich wieder auf. »Diese Knöpfe sind selten, da sie nie offiziell freigegeben wurden und auch niemals in den Handel kamen, wie wir wissen. Das bedeutet, dass es eine Verbindung zwischen dem Höhlentoten und Plymouth X geben muss.«
Obgleich sie ja nicht ohne jeden Zweifel beweisen konnten, dass der in der Höhle gefundene Knopf tatsächlich etwas mit dem Höhlentoten zu tun hatte, ließ sich diese Koinzidenz nicht einfach ignorieren.
»Du liebe Güte«, sagte Neva, »wenn Plymouth X seine Freundin war, muss ich mich für die Dinge entschuldigen, die ich über sie gesagt habe.« Sowohl David als auch Jin schauten sie verwundert von der Seite an. »Wir unterhielten uns über das Foto, das man beim Höhlentoten gefunden hatte, und ich fragte mich, ob sie vielleicht etwas mit seinem Tod zu tun haben könnte. Aber wenn sie ebenfalls getötet wurde …«
»Nicht alle Knöpfe sind noch an der Jacke angenäht«, sagte Diane.
»Nein, nur zwei«, antwortete Jin. »Die anderen haben wir in der Nähe auf dem Autositz gefunden, und dann gibt es noch den aus der Höhle.«
»Überlasst sie erst einmal mir«, sagte Korey. »Ich kann ihren Verfallsprozess stoppen. Ich habe bemerkt, dass die Knopfösen schon ziemlich verrostet sind. Einige haben sich bereits völlig aufgelöst.«
Diane nickte. »Und wie geht es mit den Kleidungsstücken weiter?«
»Damit befasst sich Jin«, sagte Korey. Er deutete auf den Tisch mit den Beweismittelbeuteln. »Wenn er fertig ist, werde ich mich näher mit den Stoffen befassen. Möchten Sie, dass ich sie säubere?«
»Nein«, sagte Diane. »Sorgen Sie nur dafür, dass sie nicht auseinanderfallen.«
»Geht klar, Dr. F.«
»Bisher habe ich kein Blut gefunden«, sagte Jin. »Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob das nach einer derartig langen Zeit im Wasser überhaupt noch möglich wäre. Aber ich dachte mir, dass ihr alle gerne diese Knöpfe sehen würdet. Vor allem David. Deine Knöpfe-Datenbank hat sich tatsächlich bezahlt gemacht. Wer hätte das gedacht?«
»Und ihr habt euch alle darüber lustig gemacht«, sagte David.
Diane schüttelte den Kopf. »Das ist einfach nur erstaunlich – und vollkommen unerwartet.«
»Ich wäre vor Überraschung fast geplatzt«, sagte Jin.
»Ja«, sagte Korey, »wir dachten, er dreht völlig durch.«
»Gute Arbeit, Jungs.« Sie schaute auf die Uhr. »Ich muss wieder zu Plymouth X zurück. Neva, warum fangen Sie nicht an, an ihrem Gesicht zu arbeiten? Prüfen Sie nach, ob es mit dem Foto übereinstimmen könnte, das wir beim Höhlentoten gefunden haben.«
»Diane. Nach Ihnen habe ich gesucht.« Jonas Briggs, der Museumsarchäologe und emeritierte Professor der Bartram-Universität, betrat in diesem Augenblick das Konservierungslabor. Auf seinem Gesicht war wie gewöhnlich ein Lächeln zu sehen. »Das archäologische Tierforschungslabor der Universität ist Ihnen zutiefst dankbar, dass Sie uns bei der Bearbeitung unserer tierischen Überreste geholfen haben.«
Diane schaute ihn verständnislos an. »Was habe ich denn für sie getan?«
»Hat Ihnen das Dr. Mercer denn nicht erzählt? Sie waren im Urlaub, da hat sie es wohl vergessen.«
Er überreichte ihr einen Umschlag. Diane riss ihn auf. In seinem Innern fand sie ein offizielles Schreiben des Leiters der archäologischen Fakultät, in dem dieser sich dafür bedankte, dass man ihnen
Weitere Kostenlose Bücher