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Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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versorgte. Conrad dagegen, der zusah, brauchte einen Kognak, den Mark ihm brachte.
    Matthew schloß eine Halbliterflasche Blutplasma an und sagte:
    »Commander, es wird empfohlen, daß Leutnant Smith zwei Tage vom Dienst befreit wird. Weiterhin wird empfohlen, daß sie leichte, stark proteinhaltige Mahlzeiten und mit Eisen angereicherte Flüssigkeiten zu sich nimmt. Bettruhe ist erforderlich. Tranquilizer dürfen eingenommen werden.«
    »Hör mal zu!« begehrte Indira auf. » Ich bin hier der Arzt! Und ich bin durchaus fähig …«
    »Sie wird sich genau nach den Empfehlungen richten, Matthew!« unterbrach Conrad. »Du bist für sie verantwortlich, und laß es mich sofort wissen, wenn sie es nicht tut.« Er schien die Situation sichtlich zu genießen.
    »Auf diesen Augenblick habe ich lange gewartet! Das ist die ausgleichende Gerechtigkeit. Sonst bin immer ich derjenige, der auf Ihren Befehl das Bett hüten muß. Sie bleiben also in der Krankenstation, bis Matthew oder ich es anders bestimmen. Das ist ein Befehl!«
    Indira seufzte. »Du bist ein Bastard, James.«
    Conrad lachte und sagte: »Das kostet Sie eine weitere Schnapsration, Leutnant.«
     
    Beim Abendessen gab Conrad einen allgemeinen Überblick. »Wir sind also zeitweilig nur fünf. Mit ein bißchen Glück wird Leutnant Smith in Kürze wieder einsatzbereit sein, vermutlich aber nur für leichtere Aufgaben. Das ist die negative Seite. Die positive ist, wir haben über alle Zweifel festgestellt, daß es im Sekundärblock keine weiteren Brutstätten der Piranhalibellen gibt. Und wenn Robinson recht hat mit den Harpunenbäumen, dann verhungert jetzt eine ganze Generation davon, nachdem wir ihnen die Möglichkeit genommen haben, auf ihre Beute aufmerksam zu werden.
    Das Problem, ob Kwangos Paviane Leute sind oder nicht, besteht weiterhin. Er berichtet, daß sie eine rudimentäre Technologie haben, eine rudimentäre Sprache, eine rudimentäre Gesellschaft. Ein alarmierendes Zeichen ihrer potentiellen Intelligenz ist, daß sie ihn offenbar als eine Art Dorftrottel akzeptiert haben.«
    »Daß Sie das sagen, ist nicht nett, Boß!« protestierte Kwango. »Sie kennen die Situation, in der ich mich befand. Was hätte ich denn tun sollen?«
    Conrad lächelte. »Das überlasse ich Ihrer eigenen Phantasie … Jedenfalls erwarte ich übermorgen Ihren Bericht. Übrigens, Kwango, eine große Ehre widerfährt Ihnen. Wenn ich fertig gegessen habe, verlasse ich die Basis in einem Exo und mit zwei Robotern. Von da an werden Sie bis zu meiner Rückkehr das volle Kommando übernehmen. Sollte ich nicht zurückkommen, übergeben Sie das Kommando Leutnant Smith, sobald Sie sicher sein können, daß sie ganz einsatzfähig ist. Sie werden als Berater für alle zukünftigen Operationen fungieren. Verstanden?«
    »Verstanden, Commander«, erwiderte Kwango verwirrt blinzelnd. »Boß, was zum Teufel haben Sie vor?«
    »Ich werde Schluß mit den Piranhalibellen machen.«
    Alle starrten ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    »Commander«, sagte Maeve O’Brien. »Wir wissen inzwischen zwar schon viel über diese Insekten, aber doch noch nicht genug, um ein Gift zu entwickeln, das sie sofort tötet oder zumindest kampfunfähig macht. Und ehe sie nicht völlig ausgerottet werden können, besteht die Gefahr, daß die Überlebenden anderswo, in geeigneter Umgebung, neue Stöcke errichten.«
    »Danke, O’Brien. Ich habe Ihren Bericht gelesen. Sie und Robinson haben gute Arbeit geleistet. Aber ich habe jetzt genug von diesen verfluchten Biestern. Sie stören unsere Arbeit und stellen eine ständige Gefahr dar. Ich werde sie mir noch heute abend vornehmen.«
    »Es sind hundertneunzehn Stöcke in dem Sumpf!« gab Mirlena zu bedenken.
    »Das weiß ich, ich habe ja Ihre Karte. Ich hoffe, sie stimmt.«
    »Aber Sie können sie unmöglich alle vernichten, Commander!«
    »Ich kann es und ich werde es!«
    »Selbst wenn Sie alle Stöcke zerstören, bleiben immer noch die Larven im Sumpf. Sie werden sich weiterentwickeln, und dann beginnt das Ganze von vorn.«
    »Wissen Sie etwas über das Lachswildern gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts?« fragte Conrad.
    »Nein«, erwiderte Maeve verwirrt.
    Conrad lächelte. »Sie konnten mir kein garantiert wirkendes Gift geben, und ich will nicht länger warten. Also gehe ich Lachswildern.«
    »Ich hab’ schon was davon gehört!« rief Norstedt. »Darf ich Sie begleiten?«
    »Nein!« wehrte Conrad ab. »Sie bleiben hier unter Mr. Kwangos

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