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Das göttliche Dutzend

Das göttliche Dutzend

Titel: Das göttliche Dutzend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Geschöpf sollte sie ersetzen! Mit einem heftigen Knurren rissen sie ihre Spruchbänder hoch und setzten sich in Richtung Buden in Bewegung.
    Das zinnoberrote Mhodemm summte Asmodeus ungeduldig an, denn es war irritiert, weil der Delinquent ihm nicht zu den Fäkalseen folgte. Dann fegte es blitzartig hinter ihm her und spritzte einige Milligramm Ameisensäure in die zarteste Stelle des Teufelshinterns. Asmodeus kreischte auf und schlug nach ihm. Sofort erhielt er eine weitere Dosis in die andere Backe.
    »Weg mit dir!« quäkte Asmodeus klagend. »Es tut weh!«
    Die Einweisungsdämonenmeute strömte auf die Buden zu und schwenkte ihre Spruchbänder. Byrernst wandte sich um und beobachtete sie, während sein Schwanz Eysenhart subtile Befehle zumorste.
    »Wir verlangen, daß diese Apparatur auf der Stelle abgeschaltet wird …«, begann der Sekretär der Einweisungsdämonengewerkschaft.
    »Verlangen, häh?« sagte Byrernst spöttisch. »Und warum?«
    »Weil, ähm … Wir vermuten, daß sie uns arbeitslos machen wird, und …«
    »Aber neeeiiin! Diese Automatikseelenbuden machen niemanden arbeitslos«, schleimte Byrernst mit zuckersüßer Stimme. Er deutete mit einer gefälligen Klaue in Richtung Eysenhart. »Offen gesagt ist es so: Wenn Sie so freundlich wären, diesem Herrn dort zu den wartenden Fähren zu folgen, würde ich mich überglücklich schätzen, mit Ihnen über einen neuen Arbeitsvertrag zu verhandeln. Nach einer fröhlichen nachmittäglichen Kreuzfahrt auf dem Fluß.« Und da er seine Bitte so lieb äußerte, zuckten alle die Achseln und kamen ihr nach.
    Byrernst packte die Spruchbänder und schleuderte sie zu Boden. »Die brauchen Sie von jetzt an nicht mehr.«
    Und als die Ex-Einweisungsdämonen ihren letzten Gang zu einem krisensicheren und ewig währenden Job in den Lava- und Schwefelminen von Miefingen antraten, grinste Byrernst sich eins. Asmodeus floh derweil wie ein Wilder vor dem bösartig stechenden Sicherheitsmhodemm, wobei seine Arschbacken rot glühten, denn es trieb ihn in Richtung der Fäkalseen des Gestanks und Verderbtheit.
     
    »Stellt euch dichter zusammen«, bellte Schoysal die acht Gottheiten an.
    »Ach, wirklich? Müssen wir? Da muß ich aber Einspruch erheben. Sein Kürbisschlafanzug paßt doch nicht zu meiner Toga!« Ramahni musterte Klabautha mit einer Miene hochnäsiger Arroganz. »Kürbis! Also wirklich! Er müßte Avocado tragen!«
    »Ich an deiner Stelle würde ihn umhauen«, sagte Nockauth hilfsbereit. »’n schneller Uppercut, und ’n alter eins-zwei, dann nennt er dich nie mehr ’n geschmacklosen Banausen.«
    »Bitte, bitte, ich möchte keine unnötigen Verletzungen verarzten«, beschwerte sich Plast.
    »Beim ersten Anzeichen von Ärger würde ich einfach wegrennen«, winselte Flychtha.
    Schoysal fauchte wütend und brüllte die Gottheiten an. »Hört zu, stellt euch einfach dichter zusammen«, sagte er. »Es ist wichtig!«
    »Sind wir deswegen hier?« fragte Muh Linneks.
    »Ja, ja«, erwiderte Schoysal, bloß damit sie ihm gehorchten. »Also, los jetzt! Dichter zusammen!« Und als sie die Achseln zuckten und sich dichter zusammenstellten, sprang er hinter dem umgedrehten Obsidiantisch in Deckung.
    Sekunden später war das Purpurfeld der Frömmigkeit wieder da. Es schwebte strahlend über den Köpfen der Gottheiten.
    »Ich hatte recht«, flüsterte Schoysal. »Schau!« Er stupste Nabob aufgeregt in die Rippen. Ein Gebetswellenblitz flackerte im Inneren der Wolke. Schoysal kreischte auf und schlug sich mit den Klauen auf den Mund. »Noch dichter«, rief er in seine Handfläche hinein, als der Weihrauchduft in seine Nüstern stieg. Die Gottheiten beugten sich einander entgegen. Das Purpurschimmern nahm zu, zuckte und vibrierte wie ein Dutzend Frettchen in einem Samtsack und verlängerte sich, als sei es im Begriff, sich loszureißen.
    Schoysals Augen waren weit aufgerissen und stierten ehrfürchtig das sich vor ihm abspielende Spektakel an. Dann gab es plötzlich einen blendenden Blitz, ein Knistern von heiligem Ozon, und eine einzelne winzige Pusteblume purpurner Frömmigkeit riß sich los, wippte kurz und schwebte durch die Wand. Die Gottheiten trennten sich, da ihre Ohren kitzelten.
    »Haste das gesehen?« sagte Schoysal bebend und rüttelte Nabobs Schultern. »Haste das gesehen? Es ist so, wie ich’s gesagt habe! Eine Glaubenskugel! Ha! Dem Dämon, der damit zusammenstößt, steht ein Riesenschreck bevor. Ungefähr so, als würde er von ’nem halben Dutzend

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