Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gottschalk-Komplott

Das Gottschalk-Komplott

Titel: Das Gottschalk-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
bürgerkriegsähnlicher Unruhen im Zuständigkeitsbereich die Ordnung aufrechtzuerhalten. Bemerkungen: Die Gruppe … Nein, das lese ich nicht vor. Das grenzt an Verleumdung.“
    „Wenigstens hast du eine bessere Note als die Gruppe im Durchschnitt erhalten“, versuchte Nora ihn zu trösten.
    „Stufe vier?! Einfach lächerlich! Wäre ich nicht so dumm gewesen, Phil einen Gefallen tun zu wollen, wäre ich mindestens in Stufe zwei gekommen, aber Lorimer hat mich ausgemault, weil ich ihn nicht sofort bei der ersten Chance unter Feuer genommen habe. Glaubst du vielleicht, das würde man mir irgendwie anrechnen? Nicht in einer Million Jahre!“
    Er warf sich in einen Aufblas-Sessel und starrte mit finsterer Miene das große Bildfenster an. Zur Zeit zeigte es einen breiten, dürren Streifen von Buschlandschaft, in deren Ferne eine Antilopenherde graste.
    „Hat Phil Bildfenster?“ meinte er grimmig. „Den Teufel hat er! Seine bedauernswerten Kinder würden von umherfliegenden Glasscherben zu Hackfleisch gemacht.“
    Einen ausgedehnten Moment lang herrschte Stille. „Und du hast“, meinte Nora zuletzt im selbstgerechten Ton jemandes, der durch eine achtlose Einlassung des anderen eine Meinungsverschiedenheit gewonnen hat, „hundertfünfzigtausend für deinen Heinzelmann ausgegeben?“
    Für einen Augenblick stand Prior am Rand eines Wutanfalls. Doch zu guter Letzt stieß er bloß ein Seufzen aus. „Na schön, ich bin übers Ohr gehauen worden. Jedes verfluchte Ding, das heute schiefgehen konnte, ist schiefgegangen. Falls du dir die Zeit genommen hast, heute Matthews Sendung anzuschauen …“
    „Ich wollte es, aber dann war der Empfang so jämmerlich, daß ich auf was anderes umgeschaltet habe“, sagte Nora.
    „Genau darum gehts. Dauernd versuche ich, ihn dazu zu bewegen, deswegen irgend etwas zu unternehmen. Aber anscheinend ist ihm inzwischen alles egal. Weißt du, was der Idiot gemacht hat? Er hat praktisch die Anschuldigung erhoben, die Holokosmos wolle ihn fortekeln, und als ich versucht habe, die Sache mit dem Vorschlag wieder hinzubiegen, das Problem von einem unparteiischen Experten untersuchen zu lassen, drehte er völlig durch und warf mir an den Kopf, ich hätte mich bestechen lassen! Verdammt nochmal, natürlich ist das Sabotage, aber so was sagt man doch nicht laut in der Nähe von Wanzen, ohne lückenlose Beweise bereitliegen zu haben! Wenn das alles ist, wozu’s führt, sich einen Heinzelmann zu halten, werde ich den Burschen sagen, was ich von ihrem Service denke!“
    Er leerte sein Glas vollends und latschte hinüber zum KommNetz-Apparat. Noras Abbild verschwand; nachdem sie sich wieder einmal ihrer Rechthaberei befleißigt hatte, hegte sie offenkundig kein Interesse an einer weiteren Unterhaltung. Bösartig betrachtete Prior die fade Mattscheibe, die noch einen Moment zuvor ihr Gesicht gezeigt hatte.
    Könnte er sie bloß in irgendeine Irrenanstalt abschieben – oder zumindest irgendwohin außerhalb der Hörweite …!
    Als er am Gerät die Rufnummer der Heinzelmännchen AG tippen wollte, verharrte er plötzlich. Überm Kurzmitteilungen-Schlitz glomm eine Anzeige. Mit einer heftigen Bewegung zerrte er den fernkopierten Text heraus und las ihn voller Verdruß.
    Eugene Voigt von der PKK wollte so schnell wie möglich mit ihm Kontakt haben. Der alte Esel! Aber gegenwärtig war seine Situation zu heikel, um es sich erlauben zu können, jemanden zu verärgern, den er später womöglich brauchte. Er seufzte erneut und leitete zuerst dies Gespräch in die Wege.
    Während er aufs Zustandekommen der Verbindung wartete, schaute er sich in dem feinen, teuren Zuhause um, für das er jahrelang gearbeitet hatte: noble Möbel, an den Wänden richtig handgemalte Bilder, am Boden handgewebte, mit unsichtbarem Plastikschutzfilm – so daß die Kinder sie nicht mit ihrem Getrampel versauen konnten – überzogene Läufer, antike Ziergegenstände, dreißig, vierzig, sogar fünfzig Jahre alt …
    „Ist Matthew eigentlich klar, was er aufgibt, wenn er seinen Vertrag null und nichtig macht?“ fragte er laut die gleichgültige Luft.

Ein Fiasko ist eine Flasche mit italienischem Wein
     
    „Na, das war ein Fiasko, da gibts keinen Irrtum“, zischelte Dan im gleichen Moment, als er seine professionell guten Manieren ablegen und sprechen konnte, ohne daß ein Außenstehender es hörte, Lyla zu.
    Verwirrt starrte sie ihn an. Unter Ariadnes Aufsicht geleitete man bereits die Patienten hinaus; Matthew Flamen, der von

Weitere Kostenlose Bücher