Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
hinter das gesamte Objekt ein o und ist zufrieden. Und das macht man durchgängig, ohne Ausnahmen. Das bedeutet, nicht nur Hauptwörter (Substantive) bekommen ihr o , sondern auch Pronomen.
Willst du ich - o beleidigen?
„ich- o “ bedeutet „ich“ als Objekt, also das deutsche Wort „mich“.
Kann ich der - o mal sehen?
„der- o “ ist „der“ als Objekt, also „den“.
Natürlich kann es sich bei Objekten auch um abstrakte Dinge handeln, wie zum Beispiel in dem Satz:
Ich habe die Adresse - o vergessen.
Und auch bei Fragewörtern, die als Objekt verwendet werden, ist – o Wunder – die Partikel o immer im Spiel:
Was - o soll ich essen?
Wer - o hast du gestern in der Stadt gesehen?
Auf Deutsch muss es im letzten Satz freilich „ wen hast du gesehen“ heißen, denn „wen“ ist ja nichts anderes als die Objekt-Form von „wer“.
Sate, mondai desu:
39. Kare heißt „er“. Wie könnte man kare-o (er- o ) auf Deutsch übersetzen?
a. sein
b. ihm
c. ihn
40. Vor welchem dieser Verben kann man ein direktes Objekt erwarten?
a. finden
b. weinen
c. kommen
ga – der Täter wird enttarnt
Was wäre, wenn die Welt aus lauter Objekten bestehen würde? Nicht mal ein Philosoph kann sich das richtig vorstellen, zumindest nicht in nüchternem Zustand – es gehört eben zum Leben dazu, auch mal das Heft in die Hand zu nehmen und in aller Selbstherrlichkeit selbst etwas zu tun oder zu sein. Was hilft das Lesen der spannendsten Mangas, wenn ich es nicht sein darf, der das tut?
Ein Subjekt wird mit der Partikel ga markiert. Wie schon bei o , gilt das wiederum für allerhand Wortarten, einschließlich Pronomen oder Fragewörter, daher können wir Sätze bauen wie diese:
Wer - ga liest hier Mädchen-Mangas?
Ich - ga lese sie.
Welches Auto - ga gehört deinem Vater?
Das große Auto mit dem Stern - ga gehört meinem Vater.
Mein Kopf - ga kocht über von der japanischen Grammatik, und meine Füße - ga schlafen ein.
Einfach mal in den langsam gesprochenen Passagen eines Animes nach jedem ga suchen, und schon weiß man, wer oder was etwas tut oder eine bestimmte Eigenschaft hat. Die Partikel entscheiden darüber, welchesWort der Täter ist und welches das Getane. In dem deupanischen (oder japeutschen ) Satz
Annette - ga hat Felix - o erwürgt
entscheiden ga und o kompromisslos über Leben und Tod. Der scharfsinnige Detektiv kombiniert sofort: Es geben wirklich nur die Partikeln Aufschluss über dieses verabscheuungswürdige Verbrechen, nicht etwa die Wortstellung, denn die Mörderin hätte auch versuchen können, die Spuren zu verwischen und den Satz folgendermaßen zu bilden:
Felix - o hat Annette - ga erwürgt.
Als Super-Schnüffler, die wir die Psyche des Japanischen kennen, lassen wir uns von diesem billigen Trick nicht irritieren, blicken hinter das Blendwerk der im ersten Moment verwirrend erscheinenden Wortstellung und erkennen mit der Klarheit eines polierten Bergkristalls, dass Felix das Opfer und Annette die Mörderin ist.
Mit dem Japanischen verhält es sich wie mit den Gepäckstücken, die auf dem Flughafen aufs Band gepurzelt kommen. Ihre Reihenfolge ist beliebig – nur die Namensschilder verraten, was Sache ist, welcher Koffer welchem Passagier gehört. Obwohl wir uns am Anfang eher auf die Vokabeln konzentrieren werden als auf die Partikeln, werden wir umso mehr verstehen, je besser wir ein ga , ein o und all die anderen aus dem Sprechschwall herausfiltern können.
Sate, mondai desu:
41. „Yoshiko- o hat Ken’ichi- ga gesehen.“ Wer wurde gesehen?
a. Yoshiko
b. Ken’ichi
c. keiner von beiden
ni – Einstein war zu spät
Die beiden Partikeln o und ga hatten jeweils genau eine Bedeutung. Die eine markierte ein Objekt, die andere ein Subjekt. Nun könnte man annehmen, dass jede Partikel des Japanischen genau eine einzige Funktion hat. Aber wenn man an diesem Weltbild festhalten möchte, dann sollte man niemals ni sagen.
Manchmal wird eine einzige Partikel in völlig verschiedenen Funktionen benutzt. Ni ist ein Paradebeispiel dafür, denn wahrscheinlich hat keine Partikel so viele abweichende Bedeutungen. Wir greifen die drei wichtigsten heraus.
1. Ni kann eine Richtung ausdrücken. Im Gegensatz zu politischen Bewegungen, bei denen man nie hundertprozentig weiß, worauf sie eigentlich abzielen, ist es bei Verben der Bewegung meist klar, wohin die Bewegung geht, zum Beispiel:
Jeden Morgen zu Fuß die Schule - ni gehen, ist lästig, aber gesund.
Morgen fahren wir das Meer - ni .
Beim Wettrennen bin
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