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Das große Doppelspiel

Das große Doppelspiel

Titel: Das große Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gleich«,
sagte Grant, und Craig und er verließen die Hütte und eilten
durch den Regen zur Maschine.

    Es war halb zehn, und man hatte Arthur beim
Frühstück in der Küche vermißt, so daß Baum
nach unten ging, um nachzu­ sehen, was los war. Er geriet in Panik,
lief in sein Büro und setzte sich mit Angstschweiß auf der
Stirn an den Schreibtisch. Als er endlich genügend Mut gefunden
hatte und die Wohnung am Haston Place anrief, war es zehn Uhr.
    Munro hatte den größten Teil der Nacht
gearbeitet, um den aufgelaufenen Papierkrieg zu bewältigen, und
nahm ein spätes Frühstück zu sich, als Carter den Raum
betrat. Der Hauptmann schenkte sich eine Tasse Tee ein und trat damit
ans Fenster.
    »Was gedenken Sie mit Craig Osbourne zu unternehmen, Sir?« fragte er nach einer Weile.
    »Wenn der Narr nicht zur Vernunft
kommt, werde ich ihn dort eingesperrt lassen, solange die Geschichte
dauert«, sagte Munro seelenruhig und bestrich eine Scheibe Toast
mit Butter. »Es gefällt Ihnen nicht, nicht wahr,
Jack?«
    »Es ist ein schmutziges Geschäft, Sir.«
    Das Telefon klingelte. »Gehen Sie ran«, sagte Munro.
    Carter nahm ab, horchte, drückte dann, die Spur
eines Lä­ chelns auf den Lippen, die Hörmuschel an seine
Brust. »Baum, Sir. Offenbar war Arthur unserem Gefangenen nicht
gewach­ sen. Er ist weg.«
    »Mein Gott, der Bursche ist schlimmer als Houdini.«
    »Was machen wir, Sir?«
    Munro warf seine Serviette hin. »Sagen Sie
diesem Idioten von Arzt, daß ich mich um die Sache kümmern
werde.« Carter tat es, und Munro stand auf. »Eines ist
klar. Wir können uns kein Aufsehen erlauben. Das würde alles
noch schlimmer ma­ chen.«
    »Das stimmt, Sir.«
    »Lassen Sie den Wagen vorfahren, Jack. Ich ziehe mich um, und dann fahren wir zur Baker Street.«

    In der Kantine der SOE-Zentrale wurde ein
ausgezeichnetes Frühstück serviert. Wallace war noch im Haus
und wollte ge­ rade die Treppe ins Untergeschoß
hinuntergehen, als Munro und Carter hereinkamen.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte er. »Änderung in letzter Minu­ te?«
    »Wovon reden Sie da?« sagte Munro ungehalten.
    Wallace berichtete ihm.

    Joe Edge stand in Cold Harbour vor dem
Hangar und sah zu, wie die Lysander in den Nebel abhob, der in tiefen
Schwaden vom Meer herzog. Grant hatte den Rückflug nach Croydon
angetreten. In dem kleinen, mit Glasscheiben abgeteilten Büro im
Hangar begann das Telefon zu klingeln.
    Edge rief den Mechanikern zu: »Ich geh hin«, lief ins Büro und nahm ab. »Ja?«
    »Sind Sie’s, Edge? Hier Munro.«
    »Ja, General?«
    »Haben Sie Osbourne gesehen?«
    »Ja, Sir, er ist vor einer halben Stunde gelandet. Grant ist eben wieder nach Croydon gestartet.«
    »Wo ist Osbourne jetzt?«
    Edge witterte etwas Faules und sagte eifrig:
»Hare hat ihn mit einem von den Jeeps abgeholt. Julie war dabei.
Sie sind zum Pub runtergefahren.«
    »Hören Sie genau zu, Edge«, sagte
Munro im Befehlston. »Ich vermute, Osbourne könnte so
verrückt sein und Hare überreden, ihn unerlaubterweise nach
Frankreich zu bringen. Sie müssen das unbedingt verhindern.«
    »Wie denn, Sir?«
    »Großer Gott, Mann, irgendwie, lassen Sie
sich was einfal­ len. Tun Sie irgendwas. Sobald Grant zurück
ist und aufgetankt hat, kommen wir runter.«
    Er legte auf. Edge grinste tückisch und legte den
Hörer auf die Gabel zurück. Dann öffnete er eine
Schublade und nahm seinen Luftwaffengürtel mit der Walther in der
Pistolentasche heraus. Er eilte hinaus, stieg in seinen Jeep, fuhr
durch das Dorf hinunter und hielt ungefähr fünfzig Meter vom
Pub ent­ fernt. Er ging in den Hof hinter dem Haus und spähte
durchs Küchenfenster. In der Küche war niemand. Er
öffnete leise die Tür und ging hinein.

    Die Männer von der Lili Marlen standen an der Bar und lauschten Hare.
    »Sie haben die Fakten gehört. Alles, was Sie wissen müssen.
    Miss Trevaunce sitzt ganz böse in der Tinte, und sie hat es
Munros Machenschaften zu verdanken. Der Major und ich wollen etwas
unternehmen, aber wir handeln ohne Erlaubnis. Wenn jemand von Ihnen
meint, er könne nicht mitmachen, soll er es jetzt sagen. Ich werde
es ihm nicht übelnehmen.«
    »Um Himmels willen, Captain, was verschwenden
wir noch unsere Zeit?« sagte Schmidt. »Wir müssen
los.«
    »Er hat recht, Herr Kapitän«,
bekräftigte Langsdorff gelas­ sen. »Wenn wir um
zwölf ablegen, sind wir gegen sechs in Grosnez, falls Sie wieder
dort anlegen wollen.«
    Craig und Julie saßen hinter der Theke und
beobachteten. Edge, der

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