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Das Habitat: Roman (German Edition)

Das Habitat: Roman (German Edition)

Titel: Das Habitat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Luzius
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Kopf.
    „Jack Brandon. Den hab’ ich schon seit ein paar Wochen nich’ mehr gesehen. Und seine Leute auch nich’. Aber wenn ich dir ’nen guten Rat geben darf...“ Er lachte lauthals. „Eine Süßwassersprotte wie du, sollte lieber in ihren eigenen Gewässern bleiben.“
    Es war ihm anzusehen, dass er von den Flussleuten im Allgemeinen – und dem Gedanken, mich auf einem Trawler zu wissen, im Besonderen –, nicht eben sonderlich viel zu halten schien.
    Ich dankte ihm so freundlich ich konnte und machte mich davon. Das laute Gelächter der drei verfolgte mich noch, als ich bereits um die nächste Hausecke und außer Sicht war.
     
     
    Trotz der Dunkelheit hatte ich keine Mühe, den Weg zu finden. Ich war müde von der vielen Lauferei dieses Tages und resigniert. Was sollte ich nun tun? Ich hatte keine Ahnung. Zwar hatte ich damit gerechnet, dass die Gideon Brown womöglich auf See sein mochte, wenn ich in Dublin ankam, aber dass sie und ihre Mannschaft offenbar seit Wochen spurlos verschwunden waren, das änderte meine Lage dramatisch.
    Als ich gerade dergestalt vor mich hinbrütete, glaubte ich Schritte hinter mir zu hören. Ich blieb ruckartig stehen. Angestrengt lauschte ich in die Nacht. Doch nichts regte sich. Nachdem ich eine zeitlang so dagestanden war, beruhigten sich meine Nerven schließlich wieder und ich machte mich erneut auf den Weg. Immer wieder sah ich mich um und horchte nach verdächtigen Geräuschen. Doch alles blieb ruhig. Ich war alleine zwischen all diesen Ruinen. Letztendlich wandten sich meine Gedanken wieder meinen aktuellen Problemen zu. Ich beschloss, die nächsten Tage weiterhin den Hafen aufzusuchen, um nach dem Trawler Ausschau zu halten. Was hätte ich auch sonst tun sollen.
    Ich hatte den knorrigen Baum erreicht und wollte gerade an dessen freiliegenden Wurzeln nach unten klettern, als mich ein Geräusch herumfahren ließ.
    Da stand ein Mann. Das fahle Mondlicht beschien sein Gesicht. Es war schmutzig und zu einer grimmigen Maske erstarrt.
    Der Schreck fuhr mir gewaltig in die Glieder. Die Konturen eines zweiten Mannes schälten sich neben ihm aus dem Dunkel. Ich wich langsam zurück. Da ließ mich ein erneutes Geräusch zur Seite blicken. Eine weitere Gestalt trat aus einer der Ruinen und hielt unvermittelt auf mich zu. Mein Herz schlug bis zum Hals. Ich wirbelte herum und begann loszulaufen.
    Ich kam aber nicht weit. Ich prallte unvermittelt gegen einen vierten dieser Gesellen, der mich nun mit kraftvollen Armen umklammert hielt. Ich wehrte mich verbissen. Schließlich gelang es mir, ihm meinen Ellenbogen in den Magen zu rammen. Er stöhnte auf und ließ von mir ab. Ich machte ein paar Schritte nach vorn, doch die anderen versperrten mir den Weg. Immer enger zog sich der Kreis um mich. Ich blickte mich um, wie ein gehetztes Tier. Doch ich saß in der Falle.
    Dann sah ich in der Hand einer der Männer etwas aufblitzen. Er hatte ein Messer gezogen und kam nun langsam auf mich zu. Ich stürmte zur Seite und schaffte es, unter dem Griff eines seiner Kumpanen hindurchzutauchen. Jedoch ich strauchelte und fiel zu Boden. Noch ehe ich mich wieder aufrappeln konnte war der Mann über mir. Er drückte mich nieder und sein nach Alkohol stinkender Atem schlug mir entgegen. Ich wehrte mich so heftig ich konnte, wand mich unter seinem Griff, doch er war stärker als ich. Seine rechte Hand hatte sich um meine Kehle gelegt und drückte nun mit eiserner Kraft zu. Ich versuchte nach Atem zu ringen. Vergebens. Meine Schläge wurden immer kraftloser. Ich spürte, wie mir die Sinne zu schwinden begannen. Sollte ich nun sterben dachte ich noch, da zerriss ein lauter Knall die Luft. Der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes auf mir wirkte für einen winzigen Moment völlig überrascht, dann brach sein Blick. Er sackte kraftlos auf mich herab. Seine Hand löste sich von meiner Kehle. Ich wand mich unter ihm hinweg und rang hustend nach Atem. Mein Blick war verschwommen. Undeutlich nur sah ich den Schemen eines weiteren Mannes. Dieser hielt etwas in Händen. Zweifellos ein Gewehr. Denn schon löste sich daraus ein weiterer Schuss. Diesmal allerdings über die Köpfe der verbliebenen drei Angreifer hinweg. Das genügte jedoch. Panisch ergriffen sie die Flucht. Ich konnte hören wie sie durch das dichte Blattwerk der Büsche und Sträucher, welche die Ruinen ringsum überall erobert hatten, verschwanden.
    Ich versuchte mich hoch zurappeln, jedoch meine zittrigen Beine gaben unter mir nach. Der Mann mit

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