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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Lord Brown
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winzigen roten Nägeln. »Du wirkst unheimlich gereizt.«
    Wieso wohl , dachte Emma. Sie konnte es nicht fassen, dass Delilah es geschafft hatte, Dolores eine Einladung zu der Feier zu entlocken.
    »Hast du mit jemandem gesprochen? Immerhin, viele Frauen bekommen Depressionen, wenn sie ein Kind bekommen haben.« Delilah blickte in den Rückspiegel.
    »Ich habe keine Depressionen!«
    »Komm schon, meine Liebe, sieh dich doch an. Du hast dich ein bisschen gehen lassen, findest du nicht? Wann warst du das letzte Mal beim Friseur?«
    Emma atmete tief durch. Bei einem Bauernhaus weiter vorn glomm dunkel eine Feuerstelle. Sechs oder sieben Männer standen konzentriert über ein Steinfundament gebeugt. Vier dunkle, zappelnde Beine ragten über ihnen auf.
    »Was, zum Teufel, ist denn da los?«, rief Delilah.
    »Schau nicht hin.« Emma erinnerte sich daran, was passierte, wenn Delilah Blut sah. Bei dem durchdringenden Kreischen des Tiers zuckte sie zusammen. »Sie schlachten ein Schwein.«
    »Was ist das denn? Der Herr der verdammten Fliegen?« Delilah reckte die Faust, als das Auto vorbeirauschte. »Mistkerle!«
    »Du isst auch Speck. Was glaubst du denn, wo der herkommt?«
    »Das will ich gar nicht wissen!« Delilah überprüfte ihr Make-up im Rückspiegel und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne.
    »Hier musst du einbiegen.« Emma zeigte auf die lange Zufahrt zur Finca der Santangels.
    »Oha …«, sagte Delilah, als sie auf das Haus zufuhren. »Eindrucksvoll. Dein Freund sieht gut aus und hat Geld. Nettes Paket.«
    »Hola«, begrüßte Luca sie und hielt Emma die Tür auf. Sie merkte, wie wütend er noch auf sie war, aber er verbarg es gut. Er küsste Joseph auf den Kopf, dann Emma auf beide Wangen. »Das war eine schöne Messe. Kommt rein.«
    Delilah stieg aus. »Hallo allerseits, das ist aber schön hier. Ich …« Sie lief herum und verstummte, als sie sah, wie ein frisch geschlachtetes Lamm zum Grill getragen wurde. »O Gott!«, keuchte sie und fiel in Ohnmacht. Luca machte einen Satz nach vorn und fing sie auf.
    »Nicht schon wieder«, sagte Emma. »Das macht sie immer, wenn sie Blut sieht.«
    Luca trug sie zu einer Bank, und spritzte ihr Wasser aus dem Brunnen auf die Stirn. Delilah blinzelte.
    »Gib ihr eine Ohrfeige«, brummte Emma. »Das hilft manchmal.«
    »Verzeihung, Delilah«, sagte er.
    »Dir könnte ich alles verzeihen.« Sie blickte zu ihm auf. »Sag Lila zu mir, das machen alle meine Freunde.«
    »Ich freue mich, dich kennenzulernen, Lila.«
    Emma stapfte auf das Haus zu, als Paloma mit ausgebreiteten Armen herauskam, um sie zu begrüßen. »Da ist ja der Ehrengast!« Sie nahm Joseph in die Arme. »Wo ist deine Freundin?«
    Emma wies zum Brunnen hinüber. »Sie liegt quer über deinem Bruder.«
    Paloma kniff die Augen zusammen. »Ah. Die Sorte kenne ich.« Sie beugte sich näher zu Emma. »Ich vermute mal, dass sie nicht viele Freundinnen hat?«
    Emma wurde plötzlich bewusst, dass das stimmte. Sie selbst hatte immer noch Kontakt zu Leuten, die sie seit ihrer Schulzeit kannte. Treue Freunde, dachte sie. Delilah hatte immer nur mich.
    »Luca ist kein Idiot.«
    Im Gegensatz zu mir. Emma runzelte die Stirn. Sie wollte sich von Delilah den Tag nicht verderben lassen und hängte sich bei Paloma ein. »Danke, das ist so schön«, sagte sie, als sie zu dem Fest durchgingen.
    »Das machen wir gerne. Wie wär’s mit etwas zu trinken? Ich hol dir ein Glas Saft.«
    »Saft? Nein danke – ich hätte jetzt sehr gerne ein Glas Wein.«
    »Wein? Willkommen zurück im Land der Lebenden!«
    Während die Gäste sich miteinander unterhielten, wurde Joseph von einem zum anderen gereicht. Alte Damen turtelten mit ihm und gaben Emma Ratschläge. Paloma hatte auf der Terrasse einen Tisch mit weißer Tischdecke gedeckt und Laternen an dem Schatten spendenden Baum darüber aufgehängt. Das Essen war einfach, aber köstlich. Luca saß am Kopf des Tisches. Emma fiel auf, dass Delilah dafür gesorgt hatte, dass sie neben ihm saß. Sie hatte es immer toleriert, dass Delilah mit jedem attraktiven Mann flirtete, der ihr über den Weg lief, aber jetzt ging ihr jede Bewegung, ihre Stimme, ihr Lachen auf die Nerven. Emma wählte eine Feige aus der Schale auf dem Tisch aus, roch die klaren, grünen Duftnoten, den holzigen, erdigen Geruch. Sie nahm ein kleines, scharfes Silbermesser und schnitt sie auf. Ich glaube, es ist beinahe Hass, was ich empfinde . Emmas Sinne waren geschärft. Sie hatte das Gefühl, sie würde zum ersten Mal seit

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