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Das Haus der Tänzerin

Das Haus der Tänzerin

Titel: Das Haus der Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Lord Brown
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beim Komitee an und erzähle ihnen, du hättest getrunken und den Verstand verloren.«
    Charles drückte die Gabel herunter und trennte die Verbindung. »Sie werden sie holen. Sie werden dir Liberty wegnehmen, so wie sie Matie einfach mitgenommen haben. Verstehst du das denn nicht?« Er packte Freya an der Schulter. »Ich habe dir versprochen, ich würde dich und Liberty beschützen.«
    »Und was sollen wir jetzt tun? Unser ganzes Leben lang davonlaufen und uns verstecken?« Freya schüttelte ungläubig den Kopf. »Du bist wahnsinnig!« Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen.
    »Von jetzt an hat Spanien nie existiert«, sagte Charles. »Rosa, Jordi, sie sind weg. Lourdes del Valle ist tot.« Er umarmte sie und flüsterte ihr ins Haar. »Liberty Temple ist deine Tochter, Freya. Niemand muss je die Wahrheit erfahren.«
    »Das kann ich nicht, Charles. Ich kann nicht unser ganzes Leben auf einer Lüge aufbauen.«
    »Du hast aber keine andere Wahl. Sie werden sie abholen, wenn sie es herausfinden, Frey. Sie haben den Brief von Rosa, und mehr brauchen die Behörden nicht. Wir schaffen das, Frey, wir müssen es, für Libby. Ich weiß nicht, ob sie uns das abkaufen. Jeden Tag werden Kinder bei den Angriffen getötet, aber sie werden misstrauisch sein und uns beobachten.« Er drehte sich zu Freya. »Ich glaube, es wäre das Beste, wenn du sofort mit Liberty nach Cornwall aufbrichst. Hier ist es nicht sicher, und die Falange haben überall Spione.«
    »Die Koffer sind fast gepackt.«
    »Gut. Ich fahre das Auto vor und bringe dich direkt zum Bahnhof.« Er überlegte einen Augenblick. »Falls sie das Haus beobachten, können wir Libby in einem Koffer verstecken. Wir sagen ihr einfach, das gehört zum Spiel.«
    »Das gehört zum Spiel?«, rief Freya und verbarg das Gesicht in den Händen. Müde rieb sie sich die Augen. »Ich kann nicht …«
    »Du kannst, Frey. Du kannst das, für sie.« Seine Stimme bebte. »Wenn wir einem Kind, nur einem einzigen Kind – das ersparen«, sagte er und kniff die Augen fest zusammen. »Ein Kind, ein einziges Kind macht einen Unterschied.«
    »Wir kommen nie damit durch.«
    »Doch. Wir sind im Krieg – es verschwinden ständig Menschen. Die Behörden sind überarbeitet, die Menschen schlüpfen durch das Netz.« Charles überlegte. »Sobald du in Cornwall ankommst, erzählst du ihnen einfach, wir hätten bei dem Überraschungsangriff alles verloren, alle Papiere und Libertys Geburtsurkunde. Erzähl ihnen, sie wäre deine uneheliche Tochter, die du in Spanien zur Welt gebracht hast.« Er nahm ihre Hand. »Liberty ist jetzt deine Tochter, Freya.«
    »Wo ist sie?«
    »Sie versteckt sich im Wintergarten.« Während Freya dorthin eilte, trank Charles seinen Whisky und hörte zu, wie sie ruhig mit dem Kind sprach. Freya drängte, Liberty auf dem Arm, an Charles vorbei, Libertys Beine waren um ihre Taille geschlungen.
    »Wo ist Matie, Onkel Charles?«, fragte Liberty über Freyas Schulter hinweg.
    »Sie musste nach Hause.« Charles hielt Freyas Blick stand, seine Augen waren hart und entschlossen. »So, mein Liebes, wir spielen jetzt ein Spiel. Wir tun so, als ob …«

60

    Valencia, März 2002
    Verkatert zu sein, diesen Zustand hatte Emma nicht vermisst. Sie suchte in den neuen Schränken in ihrem Badezimmer durch, fand aber kein Paracetamol. Sie drückte sich zwei Beutelchen Calpol in den Mund und verzog das Gesicht.
    »Solé«, rief sie die Treppe hinunter, »wir müssen los.« Aus der Küche drangen Stimmen, und sie runzelte die Stirn. Rasch schlüpfte sie in die Stiefel, schnappte sich ihre Lieblingsjacke von Nicole Farhi und rannte nach unten.
    »Die Messe beginnt in einer Viertelstunde«, sagte sie. Sie hatte den Blick gesenkt, während sie sich die Kette mit Rosas Medaillon um den Hals legte.
    »Na, sieh dir einer an, fremde Frau«, sagte Delilah träge.
    Emma blickte abrupt auf. Delilah stand mitten in der Küche und hatte Joseph in den Armen.
    »Dein Kindermädchen sagt, ihr seid unterwegs zu Joes Taufe.« Sie betrachtete das Baby. »Ich komme mir vor wie die böse Fee, die einfach ohne Einladung auftaucht.«
    »Wie bist du hier reingekommen?« Solé errötete.
    »Ich habe ihr erzählt, ich wäre eine alte Freundin.« Delilah kam auf sie zu. »Er ist wunderschön, Em. Er sieht genauso aus wie sein Daddy.« Sie streckte den Arm aus. »Und das alles. Es ist perfekt. Aber du hast ja immer alles perfekt gemacht.«
    »Ich bin nicht perfekt. Ich habe nie versucht, perfekt zu

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