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Das Haus in der Löwengasse (German Edition)

Das Haus in der Löwengasse (German Edition)

Titel: Das Haus in der Löwengasse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Dunkelheit, und sie erkannte die Umrisse Friedhelm Buschners, der sich über sie beugte. Sie verkrampfte sich. Ihr war schon den ganzen Tag unwohl gewesen. Ein Anzeichen, dass sie morgen oder spätestens übermorgen ihre monatliche Blutung bekommen würde. «Bitte nicht», wisperte sie. «Ich fühle mich nicht gut, gnädiger Herr.»
    Er lachte leise. «Ich werde schon dafür sorgen, dass dir wohler wird.» Mit wachsendem Entsetzen hörte sie, wie er sich entkleidete. Bisher hatte er nur auf Zärtlichkeiten bestanden, nun schien das einzutreten, vor dem sie sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. Lange dauerte das Entkleiden nicht, offenbar trug er unter dem Hausmantel nur seine Unterwäsche. Vermutlich kam er geradewegs aus seinem Ehebett, in dem seine Frau Hermine friedlich schlummerte.
    Ohne auf ihren leisen Protest zu achten, schob er sich zu ihr unter die Decke. Wieder glitten seine Hände über ihren Leib, umschlossen ihre Brüste. Dann schob er ihr langes Nachthemd hoch und küsste sie hart. Sein Atem roch nach Tabak und Rotwein. Pauline kniff die Augen zu. Alles in ihr verkrampfte sich.
    «Na, na, warum so scheu?» Er zerrte am Stoff ihres Nachthemdes. «Zieh das aus!»
    «Bitte, Herr Buschner, ich möchte wirklich nicht. Es geht mir nicht gut, und ich …»
    «Zieh das aus, habe ich gesagt.»
    Erschrocken über seinen barschen Ton, gehorchte Pauline. Sogleich umfassten seine Hände erneut ihre Brüste. «Na bitte, geht doch. Dir wird gleich besser, Pauline. Du wirst schon sehen. Lass mich nur machen.» Sie spürte seine Lippen erneut auf ihrem Mund, dann ihren Hals hinabwandern. Gierig saugte er an ihrer rechten Brustwarze, bis es ihr weh tat. Scharf sog sie die Luft ein, und er lachte erneut. «Na, hab ich’s nicht gesagt? Das gefällt dir.» Wieder saugte er an ihrer Brust, seine rechte Hand glitt nach unten zwischen ihre Beine. Seine Finger bohrten sich in sie.
    Pauline stieß einen gequälten Laut aus, den ihr Peiniger offenbar erneut missverstand. Er stöhnte und rieb sich an ihr. «Schön», keuchte er. «Du bist so schön.»
    Sie spürte seine harte Männlichkeit an ihrer Hüfte und schloss verzweifelt die Augen. Was sollte sie tun? Schreien kam nicht in Frage. Was war ihr schon geholfen, wenn Buschners Frau oder die anderen Dienstboten aufmerksam würden. Hoffentlich war es bald vorbei.
    Als er sein Knie zwischen ihre Beine drängte, überrollte sie plötzlich eine Welle von Übelkeit. Sie konnte ihn einfach nicht ertragen.
    «Bitte», flehte sie leise. «Ich kann nicht.»
    Buschner hielt kurz in seinen groben Liebkosungen inne. «Was soll das, Pauline!», murmelte er. «Natürlich willst du. Du willst mich doch genauso wie ich dich. Ich kann ohne dich nicht sein.» Seine Stimme hatte diesen sanften, schmeichlerischen Ton zurückgefunden, mit dem er sie ursprünglich einmal dazu gebracht hatte, sich seinem Wunsch nach Zärtlichkeit zu fügen.
    Seine Finger bohrten sich erneut in sie, und sie stöhnte – nicht vor Wonne, sondern vor Schmerzen. Wenn sie ehrlich mit sich war, hatte sie gewusst, dass es so weit kommen würde. Aber dass es so weh tun würde …
    Buschner schien ebenfalls zu bemerken, dass sie trocken war, denn er zog seine Hand zurück, um auf seine Finger zu spucken und die Nässe zwischen ihren Schenkeln zu verteilen. «Komm jetzt, gleich wird es uns beiden richtig wohl werden.» Ohne auf ihre Gegenwehr zu achten, schob er sich auf sie und drang mit einem harten Stoß in sie ein.
    Mit einem erstickten Schrei fuhr Pauline auf. Ihr war speiübel. Gerade noch rechtzeitig konnte sie ihren Nachttopf unter dem Bett hervorziehen und erbrach sich heftig. Schwer atmend wischte sie sich mit einem Tuch über den Mund. Der saure Geschmack weckte erneut Übelkeit. Mit zitternden Knien kroch sie aus dem Bett, zog ihren Mantel aus der Kleidertruhe hervor und kletterte vorsichtig, den Nachttopf in einer Hand, die Leiter hinab. Sie hatte vergessen, sich Schuhe anzuziehen, doch das war ihr gleich. Auf den dicken Strümpfen, die ihre Füße bei Nacht wärmten, tappte sie zur Hintertür, löste den Riegel und atmete tief die kalte Nachtluft ein, bis ihre Lungen brannten. Vorsichtig tappte sie zum Abort und entleerte den Nachttopf. Dann ging sie zum Brunnen, wusch den Topf und danach sich selbst. Das kalte Wasser ließ sie bibbern, aber das war ihr lieber als der Angstschweiß, der ihren Körper bedeckte.
    Obwohl sie ihren Mund ausgespült hatte, bildete sie sich ein, einen leichten Geschmack von Tabak

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