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Das Haus in Georgetown

Das Haus in Georgetown

Titel: Das Haus in Georgetown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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ab.“ Er schaute sie kurz an. „Richte Alex aus, dass ich mich bei ihm melde.“

30. KAPITEL
    Für Lydia bestand die Weihnachtszeit aus einer langen Reihe von Aufgaben, die es bis zum ersehnten Ende der Feiertage abzuhaken galt. Eine Woche vor dem großen Tag hatte sie das Schlimmste hinter sich. Sie hatte ihre persönlichen Geschenke ausgesucht und verpackt. Das Haus war ganz klassisch mit Koniferenzweigen, Zitrusfrüchten und Magnolienblättern geschmückt. In jedem Fenster brannten weiße Kerzen, und Zimt- und Kieferngebinde verströmten ihren Duft.
    Gestern Abend hatten Joe und sie den traditionellen Empfang für seine Mitarbeiter und ihre Familien gegeben, zu dem ein üppiges Büfett, das Singen von Weihnachtsliedern und als krönender Abschluss ein Besuch von Santa Claus gehörte, der jedes Jahr ein anderes Andenken verteilte. Dieses Jahr waren es versilberte Modelle des Weißen Hauses – wenn Joe schon nicht dort residieren durfte, konnte er es sich wenigstens symbolisch aneignen. Während des gesamten Empfangs war bei ihr kein bisschen Weihnachtsstimmung aufgekommen.
    Als sie jetzt vor dem Reihenhaus parkte, war ihr zumindest etwas festlicher zu Mute. Sie wollte ihre Geschenke unter Faith’ Baum legen. In den letzten Monaten hatte sie so viel Zeit mit ihrer Tochter und den Enkelkindern verbracht, dass es ihr leicht gefallen war, die richtige Wahl zu treffen. Alex sprach ständig davon, seinen Computer aufzurüsten, also hatte sie ihm einen Geschenkgutschein eines Computerladens besorgt. Auch für seine schreckliche Ratte hatte sie spontan etwas gekauft: einen Käfig mit Labyrinthen, Tunneln und Plattformen, eine Art Hilton-Hotel für Nagetiere. Sie war gespannt auf Alex’ Gesicht.
    Remys Geschenk hatte ihr ebenfalls nicht viel Kopfzerbrechenbereitet. Bei der Pferdeschau hatte sie gesagt, dass sie gerne reiten lernen würde, also schenkte ihre Großmutter ihr zehn Stunden in einem Reitstall in Great Falls. Im Frühjahr würde Lydia Remy jeden Mittwochnachmittag nach der Schule abholen; so würden sie einander vielleicht auch besser kennen lernen.
    Und da sie ohnehin schon in einer Tierhandlung war, kaufte sie den Katzen auf dem Dachboden gleich noch einen Kratzbaum.
    Ein Geschenk für Faith zu finden hatte sich als schwieriger erwiesen. Ihr Leben war im Wandel, ihre Zukunft ungewiss. Sie hatte keine Zeit für Hobbys, und früher oder später würde sie eine Stelle suchen. Ein Kostüm oder Hosenanzug wäre dafür sicher nicht schlecht gewesen, war ihr aber nicht persönlich genug vorgekommen.
    Stattdessen hatte Lydia ihr Gedächtnis und etliche Kartons nach Familienfotos durchwühlt, vor allem nach Fotos von den Frauen, die in der Prospect Street gewohnt hatten. Sie hatte sie restaurieren und rahmen lassen; im Treppenhaus würden sie sich wunderbar machen.
    Vielleicht wehte der Geist der Weihnacht sie jetzt doch noch zart an.
    Sie musste zweimal zum Auto zurückgehen, bevor sie klingelte. Faith machte auf und staunte nicht schlecht. „Mit Santa Claus habe ich heute nicht gerechnet. Die Kinder sind bei den Proben für die Weihnachtsaufführungen.“
    „Ich muss mich bei der Abschiedsparty in der Residenz des Vizepräsidenten blicken lassen. Ich dachte, ich schaue auf dem Weg mal hier vorbei.“
    Faith nahm so viele Geschenke, wie sie tragen konnte, und Lydia bückte sich nach dem Rest. „Du siehst reizend aus“, meinte Faith. „Ist das ein neues Kleid?“
    Lydias persönliche Einkaufsberaterin hatte das dunkelrote Kleid ausgesucht. „Speziell für diesen Anlass.“
    Die Kiefer, unter der sie die Geschenke aufstapelten, war mit Schmuck behängt, den die Kinder ausgesucht oder gebastelt hatten. „Southern Living“ würde Faith’ Christbaumdekoration – im Gegensatz zu Lydias – niemals einen Bericht widmen; dennoch war die Stimmung im Haus viel weihnachtlicher.
    „Möchtest du etwas Punsch?“ fragte Faith.
    „Echten Punsch? Oder die David-Bronson-Abstinenzler-Variante?“
    „Ich kann ihn mit Dottie Lees Scotch anreichern. Nicht ganz rezeptgetreu, aber was anderes habe ich nicht.“
    „Ich könnte ein Gläschen vertragen.“
    „Der übliche Weihnachts-Blues?“
    „Merkt man mir das so an?“
    In der Küche nahm Faith einen Krug und goss etwas Punsch in einen Topf, während Lydia sich an den Tisch setzte.
    Faith schaute ihre Mutter an. „Weißt du was? Ich gebe dir dein Geschenk jetzt gleich.“
    „Das hat doch noch eine Woche Zeit.“
    „Jetzt sind wir unter uns, und ich will, dass du es

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