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Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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gemacht?
    Briannes BlackBerry signalisierte den Eingang einer neuen SMS .
    »Du antwortest nicht«, warnte Val sie.
    »Was?«
    »Wenn du antwortest, landet das verdammte Ding im Müll.«
    »Was hast du denn für ein Problem?«
    Mein Problem bist du , wollte Val schreien. Du und die Sahneschnitte neben dir, die du schon den ganzen Nachmittag und Abend zu beeindrucken versuchst. Auf meine Kosten. Ganz zu schweigen davon, dass meine Mutter eine Trinkerin ist, die meinen Geburtstag vergessen hat, dein Vater mich mit widersprüchlichen Botschaften bombardiert, sich der Raum vor meinen Augen dreht und die konkrete Gefahr besteht, dass ich mich übergeben muss. Stattdessen sagte sie: »Ich finde es nur unhöflich, beim Essen SMS zu schreiben.«
    »Dann gehe ich eben in die Lobby«, sagte Brianne und sprang auf.
    »Kommt nicht in Frage. Setz dich sofort wieder hin.«
    »Oh, verdammt noch mal.« Brianne ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen und verzog die Lippen zu einem unansehnlichen Schmollmund. »Wann wollt ihr überhaupt fahren?«
    »Ich habe irgendwie den Eindruck, dass deine Mutter nicht mehr fahrtüchtig ist«, sagte Melissa leise.
    »Dann kannst du ja fahren oder James«, schlug Brianne uneigennützig vor.
    »Sorry, Kindchen, aber ich bin viel zu erschöpft, um heute Abend noch zurück nach New York zu fahren«, sagte Melissa.
    James nickte zustimmend. »Sieht so aus, als würden wir hier übernachten, Herzchen.«
    »Was? Nein. In einer Stunde bin ich wieder fit«, protestierte Val.
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte James.
    »Du fährst jedenfalls nicht mehr«, erklärte Melissa ihr.
    »Scheiße«, sagte Brianne und starrte ihre Mutter wütend an. »Das hast du mit Absicht gemacht.«
    Val fragte sich, ob Brianne recht hatte. Hatte sie vorsätzlich so viel getrunken, dass ihr keine andere Wahl blieb, als Evans Einladung anzunehmen und im Hotel zu übernachten? Oder wühlte die Tatsache, dass ihre Mutter ihren Geburtstag vergaß, sie mehr auf, als sie sich eingestehen wollte? Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und kämpfte gegen das Schwindelgefühl an.
    »Ich hab dir vor einem Monat von dem Ausflug erzählt«, hörte sie den Mann am Nebentisch sagen und glaubte einen Moment lang, er würde ihr antworten.
    »Nein, David«, beharrte seine frisch Angetraute. »Ich höre gerade zum ersten Mal davon.«
    »Weil du nicht zuhörst.«
    »Sag mir nicht, dass ich nicht zuhöre.«
    »Wenn du mir zugehört hättest, hättest du gehört, wie ich gesagt habe, dass ich übers Labor-Day-Wochenende mit Scott und Peter angeln gehe.«
    »Aber ich habe meinen Eltern schon gesagt, dass wir sie an dem Wochenende in ihrem Ferienhaus besuchen.«
    »Du kannst ja auch hinfahren.«
    »Alleine?«
    »Deine Schwestern kommen doch auch.«
    »Ja – mit ihren Ehemännern. Und Kindern.«
    »Das wird bestimmt nett.«
    »Na, vielen Dank. Diese Kinder sind echte Nervensägen.«
    »Und genau deswegen gehe ich angeln.«
    »Du gehst nicht angeln.«
    »Doch, ich gehe angeln.«
    Nein, doch , wiederholte Val stumm.
    »Sei nicht albern, David.«
    »Und sei du nicht so eine Zicke, Alicia.«
    Und auf geht’s, dachte Val und hörte im Kopf eine imaginäre Glocke, die die zweite Runde einläutete.
    »Nenn mich nicht so.«
    »Tut mir leid. Ich dachte, du heißt Alicia.«
    »Klugscheißer. Du hast mich eine Zicke genannt.«
    »Nein, hab ich nicht. Ich hab gesagt, du sollst nicht so eine Zicke sein . Das ist ein Unterschied.«
    »Von wegen. Ich rede erst wieder mit dir, wenn du dich entschuldigt hast.«
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du so ein Arschloch bist.«
    »Und wer beleidigt hier jetzt wen?«
    »Ich spreche bloß aus, was ich sehe. Arschloch.« Damit sprang Alicia auf, warf ihre apricotfarbene Serviette auf das weiße Leinentischtuch und stampfte wütend aus dem Speisesaal.
    Hatte überhaupt ein Mensch in diesem Raum ein bisschen Spaß, fragte Val sich und leerte ihr Glas.
    »Verzeihung«, murmelte David verlegen in Jennifers Richtung.
    Als ob ich gar nicht existieren würde, dachte Val und überprüfte ihr Spiegelbild in dem Kaffeelöffel.
    »Dessert irgendjemand?«, fragte James.
    »Was soll das heißen, Sie haben keine Zimmer mehr?« Val versuchte, die Hysterie zu unterdrücken, die sich in ihre Stimme geschlichen hatte. Die hinter ihr stehende Jennifer erstarrte.
    »Es tut mir sehr leid«, entschuldigte sich die junge Frau am Empfang eilig. Sie hatte große braune Augen und ein niedliches angedeutetes Lächeln, für das Val ihr am liebsten einen Schlag

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