Das Herz des Ritters
seine erregte Männlichkeit zu ziehen. Ihre Blicke verfingen sich, als er sie begehrlich nach unten drückte und in einem langen, gefühlvollen Stoß ganz in ihr versank.
Der Rhythmus ihres Liebesspiels war ungestüm und glutvoll, zu mächtig, um sich ihm zu verwehren. Sebastian spürte, wie Zahirah gleichzeitig mit ihm Erlösung fand, hörte, wie ihr Atem schneller ging und wie ihr Körper sich erregend um ihn zusammenzog, als der Höhepunkt sie erbeben ließ. Sie schrie auf, klammerte sich an ihn, während er noch einmal leidenschaftlich in sie stieß und seinen Samen tief in ihr verströmte. Eine Weile verharrten sie regungslos, hielten einander fest, immer noch glückselig vereint und nicht bereit, den Moment enden zu lassen und sich voneinander zu trennen.
»Du fühlst dich so gut an, ich will mich nicht von dir lösen«, murmelte er an ihrem Ohr.
»Dann tu es nicht«, flüsterte sie. »Lass uns für immer so verweilen.«
Er lachte und zog eine Spur Küsse über ihre Schulter, kostete den salzig-süßen Geschmack ihrer Haut. »Irgendwann werden wir essen müssen, mein Herz. Und früher oder später wird ganz gewiss jemand ein Bad nehmen wollen.«
Zahirah wand sich aus seiner Umarmung und begegnete seinem Blick. Sie schaute ihn unverwandt an, so ernst, so bar jeden Gefühls, dass er erschrak. »Was ist?«, fragte er und versuchte ihre gefurchte Stirn mit einem Streicheln seiner Finger zu glätten.
Sie schüttelte nur den Kopf, die Augen fest auf ihn gerichtet. »Ich habe nur … ich will diesen Moment für immer in Erinnerung behalten. Ich will mir genau einprägen, wie du in diesem Augenblick aussiehst, wie du mich ansiehst.«
»Wir werden noch viele Momente wie diesen genießen«, sagte er und strich ihr das Haar aus der Stirn. Er liebte sie so sehr, dass es in seiner Brust schmerzte. »Wenn es nach mir geht, mein süßer Schatz, werden wir bis ans Ende unseres Lebens solche Momente genießen.« Sie schenkte ihm ein Lächeln, das umso bezaubernder war, als es auf ihren Lippen bebte. Rasch senkte sie den Kopf, doch die Tränen, die in ihren Augen schimmerten, entgingen ihm dennoch nicht. Verwundert über ihre Traurigkeit, die ihm wie Bedauern erschien, zog er die Brauen zusammen. »Übrigens warte ich immer noch auf deine Antwort.«
»Auf meine Antwort?«
»Auf meine Frage heute, im Park. Ich habe dich gebeten, mit mir nach England zu kommen.«
»Ja«, sagte sie leise. »Ja, das hast du.«
»Mir ist bewusst, dass dir der Abschied nicht leichtfallen wird. Dies ist dein Zuhause. Du kannst dir jedoch gewiss sein, dass ich niemals von dir verlangen werde, deinen Glauben aufzugeben …«
»Sebastian«, sagte sie und blickte ihn ernst an, liebkoste ihn mit ihren Augen. »Mein Liebling, für dich würde ich alles aufgeben. Nichts würde mich glücklicher machen, als deine Heimat kennenzulernen, mit dir dort zu leben und dir zu folgen, wohin auch immer du gehst.«
Er sah die innige Liebe in ihren Augen, und sein Innerstes schäumte über vor Glück. Seine Gedanken eilten in die Zukunft, zu dem Tag, an dem er sie nach Montborne bringen würde, dem Tag, an dem sie wirklich seine Braut werden würde. »Ich werde so bald wie möglich mit dem König sprechen«, sagte er und strich über die weiche Rundung ihrer Wange. »Er muss von meinen Absichten erfahren.«
»Lass uns jetzt nicht über ihn reden«, flüsterte Zahirah. »Lass uns einfach schweigen. Halt mich nur fest. Ich brauche dich so sehr.«
Sie schmiegte sich in seine Arme und Sebastian umfing sie, wiegte sie sanft, streichelte über die schlanke Wölbung ihres Rückens. Sie in den Armen haltend, stand er auf, und gemeinsam glitten sie in das kleine Badebecken. Sie seiften einander in dem warmen Wasser ein, schweigend; nur ihre leisen Atemzüge waren zu hören, während sie, Arme und Beine miteinander verflochten, die feuchten Hände langsam über den nassen Körper des anderen gleiten ließen. Noch einmal liebten sie sich in dem flachen Becken, ehe sie ihre Gewänder nahmen und Sebastian Zahirah zu seinen Gemächern zurücktrug. Sanft legte er sie auf sein Bett und kam zu ihr.
Arme und Beine miteinander verschlungen, so schmiegten sie sich in ehrfürchtige Stille gehüllt im Mondlicht aneinander und küssten und liebkosten sich noch lange Zeit, bis die Müdigkeit ihnen die Lider schwermachte. Sebastian zog Zahirah an sich und schloss die Augen, ergab sich der friedvollen Ruhe – dieser vollkommenen Zufriedenheit, auf die er schon nicht mehr zu
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