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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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wieder sinken. „Na ja, brutal, meine ich. Wie Gangster. Irgendwie grausam."
    „Erinnern Sie sich mal an seine Augen", riet Milton. „Und an den Mund!"
    „Bestimmt ist es ein Versehen", sagte die Frau.
    „Dieser Esel wollte bloß eine Auskunft haben“, sagte Desmond und trat ins Zimmer. Er baute sich vor Milton auf. „Was soll ich tun, um Helen zurück zu holen?"
    „Benachrichtigen Sie die Polizei", empfahl Milton.
    „Ich soll meine Tochter durch die Polizei suchen lassen?" fragte Desmond empört.
    „Es geht um Leben und Tod."
    „Das habe ich schon mal von Ihnen gehört."
    „Sie kennen doch den Namen und die Adresse des Mannes?"
    Desmond räusperte sich. „Klar. Er wohnt irgendwo am Central Park.“
    „Irgendwo?" echote Milton erstaunt. „Ja, wissen Sie es denn nicht genau?"
    „Wir waren dort noch nicht eingeladen", schnauzte Desmond. „Einmal hat er Helen und uns ins Waldorf-Astoria mitgenommen. Er heißt Dickerson. Jerry Dickerson."
    „Na, das ist immerhin etwas.“
    „Sie schlagen doch nicht im Emst vor, daß wir die Polizei benachrichtigen?" meinte Desmond.
    „Haben Sie eine bessere Idee?" fragte Milton gereizt.
    Desmond preßte die Lippen zusammen und dachte nach. „Lassen Sie uns mal annehmen, das Mädchen an der Kinokasse hat sich getäuscht. Was passiert dann? Wir zerstören Helens Glück! Oder glauben Sie, Jerry würde Helen noch haben wollen, wenn sich herausstellt, daß wir ihn als Mörder verhaften lassen wollten?” Er machte eine kurze Pause und fügte dann knurrend hinzu: „Sie würden sich natürlich die Hände reiben!"
    „Was haben Sie eigentlich gegen mich?" wollte Milton wissen.
    „Das fragen Sie noch? Ich kann keine Säufer leiden!" erklärte Desmond und schnaufte verächtlich durch die Nase. „Schon gar nicht, wenn sie hinter meiner Tochter her sind."
    „Sei doch nicht so aufgeregt, Gus", bat die Frau. „Er meint es doch gut.“
    „Den Teufel meint er!" rief Desmond wütend. „Immer, wenn er auf taucht, gibt es Ärger!"
    „Sie werfen mir vor, ich sei hinter Helen her", sagte Milton. „Stimmt. Aber ist es Ihnen vielleicht lieber, wenn sich ein Mörder um sie bemüht?"
    „Ich will mir die Sache überlegen. In aller Ruhe", meinte Desmond. „Kommen Sie meinetwegen heute Abend wieder. Bis dahin habe ich meine Entscheidung getroffen."
    „So lange kann ich nicht warten. Ich gehe sofort zur Polizei", erklärte Milton.
    „Das verbiete ich Ihnen!"
    „Sie können mir nicht verbieten, das Wohl des Mädchens im Auge zu behalten, dem meine Liebe gehört", sagte Milton und ging zur Tür. „Auf Wiedersehen!"
    Zehn Minuten später saß er in einem Drugstore und durchblätterte das Telefonbuch. Es gab mindestens vier Dutzend Leute, die den Namen Dickerson trugen. Zwei davon nannten sich Jerry. Der eine war Anwalt in Manhattan, der andere ein Großhändler, dessen Wohnung ziemlich weit draußen lag, an der Straße nach Jersey. Milton war sicher, daß es sich bei diesen beiden Männern nicht um den Gesuchten handelte.
    Konnte es sein, daß der Mörder auch Helen gegenüber einen falschen Namen angegeben hatte? Aber er wollte sie doch heiraten! Wenn das nicht zutraf, war nicht zu begreifen, warum er sich die Mühe gemacht hatte, seinen Nebenbuhler aus dem Wege räumen zu wollen.
    Milton klappte das Telefonbuch zu und trank seinen Kaffee aus. Er begriff, daß es nicht leicht ist, einen Mörder zu überführen. Und warum sollte er klüger oder erfolgreicher sein als die Polizei? Milton bezahlte und ging. Eine Stunde später saß er in dem Office von Inspektor Barker. Der Inspektor war allerdings schon nach Hause gegangen. Aber Leutnant Smith war noch anwesend. Milton berichtete, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    Der Leutnant pfiff durch die Zähne. „Das ist wirklich ne Bombe!“ gab er zu.
    „Vielleicht ist er gar nicht der Kinomörder", meinte Milton. „Er wollte mich nur töten, weil er merkte, wie sehr Helen noch an mir hängt."
    „Das wird sich zeigen. Wir werden sofort sämtliche Dickersons überprüfen."
    „Ich hoffe, Sie haben Erfolg!"
    „Vielen Dank, wir können ihn gut gebrauchen."
     
    5
     
    „Sind, wir nicht bald da?" fragte Helen mit schläfriger Stimme. „Ich fange an, müde zu werden."
    „Nur noch ein paar Meilen", sagte er.
    „Vielleicht sollte ich eine Zigarette rauchen."
    „Warum nicht? Im Handschuhkasten muß ein Päckchen liegen. Steck mir auch eine an, bitte."
    „Gern!" Helen öffnete den Deckel des Handschuhkastens. Sie griff nach dem

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