Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hundehotel

Das Hundehotel

Titel: Das Hundehotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
Vom Netzwerk:
Batterien mit einem Teller Kitekat aufzuladen.
    Ich machte gerade eine Liste mit den Aufgaben des Tages, eine Taktik, um den Aufgaben aus dem Weg zu gehen, als Mr. Mathews kam. Die Hunde in der Küche, die sich die Zeit mit einem leeren Schuhkarton vertrieben hatten und plötzlich um die Wette zu bellen begannen, um den Eindringling abzuschrecken, warnten mich. Ich rannte hinaus, fiel beinahe über einen walkieferähnlichen Teil der Schweinskopf-Sammlung und einen Bindfaden, der müde vom Tisch baumelte und sich zur Kommode schlängelte.
    Ich machte die Hintertür auf. Davor stand ein Mann.
    «Mein Name ist Walter Mathews. Ich habe vorhin angerufen. Das ist Teddy.»
    «Kommen Sie doch herein», sagte ich und tätschelte Teddy dankbar. Er sollte der Trost meiner alten Tage werden, der mich mancherlei Unbill vergessen ließ.
    Mr. Mathews war mittleren Alters und hatte Flecken auf den Anzugtaschen. Man brauchte nicht Psychiater oder Kojak zu sein, um zu sehen, daß er immer abgebrannt war, familiengeschädigt und ausgelaugt. Ich sagte: «Hi, Teddy! Er ist hinreißend. Wie lange kann er bleiben?» Das klang viel netter als: «Wieviel wird er mir einbringen?» Außerdem war er wirklich hinreißend. Eine richtige, schlichte, kleinbürgerliche Promenadenmischung. Keiner von diesen feinen Rassehunden, auch kein frecher Straßenköter. Vielleicht eine Kreuzung von Bedlington-Terrier und Bulldogge, mit ein paar unbekannten Komponenten. Wolle und Beine. Eine sympathische Mischung aus Ängstlich und Entschlossen.
    «Wir fahren nach Clacton», sagte sein Herrchen stolz. Er bückte sich und kraulte den Hund hinter dem Ohr. Sie tauschten einen Blick, in dem Vertrauen und Liebe lagen... und Verzweiflung. Wenn Mr. Mathews seiner Frau jemals einen solchen Blick schenkte, konnte Mrs. Mathews sich glücklich schätzen. «Morgen in zwei Wochen kommen wir wieder», fuhr er tapfer fort. «Die Kinder haben geweint, weil ich ihn herbringen mußte. Dürfen wir Ende der Woche anrufen und fragen, wie es ihm geht?»
    «Aber natürlich, jederzeit, so oft Sie wollen.» Diejenigen, die sich Sorgen machen, zahlen anstandslos. Ich nahm die Leine und trat zurück. Wenn ich anfing, die Leute ins Haus zu bitten und ihnen Tee zu machen, sank die Rendite. Diesmal würde ich hart bleiben. Ich mußte hart bleiben. Aber Mr. Mathews zauderte.
    Dann sagte er unsicher: «Da wären nur noch eine oder zwei Formalitäten, ich hab versprochen, es Ihnen zu sagen. Ich meine, er ist nicht verwöhnt, was das Futter betrifft. Kann er sich gar nicht leisten. Er rennt gern herum, aber er kommt sofort, wenn man ihn ruft. Ich habe seinen Korb mitgebracht und sein Lieblingsspielzeug, ein Stück von einer alten Handtasche. » Er hielt inne und lachte verlegen. Ich wartete. Dann sprudelten die Worte hervor: «Also, ich weiß, es klingt verrückt, aber... nun, er ist es gewohnt, sein Gutenachtgebet aufzusagen.» Er verstummte wieder. «Sie wissen ja, wie das ist. Meine Frau will, daß die Kinder zu anständigen Menschen erzogen werden und nicht alle diese Unsitten übernehmen, von denen man dauernd liest. Sie findet, daß Gebete und so etwas gut sind, selbst wenn sie es jetzt noch nicht einsehen.» Er wurde rot und trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Auf ihre sexuellen Probleme bilden sich die meisten Leute etwas ein, aber ihre religiösen Überzeugungen sind ihnen peinlich.
    Er fuhr fort: «Wenn Sie nur dafür sorgen könnten, daß er vor dem Schlafengehen neben seinem Körbchen kniet und die Pfötchen faltet?» Ich nickte beruhigend, als sei ich zu einer vollständigen religiösen Erneuerung bereit.
    «Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Mr. Mathews, ehrlich», versicherte ich ihm herzlich. «Vielleicht wäre es sogar eine gute Idee, die anderen dazu zu holen und eine richtige kleine Abendandacht zu halten. »
    Seine Schüchternheit verwandelte sich in Pein, und meine Worte taten mir sofort leid. «Die Kinder würden nicht beten, wenn Teddy ihnen kein Beispiel gäbe, verstehen Sie?» stammelte er. «Und ich möchte nicht, daß er es verlernt — nicht daß wir dächten, es sei gut für ihn. »
    «Warum nicht?» rief ich, weil ich eine Möglichkeit sah, meinen Fehler zu korrigieren, aber wie üblich, machte ich alles nur noch schlimmer. «Er ist so ein netter, glücklicher, friedlicher Hund. Wie wollen Sie wissen, daß er es nicht der Kraft des Gebets verdankt?»
    Ich war zu weit gegangen. Mr. Mathews nickte nur und wandte sich zum Gehen. Ich fügte schnell

Weitere Kostenlose Bücher