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Das Hundehotel

Das Hundehotel

Titel: Das Hundehotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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verbringt es den ganzen Tag in der Küche oder angebunden auf der Hauptstraße vor dem Supermarkt. »
    Ich öffnete die Schlafzimmertür, und sie ging vor mir hinein. «Es hätten ja auch Spinnen sein können und keine Flöhe. » In dem Fall wäre ich jetzt schon halb durch den Ärmelkanal geschwommen. Zumindest kann ich es mit jedem hüpfenden Bodenturner aufnehmen, dachte ich irgendwie beruhigt.
    Die Patientin stand am Rand der Spielwiese und bellte Teddy an, und Teddy jagte Bustle in den Schrank und wieder hinaus. Bustle fand es herrlich. Ihr Schwanz zuckte von einer Seite zur anderen, und sie blickte sich dauernd spitzbübisch um.
    Hetty blieb stehen und betrachtete die drei. Sie zog unnachahmlich langsam die Augenbrauen hoch. Ich wurde verlegen. Wenn man den Tierarzt wegen eines Notfalls ins Haus zitiert, rechnet man schließlich kaum damit, daß der Kranke ein verliebtes Match über vier Paar Schuhe und einen Filzhut leitet.
    Entschuldigend sagte ich: «Mein Gott, Bustle hat es wirklich faustdick hinter den Ohren. Aber Willy ist heute morgen tatsächlich zusammengebrochen und hatte Schaum vor dem Mund, sie sah aus wie ein Paar Socken, die bis zur Ferse in Seifenschaum liegen. »
    Hetty ging hin und nahm Bustle wortlos hoch. Dann sagte sie: «Sie ist diejenige, die Hilfe braucht. Sie ist läufig. Ich hoffe, es ist nicht zu spät, um uns vor einem Korb voll Promenadenmischungen zu bewahren. »
    Auch das noch, dachte ich. Dann fiel mir Bella ein, und ich wurde blaß vor Wut. Ich hatte nichts dagegen, daß sie sich mit irgendeinem Stenz in Südfrankreich vergnügte, aber bitte nicht, wenn sie genau wußte, daß dies hier passieren würde. Wie der Herr, so’s Gescherr...? Es war unfair - auch mir gegenüber. «Sie hat kein Wort gesagt», jammerte ich, «und ich hätte nie gedacht...»
    «Wahrscheinlich sind es noch die ersten Tage», tröstete Hetty mich. «Sonst wäre schon längst eine Orgie auf dem Bett im Gang. Ich werde Ihnen ein paar Tabletten dalassen.» Weiß Gott, die brauchte ich, aber sie meinte Bustle. «Geben Sie ihr zweimal täglich eine, aber passen Sie auf, daß sie sie auch nimmt.» Nach einer Pause fügte sie hinzu: «Sonst...»
    Ihr Tonfall war unzweideutig warnend. Jetzt wußte ich den Grund für all das Gerenne von gestern. Sie waren oben viel weitergekommen als ich mit Ross in der Küche, und ich hätte es wissen sollen. Wie naiv kann man eigentlich werden?
    «Mein Gott!» rief ich wieder und nahm ihr Bustle ab. «Ich werde ihr nichts als Tabletten geben, das schwöre ich. Sie kommt in eine Isolierzelle und wird mit Verhütungsmitteln vollgestopft.» Bustle nahm uns den Ton des Gesprächs übel und zappelte sich unvermittelt von meinem Arm. Ich schubste sie in den Schrank und drehte den Schlüssel um. Hetty untersuchte Willy. Ich fragte besorgt: «Ist es was Ernstes?»
    «Nun, es ist nicht wie bei Masern. Ich meine, man sieht es nicht auf den ersten Blick. Aber wir werden ihr ein Beruhigungsmittel geben, solange sie hier ist, damit sie sich nicht zu sehr aufregt. » Wir könnten alle eins brauchen, dachte ich grimmig. In einem Tollhaus könnte es nicht verrückter zugehen. Wer sagte, daß nur woanders was los war?
    «Soll ich mir schnell noch die anderen ansehen, wo ich schon mal hier bin?» schlug Hetty vor. Sie genoß den Blick vom Balkon. Sie konnte kaum erwarten, das Schlafzimmer zu bewundern. Es sah aus, als habe eine Räuberbande das unterste zuoberst gekehrt. Teddy saß in einer Ecke und schämte sich ein bißchen.
    «Nett von Ihnen, aber lieber nicht», sagte ich hastig. «Noch ein Problem, und ich drehe durch.» In ein paar Wochen, dachte ich, ist diese Meute fort. Inzwischen würde ich das Schicksal nicht herausfordern, sofern sie alle glücklich und gesund zu sein schienen. Vielleicht würde
    Hetty keine anderen Probleme mehr finden, sondern nur Nebenwirkungen, und Nebenwirkungen von Problemen sind nichts als weitere Probleme.
    Ich ließ Bustle oben auf dem Bett liegen und nahm Willy mit nach unten. Bustle schien froh, nach dem Getechtel auf dem Schuhgestell ausruhen zu können. Ich machte Kaffee, und Hetty blickte sich um und bemerkte, ob Lady nicht ein bißchen rundlich sei? Und Matties Nase sei zu warm. Treacle, diagnostizierte sie, habe einen Knoten am Rumpf. Ich sagte, der Knoten sei ein Biß oder ein Stich. Sie sagte, es sei eine Zyste. Es müsse irgendwie vom Gras kommen, fügte ich störrisch hinzu, und Mattie habe lediglich mit der Nase zu dicht am Heizkessel gelegen. Hetty

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