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Das Hundehotel

Das Hundehotel

Titel: Das Hundehotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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hatte ich auch nur daran gedacht, ein Limit zu setzen. Laßt alle Hunde dieser Erde zu mir kommen, und ich würde sie mit offenen Armen- und gezücktem Portemonnaie - willkommen heißen.

    ...gehört eigentlich immer zu den angenehmeren Gesten: entweder man nimmt Geld ein, oder man gibt Geld aus.
    Noch besser ist es, wenn man dazwischen etwas anstellt mit seinem Geld: es sicher und zinsgünstig anlegt, zum Beispiel.

Einigermaßen logisch sagte ich: «Zwischen zwölf und zwanzig ist kein großer Unterschied. »
    «Das haben sie bei der Heilsarmee wahrscheinlich auch gesagt, als der erste Tramp hereinspazierte. Ich möchte jedenfalls nicht in einer Korbecke schlafen, wenn ich dabei bin, wieder auf die Beine zu kommen. »
    Ich war echt geschockt. Schließlich handelte es sich um mein gewohntes Steuerfinanzierungsprojekt, meinen Schwimmgürtel, wenn das Schiff zu kentern drohte. Ich hatte sogar einige Ambitionen für eine künftige Hunde-UNO, als gutes Beispiel für die streitsüchtige Menschheit. Friede zwischen deutschen Schäferhunden, Welsh-Corgis, irischen Wolfshunden, venezianischen Windspielen, belgischen Vorstehhunden, englischen Hühnerhunden — alle teilen miteinander und sorgen füreinander. Ich zielte mit dem Zeh nach dem Hinterteil eines vorwitzigen Mini-Collies, um ihn daran zu erinnern, daß wir hier alle Freunde waren und seine unwillkommene Aufmerksamkeit von einem Basset mit Plattfüßen und einer schwachen Blase abzulenken.
    «Na ja», sagte ich, «wir werden sehen, wenn du wieder nach Hause kommst, aber wenn du unbedingt willst, Schatz...» Damit hatte ich ihn sofort ins Unrecht gesetzt.
    «Hör mal, man kann nicht vorsichtig genug sein», warnte er mich. «Erst heute morgen habe ich zu dem alten Eric gesagt, daß Tollwut die Nebenhöhlen angreifen kann, und nebenan ist einer an Strahlfäule gestorben, kurz bevor ich herkam. »
    Vorsichtshalber vergaß ich zu erwähnen, daß die achtzehn Hunde noch nicht alles waren. Ich hatte noch eine Schildkröte namens Shelmerdine, die in einem rosa Laufstall lebte, den seine Besitzerin dagelassen hatte, als sie einen fröhlichen Spaniel mit nur anderthalb Ohren brachte. Ich fand keinen überzeugenden Grund, Shelmerdine abzulehnen. Ich konnte einen kleinen Pensionspreis berechnen und brauchte den Laufstall nur täglich umzurÜcken und mit neuen Salatblättern und anderen knackigen Köstlichkeiten zu bestreuen. Ich hatte Noodle, den Wellensittich des Milchmanns, und zwei Meerschweinchen, «Mister» und «Misses», die in ihrem über der Haustür hängenden Käfig turtelten. Der Käfig hieß Zankbude, aber wohl kaum wegen seiner friedliebenden Insassen, sondern wegen ihrer Besitzer, die sich dauernd in den Haaren lagen, welches Meerschweinchen wem gehörte, wer an der Reihe war, den Käfig zu reinigen, wann gefüttert werden müsse und so fort. Einer von ihnen (ein frecher Siebenjähriger) fiel bei Butlins ins Wasser und wäre fast ertrunken, doch als er zurückkam, fiel mir eine merkliche Besserung in seinem Benehmen auf. Ich habe seitdem oft gedacht, daß manche Siebenjährige öfter mal ins Wasser geschubst werden sollten, damit sie erträgliche Zeitgenossen werden.
    Hettys Kunde, der Mann mit den vielen Ziegen, hatte mir eine dafür angeboten, daß ich seine beiden Hunde aufnahm, und dann und wann seinen Hirtenstar (das ist ein Vogel), wenn er Urlaub machte. Sobald ich zugestimmt hatte, kam er mit dem Hirtenstar und einer Tüte Spezialfutter an, das aus toten Fliegen und getrockneten Ohrwürmern zu bestehen schien. Der Hirtenstar hieß Major.
    Kein Wunder, daß Major den ganzen Tag kreischte. Ab und zu äffte er ein bißchen Vera Lynn mit Now is the Hour nach, täuschend ähnlich, einschließlich des Schluckaufs, aber meist begnügte er sich damit, mit dem Kopf nach unten zu hängen («Wie eine gemeine Krähe», schalt Hetty ihn, aber ich habe noch nie eine gemeine Krähe gesehen, die mit dem Kopf nach unten hängt, es sei denn als Warnung für ihre Artgenossen über dem Kohlfeld) und einen Schiefergriffel zu imitieren. Es trieb mich fast zum Wahnsinn. Dann stellte ich seinen Käfig neben den von Noodle, und sie staunten sich derart an, daß sie die Stimme verloren, jedenfalls bis sie wieder abgeholt wurden.
    Tauschgeschäfte waren an der Tagesordnung. Der Dorffriseur hatte einen Boxerwelpen, den ich eine Woche für einmal Haarewaschen und Ausschneiden nahm, und ein Gärtner aus der Nähe, der seinen Pudel für eine Woche brachte, bot mir sogar an, nach seiner

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