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Das Internat

Das Internat

Titel: Das Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Angelegenheit sei. In meinem Fall ist es persönlich. Ich muss töten, um meine Welt zu schützen. Nur weil diese Welt ein komplexer Ort ist, müssen mehrere sterben. Darum bin ich hier. Und als Nächstes trifft es ein ahnungsloses Schaf, Gast dieser wunderbaren Party und die letzte Person, bei der man so ein grauenvolles Ende erwartet hätte.
    Die Schmerztablette schien zu wirken. Matties Knie hatte sich so weit beruhigt, dass sie in Slingback-Pumps laufen konnte, ohne zusammenzuzucken. Ihr Haar verbarg die blauen Flecken an ihrem Nacken. Auch bei der Auswahl ihrer Kleidung hatte sich Mattie viel Mühe gegeben und sich schließlich für ein seidenes Capriset mit dreiviertellangen Ärmeln entschieden, eine Leihgabe von Breeze. Die Schwächeanfälle waren zwar beunruhigend, aber das war ein nur kleiner Preis, den sie für ein persönliches Treffen mit Frank O'Neill zahlen musste.
    An Jamesons Seite durchquerte Mattie das Foyer des palastartigen Anwesens. Sie gingen einen Flur entlang, in dem kleine Nischen eine eindrucksvolle Sammlung von Chihuly-Glasskulpturen beherbergten. Schließlich betraten sie den Saal. Durch eine Wand offener Glastüren konnte Mattie die Gäste sehen, die in Grüppchen auf der Terrasse vor dem Pool standen.
    "Wo ist er?"
    "Ich zeige ihn dir, wenn ich ihn sehe", sagte Jameson. Sein Blick blieb an Matties körperbetontem Outfit hängen, das blau und grün leuchtete. "Das sieht toll aus. Du wirst dich hier wohlfühlen."
    Sie freute sich über das Kompliment. Sicher fiel es ihm nicht schwer, es daran abzulesen, dass sie sich weigerte, ihn anzusehen. Breeze hatte verschiedene Outfits herausgesucht, von denen sie dachte, dass sie Mattie gut stehen würden – wenn sie einmal mit dem Umstylen fertig wäre. Als Breeze ins "Vier Jahreszeiten" gezogen war, hatte sie die Kleidungsstücke im Schrank gelassen. Die Kombination, die Mattie an diesem Abend trug, passte jedenfalls schon jetzt perfekt.
    "Kann ich dir einen Drink holen?", fragte Jameson, als sie auf die Terrasse traten. Auf ihr Nicken erinnerte er sie, dass sie gerade eine Schmerztablette genommen hatte. "Trink langsam und setz dich."
    Nachdem Jameson gegangen war, um die Getränke zu holen, wandte sich Mattie dem Buffet zu. Sie tat, als sei sie genauso begeistert von dem Essen wie die anderen Gäste, wobei sie unauffällig die Menge beobachtete. Mattie entdeckte keine vertrauten Gesichter, aber es war ja auch schon Jahre her. Die Namen würden ihr vielleicht etwas sagen. So wie ihr Name vermutlich bei anderen Leuten etwas wachrief. Sie hatte Jameson bereits gebeten, weder ihren echten Namen noch ihren richterlichen Titel zu benutzen. Heute Abend war sie einfach nur Lela Smith. Der Name ihrer Mutter war ihr Zweitname, davon hatte Mattie allerdings nie jemandem erzählt.
    Jameson wartete in einer langen Schlange vor der Bar, also beschäftigte sich Mattie damit, einen Teller für sie beide zu füllen. Krabben, Garnelen und Austern. Er sieht wie ein Mann aus, der rohe Austern zu schätzen weiß, dachte sie sich. Vielleicht wollte sie ihm seine Sturheit heimzahlen, mit der er sie zum Hotel chauffiert und dort so lange gewartet hatte, bis sie fertig gewesen war. Das war die Hölle gewesen. Ein Schwächeanfall beim Verlassen des Hotels hatte ihn zu der Überzeugung gebracht, dass Mattie noch nicht fit genug wäre. All ihre Überredungskünste hatte es sie gekostet, ihn hierherzubringen.
    Außerdem hatte sie ihn einige Zeit loswerden müssen, um ihre Mailbox abzuhören. Schließlich war es ihr gelungen, als sie vorgegeben hatte, ins Bad zu müssen. Jane hatte mehrere Male von einer sehr undeutlichen Verbindung aus angerufen, Breeze einmal, und dann gab es noch diverse Anrufe aus Matties Büro, aber nur der letzte zählte. Es war Jaydee, der ihr sagte, dass er alles unter Kontrolle habe. Inständig hoffte Mattie, dass das auch den Entführungsfall betraf. Sie hatte die kurze Zeit genutzt und sowohl Jane als auch Breeze eine Nachricht hinterlassen. Keine Details, sie hatte ihnen nur versichert, dass es ihr gut gehe und sie Fortschritte mache.
    Ein Kellner kam mit einem Tablett Champagner vorbei. Mattie stellte den Teller ab, um sich ein Glas zu nehmen. Sie hielt es für weniger auffällig, wenn sie an dem Getränk nippte, während sie herumspionierte. Hinter der Terrasse und dem Pool genoss Mattie außerdem einen beeindruckenden Ausblick auf San Francisco und die berühmte Brücke. Während die Minuten verstrichen und die Sonne ihre bernsteinfarbenen

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